Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
REPORT ❯ Falsche DSL-Versprechen<br />
FAST VOLL AUF<br />
SPEED<br />
<strong>Die</strong> DSL-Anbieter locken neue Kunden gern <strong>mit</strong> hohen Bandbreiten. Tatsächlich<br />
lässt der Datenstrom aber häufig zu wünschen übrig. Zusätzlich drosseln manche Anbieter<br />
ihre sogenannten Flatrates. Das muss keiner hinnehmen. ❯ von Thomas Lang<br />
U<br />
nser digitaler Appetit wächst täglich.<br />
Bis 2017 soll sich der weltweite IP-Traffic<br />
nach einer Prognose des Netzwerkausrüsters<br />
Cisco auf 7,7 Zetta-Bytes steigen: Eine<br />
Zahl <strong>mit</strong> 22 Stellen, die hier beinahe eine<br />
Verdoppelung des heutigen Verkehrs bedeutet.<br />
Dabei spielen anspruchsvolle Anwendungen<br />
wie das Up- und Downloaden von<br />
Videodaten eine besonders große Rolle. Viele<br />
Internetnutzer wissen aus der Praxis, dass<br />
ihr High-Speed-Anschluss bei größeren Datenmengen<br />
schon jetzt gern zum Infusionsschlauch<br />
wird: Es tropft und tropft. Wie kann<br />
das sein, wenn wir angeblich 16, 25, 50 Mbit/s<br />
oder mehr serviert bekommen sollen?<br />
<strong>Die</strong> Bundesnetzagentur weiß es. Sie hat 2012<br />
eine Viertelmillion User über die Website<br />
www.initiative-netzqualität.de Speedtests<br />
durchführen lassen. Das Ergebnis für stationäre<br />
Breitbandanschlüsse: Rund 70 Prozent<br />
der Nutzer erreichten die Hälfte der vermarkteten<br />
Datenübertragungsrate oder mehr. Nur<br />
etwa 20 Prozent erreichten oder überschritten<br />
dagegen die volle vermarktete Datenübertragungsrate.<br />
<strong>Die</strong> „bis zu“-Schummelei<br />
Problem Nummer eins dabei sind übertriebene<br />
Versprechungen. <strong>Die</strong> in großen Lettern<br />
beworbenen Datenraten werden meistens<br />
schon in der Werbung <strong>mit</strong> dem kleinen Zusatz<br />
„max.“ versehen. Spätestens in den Allgemeine<br />
Geschäftsbedingungen (AGB) werden<br />
die Anbieter dann deutlicher: „Eine bestimmte<br />
Übertragungsgeschwindigkeit innerhalb<br />
der im Folgenden beschriebenen Bandbreitenkorridore<br />
kann nicht zugesagt werden“,<br />
heißt es etwa in der Leistungsbeschreibung<br />
der Telekom für Ihre Call&Surf-Tarife. <strong>Die</strong>ser<br />
Korridor liegt für einen Call&Surf-Comfort-<br />
Anschluss etwa zwischen 6034 und 16.000<br />
Kbit/s – ein ordentlicher Unterschied.<br />
Tatsächlich hängt die erreichbare Bandbreite<br />
von einer Reihe Faktoren ab. <strong>Die</strong> Entfernung<br />
zwischen Anschluss und Verteiler spielt da-<br />
12 www.pcgo.de 7/14