AUTISMUS - ASchuM-Arbeitsgemeinschaft Schulberatung in ...
AUTISMUS - ASchuM-Arbeitsgemeinschaft Schulberatung in ...
AUTISMUS - ASchuM-Arbeitsgemeinschaft Schulberatung in ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das Asperger-Syndrom –<br />
e<strong>in</strong>e Autismus-Spektrum-Störung (mediz<strong>in</strong>ische Sicht)<br />
Zusammenfassung:<br />
Das Asperger-Syndrom zählt zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen.<br />
Es ist gekennzeichnet durch typische soziale, kommunikative, stereotype<br />
und repetitive Verhaltensmuster.<br />
Der Beg<strong>in</strong>n der Störung liegt <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit und bleibt im<br />
Erwachsenenalter bestehen.<br />
Die Genese und Ätiologie ist noch weitgehend unerforscht. Es spricht<br />
jedoch vieles für die „Beteiligung genetischer Faktoren, von<br />
Hirnschädigungen und Hirnfunktionsstörungen, assoziierten<br />
körperlichen Erkrankungen, biochemischen Anomalien,<br />
neuropsychologischen Defiziten sowie von der Wechselwirkung<br />
dieser Faktoren“ 1 . Als günstige Therapieformen haben sich<br />
bislang verhaltenstherapeutische Ansätze erwiesen.<br />
Nach ICD-10 und DSM-IV liegt der Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er tiefgreifenden<br />
Entwicklungsstörung <strong>in</strong> der frühen K<strong>in</strong>dheit. Drei Merkmale s<strong>in</strong>d typisch:<br />
(1) die qualitative Bee<strong>in</strong>trächtigung der Interaktion,<br />
(2) E<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> der Kommunikation und<br />
(3) e<strong>in</strong>geschränkte Interessen und Aktivitäten. Diese Bee<strong>in</strong>trächtigungen zeigen<br />
sich bei den Betroffenen <strong>in</strong> allen Situationen – der Ausprägungsgrad jedoch ist<br />
sehr unterschiedlich.<br />
Epidemiologie<br />
Für den Intelligenzbereich gibt es neuere Angaben. Bis vor wenigen Jahren<br />
existierte die Annahme, dass autistische Menschen geistig beh<strong>in</strong>dert seien.<br />
Dies trifft generell so nicht zu. Das Geschlechterverhältnis bei den<br />
tiefgreifenden Entwicklungsstörungen liegt bei 3 Jungen : 1 Mädchen. Auffällig<br />
dabei ist, dass e<strong>in</strong>e autistische Störung bei Mädchen meist mit e<strong>in</strong>er<br />
deutlichen geistigen Retardierung e<strong>in</strong>hergeht. Beim Asperger-Syndrom liegt<br />
das Geschlechterverhältnis bei 8 Jungen : 1 Mädchen.<br />
Symptomatik<br />
Das Asperger-Syndrom weist e<strong>in</strong>e ausgeprägte Kontakt-<br />
und Kommunikationsstörung auf. Im Gegensatz zum frühk<strong>in</strong>dlichen Autismus<br />
s<strong>in</strong>d weder die Sprachentwicklung noch die <strong>in</strong>tellektuelle Entwicklung<br />
verzögert. Häufig haben Asperger-Menschen hochspezialisierte und<br />
ausgeprägte Sonder<strong>in</strong>teressen, die sie als Sonderl<strong>in</strong>ge ersche<strong>in</strong>en<br />
1 Deutsches Ärzteblatt vom 30.03.2007<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 2/Januar 2008 3<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE