Uneingeschränkt unterwegs - Ford

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22 fordreport Classic Cars Klassisch mit LeidenschaŌ Der Mensch liebt seine Geschichte, Iden� tät hat im Vergangenen ihre Wurzeln. Anzeichen dafür ist die wachsende Anzahl von Museen – selbst für Kuriositäten wie Mausefallen. Automobile spielen bei der Rückschau auf vergangene Epochen eine außergewöhnliche Rolle, zählen sie doch zu den emo� onalsten Produkten der Welt. Der Glanz der Ford-Modellhistorie ist in der Abteilung „Classic Cars“ aufgehoben. Hier pfl egen Wolfgang Laufer und seine Mitarbeiter alte Schätzchen wie „Badewanne“, „Knochenescort“ oder „Knudsentaunus“. Schon die Spitznamen zeigen, wie gefühlsbetont die Beziehung zu diesen Autos war und ist.
Wolfgang Laufer (l.) und Achim Gerstenmayer sorgen dafür, dass die Oldies bei Ford eine Art ewige Jugend erfahren: Auch dadurch stellt sich eine tradi� onsreiche Weltmarke in der Öī entlichkeit dar. FOTOS: F. WIHS Mit einer Tin Lizzy, der „Blechliesel“, wie man das T- Model liebevoll nannte, fi ng alles an. Der Oldie war Udo Reinhold, einem ehemaligen Mitarbeiter der Presseabteilung, angeboten worden. Der griff zu, und die Lizzy stand zusammen mit anderen Oldtimern im Pilot Plant, auf ihren Einsatz wartend. Bis jemand auf die schöne Idee kam, damit einen Direktoren an seinem letzten Arbeitstag vor der Pensionierung zu Hause abzuholen. „Aber dazu musste sie erst einmal ans Laufen gebracht werden“, erzählt Laufer. „Ich war sehr neugierig geworden und brachte das Auto schließlich ans Laufen, mit ‚puff und peng’.“ Und so kam der gelernte Kfz-Mechaniker mit der Zeit an die ehrenvolle Aufgabe, sich um die klassischen Autos zu kümmern, die aus ganz unterschiedlichen Quellen an die Firma herangetragen wurden. Den V 8 zum Beispiel fand eine Familie, hinter einer eingerissenen Wand, als sie ihr neu erworbenes Haus umbauen wollte. Dort hatte man keinen Raum mehr vermutet. Das Fahrzeug war wohl am Ende des Krieges eingemauert worden, damit es die Besatzungsmächte nicht konfi szierten. Ersatzteile vom Trödelmarkt „Nach meinem Einstieg bei Ford habe ich erst am laufenden Band gearbeitet und hatte später mit Sonderfahrzeugen und Motorsport zu tun“, so Wolfgang Laufer. Der besondere Reiz am Umgang mit Oldies: Viel Fachliteratur lesen und sich in die Herausforderungen der Technik hineindenken. Da Laufer selbst einmal Rennen gefahren ist und in seiner Freizeit lieber auf dem Rollbrett unter dem Auto liegt als am Badesee, hat er bei den Classic Cars eine Bestimmung gefunden, die er mit Leidenschaft betreibt. So geht er auch am Wochenende gerne auf Teile- und Flohmärkte, um sich Ersatzteile und Material für die Oldies zu beschaffen. Eine Restauration geht nicht so geplant wie eine Reparatur vonstatten“, so Laufer, „man muss das so machen, wie die Teile kommen“. Karosseriearbeiten, etwa schweißen, werden übrigens in der Fahrzeugaufbereitung N-Halle übernommen. Wichtige Kooperationspartner bei der Teilebeschaffung die Abteilung bei den Alt Ford Freunden und beim Ford Oldtimer und Motorsportclub Cologne (FOMCC). AuŌ ri� e bei zahlreichen Gelegenheiten Die Abteilung Classic Cars leistet einen wichtigen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit und Markenpfl ege. Hier werden Autos für historische Rallyes, für Fernseh- und Messeauftritte, Presse-Vergleichsfahrten, Händlerpräsentationen und viele weitere Gelegenheiten vorbereitet. Auch an verschiedenen Plätzen im Werk erfreuen die Classic-Cars die Belegschaft und Ford-Gäste. Die 800 Quadratmeter große Fläche der Classic Cars in der Kölner U-Halle verbreitet den Charme der Autowerkstatt an der Ecke: Historische Werbe- und Rennplakate, Startnummern von berühmten Rallyes und Grand-Prix-Kränze zieren die Wände, die Werkzeuge und Maschinen belegen, dass hier kreativ und individuell gearbeitet wird. Bis zu seiner Pensionierung hat Wolfgang Laufer einen Wunsch für die Halle: Sie soll so gestaltet werden, dass sie im Rahmen üblicher Werkführungen den Besuchern vorgestellt werden kann. „Nach Historie schreien die Leute“, weiß auch Laufer. Es muss aber nicht gleich ein Museum sein ... 23
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