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lassen. Qualitative Beeinträchtigungen bestehen im Kontakt zu Gleichaltrigen oder Älteren, in der Fähigkeit Regeln des sozialen Miteinanders zu verstehen und sich dementsprechend zu verhalten. In diesem Zusammenhang spricht man auch von der mangelnden „theory of mind“. Menschen mit Asperger-Syndrom nehmen sehr vielfältig, allerdings unangemessen mit ihrer Umwelt Kontakt auf; bleiben dabei aber stets ihren Interessen treu. Auffälligkeiten der Kommunikation Sprachentwicklungsverzögerungen kommen kaum vor; ebenso selten sind Echoloalien und Pronomenumkehr (d. h. Asperger-Menschen sprechen von sich nicht in der dritten Person). Auffällig hingegen ist häufig die Sprechstimme. Die Stimme ist monoton, eintönig und mit wenig Modulation, Gestik und Mimik. Sprachbeginn ist das zweite Lebensjahr, erste Sätze werden meist im dritten Lebensjahr oder früher gesprochen. Eingeschränkte Interessen und stereotype Verhaltensmuster Auffallend sind motorische Stereotypien, mangelnde Bewegungsplanung und –koordination. Dies führt dazu, dass Kinder mit Asperger-Syndrom häufig als linkisch und schwerfällig betrachtet werden. Neben Sonderinteressen auf gewissen Gebieten können auch Zwänge, z. B. Festhalten an Ritualen im Alltag, wie beispielsweise Zeiten, Abläufe und Veränderungsängste auftreten. Ätiologie Widerlegt ist die These, Autismus entstehe aufgrund emotionaler Kälte der Mutter (sog. „Kühlschrankmutter“). Schon Hans Asperger wies bei der Erstbeschreibung der Symptomatik auf genetische Ursachen hin. Mittlerweile wird angenommen, dass bis zu 20 Gene an der Verursachung von Autismus-Spektrum- Störungen beteiligt sind. Es wurden Abweichungen in verschiedenen Hirnregionen nachgewiesen. In der Diskussion von Forschern steht momentan ein Modell unzureichender neuronaler Vernetzung diverser zerebraler Areale. Autistische Störungen können daher als Hirnfunktionsstörungen betrachtet werden. Des weiteren bestehen bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen neuro- psychologische Defekte, die in einer abweichenden Intelligenzstruktur, in den exekutiven Funktionen, in der „theory of mind“ und einer schwachen zentralen Kohärenz sichtbar werden. Das bedeutet: Für „Autisten“ ist weniger der Kontext und der Zusammenhang einer Situation wichtig, sondern die Detailwahrnehmung. Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 2/Januar 2008 4 FORUM TERMINE BÖRSE
Komorbidität In Krisenzeiten (z. B. Umzug, Tod) können zusätzliche psychische Störungen, z. B. Zwangsstörungen auftreten bzw. bestehende Symptome können sich intensivieren, wie z. B. Hyperaktivität, Autoaggression. Kinder mit Asperger-Syndrom haben ein erhöhtes Riskiko für schizophrenieforme psychotische Episoden, für psychotische Depression und bipolare Störungen. Im Zusammenhang mit Asperger findet man häufig Zwangsstörungen, das Tourette-Syndrom und Aufmerksamkeitsstörungen, die über eine autistisch gestörte Aufmerksamkeit hinausgeht und zusätzlich Probleme verursacht. Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 2/Januar 2008 5 FORUM TERMINE BÖRSE
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