Logbuch2011 01 - bei der Reservistenkameradschaft Marine Berlin
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<strong>der</strong> Flagge <strong>der</strong> Marshall-Inseln<br />
fahrende Noemi, des Weges<br />
Decksdienst <strong>bei</strong> schwerer See<br />
kam. Nach Kontaktaufnahme<br />
per Funk und dem Austausch<br />
seemännischer Grüße wurden<br />
von diesem Schiff einige Fotos<br />
geschossen, die den Segler vor<br />
Kap Hoorn zeigen. Kurz vor<br />
10:00 Uhr Ortszeit segelte die<br />
Gorch Fock unter<br />
Sturmbesegelung erstmalig in<br />
ihrer 52-jährigen Geschichte im<br />
Abstand von nur knapp einer<br />
Seemeile am Kap Hoorn vor<strong>bei</strong>.<br />
Die günstige Windrichtung hatte<br />
diesen sehr nahen<br />
Passierabstand gefahrlos ermöglicht.<br />
Die gesamte Besatzung<br />
war an Deck und ließ sich diesen<br />
historischen Augenblick<br />
nicht<br />
entgehen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e für den Komman<br />
danten des Segelschulschiffes,<br />
Kapitän zur See Norbert Schatz,<br />
ein bewegen<strong>der</strong><br />
Moment, den er<br />
für sich selbst<br />
nur schwer in<br />
Worte zu fassen<br />
vermochte. Er<br />
sieht diesen<br />
Moment durchaus<br />
als Höhepunkt<br />
seiner<br />
bisherigen seemännischen<br />
Laufbahn, legt<br />
aber ausdrücklichen<br />
Wert darauf, dass dieser<br />
Moment nicht allein sein Verdienst<br />
ist son<strong>der</strong>n vielmehr <strong>der</strong><br />
einer guten Besatzung, die mit<br />
ihrem guten<br />
Schiff hervorragende<br />
Ar<strong>bei</strong>t geleistet<br />
hat.<br />
Nach <strong>der</strong><br />
Vor<strong>bei</strong>fahrt<br />
am Kap<br />
kam die<br />
Gorch Fock<br />
relativ<br />
schnell unter<br />
Landabdeckung<br />
und <strong>der</strong><br />
Seegang wurde erheblich ruhiger.<br />
Bis zum<br />
Abend schlief<br />
dann sogar <strong>der</strong><br />
Wind fast ein<br />
und das als<br />
immer rau beschriebene<br />
Seegebiet<br />
MARITIME VERBÄNDE<br />
Die Südspitze des Amerikanischen Kontinents<br />
aus Sicht des Ru<strong>der</strong>gängers<br />
genden Hafenaufenthalt in<br />
Ushuaia (Argentinien).<br />
Das auf etwa 56 Grad südlicher<br />
Breite liegende Kap Hoorn stellt<br />
den am weitesten entfernten<br />
Punkt <strong>der</strong> Reise dar, rund 15.000<br />
Kilometer Luftlinie vom Heimathafen<br />
Kiel entfernt. Zurückgelegt<br />
hatte das Schiff seit dem<br />
Auslaufen aus Kiel am 20. August<br />
2<strong>01</strong>0 bereits rund 16.000<br />
Seemeilen, davon ziemlich genau<br />
90 Prozent unter Segeln.<br />
Am 30. Januar ist die Bark aus<br />
dem Hafen von Ushuaia unter<br />
dem Kommando von Kapitän<br />
zur See Michael Brühn, dem<br />
Vorgänger von Norbert Schatz,<br />
ausgelaufen. Das Rückreiseprogramm<br />
wurde geän<strong>der</strong>t, allerdings<br />
geht es aufgrund günstiger<br />
Winde und Strömung trotzdem<br />
an <strong>der</strong> Westküste Südamerikas<br />
entlang und durch den Panamakanal<br />
zurück nach Kiel.<br />
Zwischenstopps zur erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Nachversorgung sind in<br />
Chile, Peru, <strong>der</strong> Dominikanischen<br />
Republik und auf den<br />
Azoren vorgesehen.<br />
Die Gorch Fock soll Anfang Mai<br />
wie<strong>der</strong> in ihrem Heimathafen<br />
Kiel festmachen.<br />
zeigte sich<br />
von seiner<br />
freundlichen<br />
Seite. Gute<br />
Bei schwerer See bleibt für die Betrachtung<br />
Aussichten<br />
des Kap Hoorn nicht viel Zeit für den fol- Fotos: Yvonne Knoll 444<br />
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