Landtag Brandenburg P-ABJS 5/41 Protokoll - Land Brandenburg
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<strong><strong>Land</strong>tag</strong> <strong>Brandenburg</strong> P-<strong>ABJS</strong> 5/<strong>41</strong> - Entwurf S. 25<br />
Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport 23.05.2013<br />
<strong>41</strong>. Sitzung bo-ma<br />
Frau Schäfer (MBJS) bestätigt, dass die hierzu intensiv geführte Diskussion einen<br />
neuralgischen Punkt berühre. Es stelle sich die Frage, wie man mit Leistungsbewertung<br />
und Leistungsbemessung umgehe. Auf der anderen Seite müsse man indes berücksichtigen,<br />
dass es auch eine Addressatenseite gebe, auf der Ziffernoten eine erhebliche<br />
Rolle spielten. Insofern müsse man innerhalb dieses Prozesses auch die<br />
Abnehmerseite umfassend informieren, orientieren und mitnehmen.<br />
Ministerin Frau Dr. Münch schließt an, letztendlich stelle sich auch die berechtigte<br />
Frage nach dem Wert eines Abschlusses. Man müsse sich bereits mit den Klagen<br />
aus dem Handwerk und der Wirtschaft auseinandersetzen, wonach Schüler trotz höherer<br />
Abschlüsse nicht in der Lage seien, einfachste Aufgaben zu bewältigen. Ein<br />
Absenken der Standards hätte nach ihrer Auffassung negative Auswirkungen auf die<br />
Akzeptanz von Abschlüssen, weshalb sie zur Vorsicht mahne.<br />
Das Thema Leistungsbewertung werde im Rahmen der Inklusion sicher noch intensiv<br />
diskutiert, gleichwohl habe die eigentliche Debatte hierzu bisher noch gar nicht begonnen.<br />
Sie könne sich durchaus vorstellen, ein Abschlusszeugnis mit verschiedenen<br />
Kompetenzlevels auszustellen, das auch eine konkrete Leistungsbewertung im Vergleich<br />
zu den jeweiligen Anforderungen enthalten könne, allerdings stehe die Diskussion<br />
hierzu noch am Anfang. Man müsse zudem dafür sorgen, dass der Standard von<br />
Abschlüssen durch die Neudefinition nicht beeinträchtigt werde. Ferner sei zu beachten,<br />
dass sowohl die Schüler als auch die künftigen Arbeitgeber darauf vertrauen<br />
könnten, dass mit dem Abschluss bestimmte Grundfertigkeiten vermittelt worden seien<br />
seien.<br />
Abgeordnete Frau von Halem (GRÜNE/B90) gesteht, dass sie angesichts der präsentierten<br />
Zahlen keinen Anlass zu großer Freude sehe. Schließlich verlasse bei einer<br />
Quote von 8,4 % immer noch einer von elf Schülern die Schule ohne einen Abschluss.<br />
Sie halte diese Zahl - auch im Vergleich der Bundesländer - für viel zu hoch.<br />
Im Übrigen könne man positive Effekte erst dann beurteilen, wenn man den Anteil der<br />
Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss an Oberschulen sowie an Förderschulen<br />
berechne und dann die Zahlen mit denen von 2010/2011 vergleiche. Wenn man bedenke,<br />
dass der Anteil der Förderschüler - der in <strong>Brandenburg</strong> im Bundesvergleich<br />
ohnehin relativ hoch sei - sich prozentual vergrößert habe, dann habe dies eine beträchtliche<br />
Auswirkung auf die Gesamtquote. Sie bittet um Information, wie hoch die<br />
Quoten im Schuljahr 2010/2011 gewesen seien und vertritt die Auffassung, dass, bei<br />
aller Wertschätzung des IOS-Programms, die große Herausforderung darin bestehe,<br />
Inklusion voranzutreiben, um zu verhindern, dass Schülerinnen und Schüler in der<br />
Einbahnstraße der Förderschulen landeten.<br />
Ministerin Frau Dr. Münch erklärt, sie stimme dieser Schlussfolgerung zu. Sie habe<br />
zur Kenntnis genommen, dass die Zahlen sich verbessert hätten, was Grund zur<br />
Freude und Herausforderung für weitere notwendige Verbesserungen sei. Im Schuljahr<br />
2008/2009 sei man mit einem Wert von 11 % gestartet. In den Folgejahren habe<br />
sich dieser beständig rückläufig erst auf 10,1 % und 8,6 % entwickelt, bevor der aktuelle<br />
Wert von 8,4 % erreicht worden sei. Insofern könne man einen eindeutigen Trend