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<strong>wir</strong>: Mitarbeiter Thema<br />

Pflegewissenschaft:<br />

ein Zugewinn für <strong>die</strong> Praxis<br />

Ein Gespräch mit Ailina Quinders, <strong>die</strong> im Marien-Hospital als<br />

Krankenpflegerin arbeitet und berufsbegleitend in Köln stu<strong>die</strong>rt<br />

Ailina Quinders ist cand. B.Sc. und erfolgreiche Examensschülerin des Kurses 2010/C im<br />

Bildungszentrum Niederrhein Wesel (BZNW). Sie hat im Herbst 2013 ihr Krankenpflegestaatsexamen abgelegt,<br />

ist mit einer Teilzeitstelle im Marien-Hospital Wesel in der stationären Pflege tätig – und stu<strong>die</strong>rt seit 2011<br />

parallel an der Katholischen Hochschule Köln, um im Herbst 2014 ihren Bachelor of Science (B.Sc.) zu machen.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Anlass sprach <strong>die</strong> <strong>wir</strong>:-Redaktion mit der stu<strong>die</strong>renden Jungschwester, um mehr über Pflegewissenschaft<br />

und Pflegepraxis zu erfahren.<br />

habe ein gutes Zeitmanagement und<br />

spürte, dass ich im ersten Ausbildungsjahr<br />

nicht an meine Kapazitätsgrenzen<br />

gekommen bin.<br />

<strong>wir</strong>:-Redaktion: Wie war es in der<br />

Doppelrolle vor dem Examen und wie<br />

vereinbaren Sie jetzt Berufstätigkeit und<br />

Studium?<br />

Ailina Quinders: Die Unterstützung<br />

durch <strong>die</strong> Bildungseinrichtung war während<br />

der gesamten Pflegeausbildung<br />

sehr gut. Da es keine Vergleichsstu<strong>die</strong>ngänge<br />

gibt – es handelt sich ja um ein<br />

Pilotprojekt –, kann ich den Vergleich in<br />

der Unterstützung nur durch den Austausch<br />

mit Kommilitonen aus anderen<br />

Einrichtungen herstellen.<br />

<strong>wir</strong>:-Redaktion: Womit setzt sich der<br />

Stu<strong>die</strong>ngang auseinander?<br />

Ailina Quinders: Die professionelle<br />

Pflege ist heute untrennbar mit pflegewissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen<br />

verknüpft. Das Pflegehandeln stützt<br />

sich immer intensiver auf pflegewissenschaftliche<br />

und Pflegeforschungsergebnisse.<br />

Die Pflegewissenschaft<br />

forscht unmittelbar in der Pflegepraxis<br />

und hat zum einen das Ziel, pflegerelevante<br />

Phänomene zu erklären und<br />

andererseits Handlungsvorschläge für<br />

<strong>die</strong> direkte Versorgung am Patienten zu<br />

bieten. Die ermittelten Untersuchungsergebnisse<br />

von Forschungsarbeiten sind<br />

insofern für <strong>die</strong> Praxis von Nutzen und<br />

sorgen für eine systematische Wissensvermehrung<br />

im Pflegealltag.<br />

<strong>wir</strong>:-Redaktion: Wie sind Sie darauf<br />

gekommen, <strong>die</strong> Pflegeausbildung mit<br />

dem Einstieg in ein duales Studium zu<br />

kombinieren?<br />

Ailina Quinders: Die Ausbildung zu<br />

machen war für mich klar. Als bei der<br />

Einführungsveranstaltung auf <strong>die</strong><br />

Qualifizierungsmöglichkeiten im Beruf<br />

durch das Bildungszentrum BZNW<br />

aufmerksam gemacht wurde, stand für<br />

mich schnell fest: Ich mache weiter. Die<br />

Lehrer im BZNW haben bei mir nachgehakt.<br />

So wurde ich von der Katholischen<br />

Hochschule Köln ausgewählt, und <strong>die</strong><br />

Schule hat meine Eignung als Unterstützung<br />

zum Studium formuliert.<br />

<strong>wir</strong>:-Redaktion: Hatten Sie eine Vorstellung<br />

vom Aufwand, der zu bewältigen<br />

sein würde?<br />

Ailina Quinders: Ja, das BZNW hat sehr<br />

klare Angaben gemacht. Ich selbst<br />

<strong>wir</strong>:-Redaktion: Das heißt, <strong>die</strong> Pflege<br />

muss ständig neue Handlungsmuster<br />

anwenden und sich umstellen?<br />

Ailina Quinders: Nein, nicht ständig,<br />

sondern <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>die</strong>nen auch<br />

dazu, den Wirkungsgehalt der eigenen<br />

Pflege am Patienten evidenzbasiert,<br />

also „beweisbar“ zu machen. Pflegewissenschaftliche<br />

Erkenntnisse schließen<br />

Wissenslücken für das Pflegehandeln<br />

„nach bestem Wissen und Gewissen“.<br />

Das <strong>wir</strong>d am Beispiel der inzwischen<br />

etablierten Expertenstandards deutlich.<br />

Hier seien exemplarisch einige<br />

Expertenstandards genannt: Dekubitus,<br />

Schmerz, Wunde oder Sturz.<br />

<strong>wir</strong>:-Redaktion: Sicher gibt es<br />

Pflegende, <strong>die</strong> behaupten, dass das<br />

Anwenden von pflegewissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen zu einem Mehraufwand<br />

in der Pflege führt?<br />

Ailina Quinders: Diese Bedenken gibt<br />

es in der Tat, sie sind aber unbegründet.<br />

Traditionelles Pflegewissen ist nicht<br />

falsch; es sollte aber im Interesse jedes<br />

professionell Pflegenden liegen, sein<br />

Handeln mit: „Das ist wissenschaftlich<br />

bewiesen“ zu begründen statt zu sagen:<br />

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