die wir - Pro Homine
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<strong>wir</strong>: pro homine<br />
Pastor Stefan Sühling,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der pro homine,<br />
begrüßte <strong>die</strong> etwa 150 Gäste.<br />
Chefarzt Dr. Ullrich Raupp freute sich: „Wir haben hier was Tolles hingestellt!“<br />
Das Neue habe Symbolkraft: Gemeinsamkeit leben, Grenzen überwinden, Licht<br />
hereinlassen, Farbiges, Zukunftweisendes wagen und dabei aus der Historie zu<br />
lernen und <strong>die</strong> Gefühle zu beachten. Dr. Raupp dankte den Teams beider Einrichtungen,<br />
<strong>die</strong> er „aufgeschlossen, kritisch, mutig und liebenswert“ nannte. Planer<br />
und Erbauer schloss er in seinen Dank ebenso mit ein wie <strong>die</strong> Stifter. Er äußerte<br />
<strong>die</strong> Überzeugung: „Dieser Geist hat Zukunft!“<br />
Der Chefarzt merkte an: „Wir werden immer mehr gebraucht.“ Er zitierte eine Stu<strong>die</strong><br />
des Robert-Koch-Instituts, wonach das Erkrankungsrisiko für Entwicklungsstörungen<br />
von Kindern der niedrigsten sozialen Schichten drei Mal höher sei als das der obersten.<br />
Dies betreffe nicht nur Verhaltensprobleme oder psychische Störungen, sondern<br />
auch Motorik, Sprache und Intelligenz. Seit 50 Jahren erlebe <strong>die</strong> Medizin eine<br />
Verschiebung von den akuten zu den chronischen Erkrankungen und von den primär<br />
körperlichen Erkrankungen zu den verhaltensabhängigen körperlichen Störungen.<br />
Dies sei durchaus als „Epidemie“ zu bezeichnen, so Dr. Raupp.<br />
Er verdeutlichte beispielhaft typische psychosoziale <strong>Pro</strong>bleme für eine Familie mit<br />
Kind, das chronisch krank oder in seiner Entwicklung erheblich gestört ist.<br />
Der Chefarzt beklagte „<strong>die</strong> Zerstückelung des Gesundheitswesens in ambulante,<br />
stationäre und rehabilitative Bereiche und <strong>die</strong> sektorale Abgrenzung der Kostenträger“.<br />
Diese Strukturen würden der Erkenntnis „Niemand ist alleine krank – schon<br />
gar nicht ein Kind“, nicht gerecht. Dennoch: Was Wesel auszeichne, so Dr. Raupp,<br />
sei <strong>die</strong> „langjährig gewachsene, konkurrenzfreie, gegenseitig achtsame und wertschätzende<br />
Arbeit“ von Frühförderung, SPZ und Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
unter einer chefärztlichen Leitung. Das, betonte Dr. Raupp, sei<br />
„ein Unikat in Deutschland“. Hinzu komme im Marien-Hospital <strong>die</strong> enge Zusammenarbeit<br />
mit dem stationären Bereich und den Spezialambulanzen der Pädiatrie unter<br />
dem Dach des Zentrums für Kinder und Jugendliche.<br />
Dr. Raupp dankte den Kreisen Wesel und Kleve und den Kommunalpolitikern dafür,<br />
dass sie den wichtigen Anteil für Heil- und Sozialpädagogik und Sozialarbeit im SPZ<br />
mitfinanzieren und so eine mobile und sehr niederschwellige Frühförderung<br />
ermöglichen.<br />
Segnung und Musik<br />
Krankenhaus-Pfarrer Johannes Vermöhlen<br />
erbat den göttlichen Segen für das<br />
Haus und alle, <strong>die</strong> dort arbeiten und<br />
Hilfe suchen. Er segnete elf Holzkreuze,<br />
<strong>die</strong> im Neubau aufgehängt wurden.<br />
Viel Applaus bekamen zwei junge<br />
Musiker für ihre Darbietungen: Milan<br />
Skusa (Klavier) und Annalena Neu<br />
(Alt-Saxophon), Bundespreisträger der<br />
Musikschule Wesel, bereicherten den<br />
festlichen Akt mit flotten Tönen.<br />
Spendenaktion für<br />
Wandgemälde<br />
Chefarzt Dr. Raupp<br />
bat <strong>die</strong> Gäste um<br />
Spenden für ein<br />
Kunstprojekt, das<br />
dem schmucken<br />
Gebäude das „i-Tüpfelchen“<br />
verleihen<br />
soll: Nils Andersch<br />
und Nora Schlebusch aus Essen wollen<br />
<strong>die</strong> kahle, graue Wand an der Stirnseite<br />
des Gebäudes mit einem zehn bis<br />
zwölf Meter hohen Motiv bemalen. Zum<br />
Festakt waren zwei Entwürfe zu sehen.<br />
Das eine (und wohl favorisierte) zeigt<br />
eine lachende Sonne mit einem spiralartig<br />
gedrehten Strahl, in dem ein Kind<br />
seinen sicheren Platz gefunden hat –<br />
ein Stück Geborgenheit. Die Alternative<br />
ist ein Bild mit zwei bunten Vöglen am<br />
Himmel – sie stehen für Leichtigkeit und<br />
Freiheit. Sollte sich das <strong>Pro</strong>jekt ver<strong>wir</strong>klichen<br />
lassen, wollen Nils Andersch und<br />
Nina Schlebusch 2014 an <strong>die</strong> Arbeit<br />
gehen. Sie haben Erfahrung mit Kunst<br />
in großen Dimensionen: Nach ihrer Idee<br />
verwandelten Künstler in Essen eine<br />
Lärmschutzwand an der A 40 in ein<br />
3,5 Kilometer langes Wandgemälde.<br />
Schlüsselübergabe<br />
Guido Meßthaler vom Architekturbüro<br />
HDR TMK (Düsseldorf) übergab<br />
Geschäftsführer Dr. Hütte und Chefarzt<br />
Dr. Raupp den symbolischen goldenen<br />
Schlüssel und sprach „von einem großen<br />
Tag der Freude“. Der Neubau fördere<br />
„das Wichtigste, was <strong>wir</strong> im Leben<br />
haben: Kinder und Familien“,<br />
betonte Meßthaler.<br />
GHg<br />
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