Methoden zur Erhebung emotionaler Aspekte bei ... - Sascha Mahlke
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Was sind Emotionen?<br />
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Ausdrucks und des Gefühls mit physiologischen Veränderungen möglichst exakt in<br />
Verbindung bringen zu können. Aufgrund der intrakategorialen Variationsmöglichkeiten<br />
ergeben sich jedoch Uneindeutigkeiten in der Zuordnung von Emotionsqualitäten.<br />
Herbon et al. (2005) konnten für die Domäne der Mensch-Technik-Interaktion bereits<br />
aufzeigen, dass sich Basisemotionen aufgrund der Variationsmöglichkeiten von Reaktionen<br />
innerhalb einer Basisemotion nicht eindeutig mit physiologischen Daten in Verbindung<br />
bringen lassen. Die Autoren schlagen für den Bereich Mensch-Technik-<br />
Interaktion die Orientierung an dimensionalen Ansätzen vor, um Emotionen zu strukturieren.<br />
Diese Ar<strong>bei</strong>t lehnt sich dieser Sichtweise weitestgehend an und führt im folgenden<br />
Abschnitt an das Prinzip dimensionaler Ansätze heran.<br />
2.3.2.2 Dimensionaler Ansatz<br />
Ein Wesensprinzip des dimensionalen Ansatzes liegt darin, Emotionen bezüglich<br />
einer bestimmten Anzahl von Dimensionen sowie ihrer jeweils spezifischen strukturellen<br />
Ausprägung in einer kartesischen Ebene bzw. einem mehrdimensionalen Raum zu<br />
ordnen. Russell & Pratt (1980) schlagen ein Modell vor, das Emotionen auf zwei voneinander<br />
unabhängigen Dimensionen anordnet, welche sie als arousal (Erregung bzw.<br />
Aktiviertheit) und pleasure (Valenz bzw. Wohlgefallen) bezeichnen 2 . Eine Reihe weiterer<br />
vergleichbarer dimensionaler Modelle werden <strong>bei</strong> Russell & Feldman Barrett (1999)<br />
ausführlich diskutiert und mit dem erwähnten Modell in Beziehung gesetzt. Neben den<br />
zwei genannten Dimensionen in diesem Modell werden gelegentlich noch weitere, wie<br />
z. B. dominance (Russell & Mehrabian, 1977), angeführt, deren zusätzliche Varianzaufklärung<br />
in der Regel jedoch für allgemeine Untersuchungszwecke als nicht mehr bedeutend<br />
eingeschätzt wurde (z. B. Russell & Feldman Barrett, 1999).<br />
Die Entwicklung dieses Modells liegt in der statistischen Analyse der Selbsteinschätzungen<br />
von Personen auf Skalen, welche emotionsrelevante Ausdrücke abfragen.<br />
Als Methode wird eine Faktorenanalyse durchgeführt, die aus dem gesamten Ausprägungsmuster<br />
der Antworten ein reduziertes, jedoch möglichst datenverlustfreies System<br />
von Faktoren ermittelt, in dem sich in diesem speziellen Fall die einzelnen Skalen entsprechend<br />
ihrer Korrelationen untereinander anordnen lassen.<br />
2 Die verwendeten Begriffe werden, auch aufgrund von Übersetzungen, von verschiedenen Autoren in<br />
unterschiedlichem Sinne verwendet. Der Verfasser setzt sie im Sinne von Russell ein, um damit die Dimensionsachsen<br />
<strong>zur</strong> Einordnung von Emotionen zu benennen.<br />
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