Logbuch2011 01 - bei der Reservistenkameradschaft Marine Berlin
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Derr französische Militärattaché Generalmajor<br />
Bruno Pinget (l) im Gespräche mit<br />
dem Inspekteur <strong>der</strong> Dt. <strong>Marine</strong> Vizeadmiral<br />
Schimpf<br />
des Bundesverfassungsgerichts<br />
und Alt-Bundespräsident Roman<br />
Herzog gesagt hat:<br />
„Die Wehrpflicht ist ein so tiefer<br />
Eingriff in die individuelle<br />
Freiheit des jungen Bürgers, dass<br />
ihn <strong>der</strong> demokratische Rechtsstaat<br />
nur for<strong>der</strong>n darf, wenn es<br />
die äußere Sicherheit des Staates<br />
wirklich gebietet.<br />
Sie ist also kein allgemeingültiges<br />
ewiges Prinzip, son<strong>der</strong>n<br />
auch abhängig von <strong>der</strong> konkreten<br />
Sicherheitslage.<br />
Wehrpflicht glaubwürdig zu erhalten<br />
heißt also, zu erklären,<br />
weshalb wir sie trotz Wegfalls<br />
äußerer Bedrohung immer noch<br />
benötigen.“<br />
Die Bundeswehr ist heute eine<br />
Armee, die fest in <strong>der</strong> Demokratie<br />
verankert ist und sie hat in<br />
den vergangenen fünf Jahrzehnten<br />
gezeigt, dass sie tiefgreifenden<br />
politischen und gesellschaftlichen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen gewachsen<br />
ist.<br />
Ich will hier nur einige Schlagworte<br />
nennen<br />
- Nachkriegszeit und Aufbau<br />
- Konfrontation zwischen Ost<br />
und West und Kalter Krieg<br />
LOGBUCH 1/2<strong>01</strong>1<br />
- Wie<strong>der</strong>vereinigung und Auflösung<br />
<strong>der</strong> NVA<br />
- Teilnahme an multinationalen<br />
Militäroperationen im Ausland.<br />
Mit <strong>der</strong> Aussetzung <strong>der</strong> Wehrpflicht<br />
steht die Bundeswehr<br />
wie<strong>der</strong> vor einer Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Ich bin sicher, dass sie auch diese<br />
meistern wird.<br />
Mit dem Freiwilligen Kurzdienst<br />
sind die Voraussetzungen<br />
dafür geschaffen, dass es gelingen<br />
kann, den Wegfall <strong>der</strong> Allgemeinen<br />
Wehrpflicht zu kompensieren.<br />
Da<strong>bei</strong> muss es insbeson<strong>der</strong>e darum<br />
gehen, die kritische Frage<br />
<strong>der</strong> Nachwuchsgewinnung positiv<br />
zu beantworten.<br />
Vor dem Hintergrund des demografischen<br />
Wandels und <strong>der</strong><br />
Komkurrenzsituation zur Wirtschaft<br />
keine leichte<br />
Aufgabe.<br />
Hier bedarf es neuer<br />
Ideen und eines<br />
attraktiven Angebotes<br />
bezogen auf<br />
Besoldung und vor<br />
allem Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
Auch die „worklife-balance“,<br />
also<br />
<strong>der</strong> Versuch, die<br />
beruflichen Interessen<br />
und die familiären<br />
Angelegenheiten<br />
in Einklang<br />
zu bringen, sind<br />
gerade für die Bundeswehr<br />
ein wichtiger<br />
Aspekt.<br />
Nach meiner Auffassung<br />
muss da<strong>bei</strong> aber vor allem<br />
das Leitbild des Staatsbürgers<br />
in Uniform stärker in den<br />
Vor<strong>der</strong>grund treten.<br />
MARITIME VERBÄNDE<br />
Die Sinnhaftigkeit und das Lohnenswerte<br />
am Dienst für das eigene<br />
Land muss deutlich vermittelt<br />
werden.<br />
Die Nachwuchskräfte müssen<br />
erkennen, dass unser Land, unser<br />
Gemeinwesen sie braucht.<br />
Unter dem Ar<strong>bei</strong>tstitel „<strong>Berlin</strong>er<br />
Modell“ bildet das Bezirksamt<br />
Tempelhof-Schöneberg seit Jahren<br />
gemeinsam mit dem Bezirksamt<br />
Treptow-Köpenick, einem<br />
freien Träger und <strong>der</strong> Bundeswehr<br />
junge Menschen in<br />
nachgefragten Berufen aus.<br />
Nach erfolgreichem Abschluss<br />
<strong>der</strong> Ausbildung steht eine Karriere<br />
als Soldat auf Zeit offen.<br />
Vielleicht ist das „<strong>Berlin</strong>er Modell“<br />
eine Möglichkeit <strong>der</strong> Nachwuchsgewinnung,<br />
die unter den<br />
verän<strong>der</strong>ten Bedingungen Zukunft<br />
hat.<br />
Ich bin gespannt auf den nun<br />
Kapitän zur See Matthias Friese, Standortkommando <strong>Berlin</strong><br />
(r) im Gespräche mit Horst Janßen<br />
folgenden sicherheitspolitischen<br />
Vortrag und die anschließenden<br />
Gespräche und wünsche Ihnen<br />
einen anregenden Nachmittag.<br />
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