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Inhalt - Wilke, Maack und Partner

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<strong>Wilke</strong>, <strong>Maack</strong> <strong>und</strong> <strong>Partner</strong> | wmp consult<br />

Auch der Qualitätswettbewerb hat sich im Laufe des Strukturwandels verschärft. Durch Ver-<br />

besserungen der Brotherstellung in den Großbäckereien (Automation, Lebensmitteltechnik<br />

etc.) konnte die Qualität von industriell produzierten Backwaren bei sinkenden Herstellungs-<br />

kosten kontinuierlich verbessert werden. Dies setzte kleinere Handwerksbäckereien zuneh-<br />

mend unter Druck, in rationellere Herstellungsverfahren zu investieren. Da den kleineren Bä-<br />

ckereien häufig das Kapital für moderne Maschinen fehlt, versuchen sie, Kosteneinsparun-<br />

gen z.B. durch die Verwendung von Backmischungen oder anderen Gr<strong>und</strong>stoffen zu realisie-<br />

ren, deren Verarbeitung weniger arbeitsintensiv <strong>und</strong> damit rationeller ist als die Verwendung<br />

von Rohstoffen. Dies führte zu einer sukzessiven Angleichung des Sortiments zwischen in-<br />

dustriell <strong>und</strong> handwerklich hergestellten Backwaren. Mit dem Wachstum der Filialisten dräng-<br />

ten immer ähnlichere Produkte unter dem Label der „Handwerksbäckerei“ auf den Markt, mit<br />

der Folge, dass möglicherweise die Qualität der industriell hergestellten Backwaren gestie-<br />

gen ist, um den Preis eines uniformer werdenden Sortimentes. Da immer mehr traditionelle<br />

Handwerksbetriebe vom Markt verschwinden, ist ein „objektiver“ Vergleich der Qualität im-<br />

mer schwieriger.<br />

Auch der Verbraucher neigt unter diesen Bedingungen immer seltener dazu, höhere Preise<br />

für nahezu gleiche Produkte zu zahlen. Besonders deutlich wird diese Entwicklung beim<br />

Vergleich des Backwarenangebotes in den Backstationen <strong>und</strong> den Filialbäckern, die häufig<br />

das gleiche Sortiment zu unterschiedlichen Preisen anbieten. Unter diesen Wettbewerbsbe-<br />

dingungen <strong>und</strong> der allgemeinen Preissensibilität deutscher Verbraucher ist es immer schwie-<br />

riger für Handwerksbäckereien, aber auch für Filialisten, höhere Preise am Markt durchzu-<br />

setzen.<br />

Welche Auswirkungen hatte dieser Prozess auf die gegenwärtige Struktur des Backgewer-<br />

bes?<br />

Unter den Großbäckereien, die i.d.R. der Brotindustrie zugerechnet werden, ist eine hohe<br />

Konzentration erreicht. Einige wenige industrielle Backwarenhersteller sind marktbeherr-<br />

schend <strong>und</strong> beliefern den Lebensmitteleinzelhandel <strong>und</strong> den Discount vorrangig mit frischen,<br />

verpackten Backwaren. Alle Unternehmen der Brotindustrie unterhalten auch eine nicht un-<br />

wesentliche Anzahl von Filialen, die als Handwerksbäckereien firmieren. Seit Einführung der<br />

Backstationen liefern sie auch eine wachsende Menge halbgebackener Backwaren, die in<br />

den Supermärkten oder den Filialen von dem Verkaufspersonal aufgebacken werden.<br />

Ein relevanter Wettbewerber im Bereich haltbarer, industriell hergestellter Backwaren sind<br />

die Produzenten von Tiefkühlbackwaren, die z.T. ausländischen Konzernen angehören.<br />

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