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Jugend - Partnerschaft Ruanda

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Minister Lewentz mit Frau beim<br />

Projektbesuch der Schuhmacherausbildung<br />

einer Behindertenkooperative<br />

in Rwamangana, Partnergemeinde der<br />

Verbandsgemeinde Braubach<br />

Gruppenfoto nach dem Termin beim ruandischen Präsidenten Paul Kagame (1. Reihe,<br />

Mitte)<br />

Delegation in, mit und wegen <strong>Ruanda</strong> – Ein Ausschnitt<br />

von Michael Kettel, ejo-connect<br />

Eine Delegation aus <strong>Jugend</strong>lichen für <strong>Jugend</strong>liche oder eher<br />

eine Delegation im Auftrag <strong>Jugend</strong>licher oder einfach eine Reise<br />

zum Thema <strong>Jugend</strong>? Was bedeutet „<strong>Jugend</strong>delegation“? Nicht<br />

nur bei ejo-connect, sondern auch in der partnerschaftsnahen<br />

Öffentlichkeit, gab es dazu unterschiedliche, auch kritische<br />

Meinungen. Der Begriff – <strong>Jugend</strong>delegation – entfaltete sich<br />

allerdings in der Woche der Reise näher: Eine bunt gemischte<br />

Gruppe aus jungen Leuten und junggebliebenen Menschen<br />

waren wir allemal. Die Vorbereitung auf die Delegationsreise –<br />

es fand ein zusätzlicher, separater Vorbereitungsworkshop unter<br />

Mitarbeit von ejo-connect statt – trug dazu bei, dass von Anfang<br />

an eine offene und freundliche Stimmung zu spüren war. Trotz<br />

der Reisestrapazen startete die Gruppe frisch und wissbegierig<br />

in die ersten Termine der Woche, die den politischen und<br />

diplomatischen Rahmen pflegten. Nicht nur der Besuch der<br />

zentralen Genozid-Gedenkstätte und der ergreifende Besuch<br />

eines Vereins, der Aufarbeitungs- und Versöhnungsarbeit leistet;<br />

sondern auch der aktuelle internationale Diskurs über den<br />

Ostkongo, waren Themenfelder, die eine besondere politische<br />

und menschliche Sensibilität erforderten. Eine Erkenntnis, die<br />

bei ejo-connect thematisiert werden wird, ist, dass wir verstärkt<br />

über die Art und Weise der Kritik an souveräner, ruandischer<br />

Politik nachdenken müssen und die historisch-kulturellen und<br />

gesellschaftlichen Eigenheiten intensiver beachten. Doch jetzt<br />

endlich zu den jugendlichen Seiten der Reise. Eine Diskussionsrunde<br />

im <strong>Jugend</strong>zentrum Kimisagara eröffnete uns einen<br />

kleinen Ausschnitt auf die Organisation und die Leitlinien<br />

ruandischer <strong>Jugend</strong>politik. Die Zeit in der Nationaluniversität<br />

in Huye/Butare gab uns dagegen einen weiteren Blick auf die<br />

hochschulpolitischen Gegebenheiten. Uns begegnete ein starkes<br />

Interesse an Rheinland-Pfalz/Deutschland, das motiviert, partnerschaftliche<br />

Aktivitäten weiter auszubauen. Die kleinen Small-<br />

Talks nach den offiziellen Reden hätten sicher noch mehr Zeit<br />

füllen können. Abseits der offiziellen Termine hatte die Mehrzahl<br />

der DelegationsteilnehmerInnen aber die Möglichkeit, im<br />

Akagera-Park mit ruandischen <strong>Jugend</strong>lichen zu zelten und sich<br />

dabei ohne formalen Charakter, sei es tanzend ums Lagerfeuer<br />

oder in vielen Gesprächen, miteinander auszutauschen. Das<br />

entsprach auch der Stimmung in der Delegation, die freimütig<br />

und ohne Zwang auch das ein oder andere Liedchen während<br />

der Busfahrten trällerte. Die verschiedenen Berufsfelder und die<br />

unterschiedlichen Charaktere der TeilnehmerInnen machten<br />

diese Reise interessant und vielseitig. Doch im Vordergrund<br />

stand dabei selbstverständlich das Vorhaben ein Gefühl für das<br />

Land und die Leute zu bekommen und Ideen zu sammeln, wie<br />

sich die jungen Generationen beider Länder weiter annähern<br />

können, welche gemeinsamen Interessensfelder vorliegen und<br />

welche Pfade eingeschlagen werden können. Die Anwesenheit<br />

der ruandischen <strong>Jugend</strong>lichen und die sechs jungen TeilnehmerInnen<br />

aus Rheinland-Pfalz, die mehrfach bewiesen, dass die<br />

<strong>Jugend</strong> von heute aufgeweckt, unkompliziert und sich auch kritisch<br />

einbringen möchte, waren eine absolute Bereicherung. Mit<br />

den einzelnen Projektbesuchen gegen Ende der Woche erfüllte<br />

sich dann unser Wunsch, den Menschen ein wenig näher zu<br />

kommen und die jeweiligen PartnerInnen und Partnerregionen<br />

zu treffen und zu besuchen. Nun heißt es, die grundsätzlich positiven<br />

Erfahrungen aufzuarbeiten und in einen umfassenden<br />

Meinungsprozess einzuweben, der Wert auf die tatsächlichen<br />

Themen der <strong>Jugend</strong> legt und die jungen Menschen selbst noch<br />

mehr zu Wort kommen lässt. Wir als junges Team freuen uns,<br />

tatkräftig daran mitwirken zu können und wollen nach intensiver<br />

Diskussion wichtige Bereiche identifizieren und an verschiedenen<br />

Stellen artikulieren. Es war eine belebende „Delegationsreise<br />

mit einigen <strong>Jugend</strong>lichen“ für viele <strong>Jugend</strong>liche, aber<br />

vor allem ein kleines Mosaik für die Zukunft der <strong>Partnerschaft</strong>!<br />

Herzlichen Dank an die ruandischen MitarbeiterInnen im Büro<br />

und die deutschen KoordinatorInnen. Das Büro hat wieder eine<br />

unglaubliche Organisationsleistung vollbracht.<br />

10 RUANDA REVUE · 02/2012

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