Jugend - Partnerschaft Ruanda
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S CHULPARTn ERSCHAFTEn<br />
Auf ins Museum!<br />
Ein Plädoyer<br />
von Laura Schlimmer<br />
Die Schulklasse folgt den Erklärungen des Museumsguide vor der ruandischen Königshütte in Nyanza (Foto: Laura Schlimmer)<br />
Die Forderung<br />
nach mehr Praxisbezug<br />
konnte<br />
ich sehr gut<br />
nachvollziehen<br />
„Wir lernen so viel Theoretisches ohne die<br />
Praxis zu kennen, pauken alles Mögliche über<br />
die ruandische Geschichte und haben doch<br />
noch nie ein Museum besucht!“ Diese Worte<br />
eines neuntklässlers der Groupe Scolaire HVP<br />
Gatagara während einer Schülerversammlung<br />
beeindruckten mich und brachten mich<br />
auf eine Idee: Wieso nicht mit seiner Klasse im<br />
15 km entfernten nyanza den Königspalast<br />
und das historische Museum besichtigen?<br />
Zunächst sei erwähnt, dass ich drei Monate<br />
am Schulzentrum in Gatagara, in dem behinderte<br />
und nicht behinderte Schülerinnen<br />
und Schüler gemeinsam lernen, Englisch unterrichtete<br />
und daher einen Einblick in den<br />
Schulalltag hatte. Die Forderung nach mehr<br />
Praxisbezug konnte ich sehr gut nachvollziehen,<br />
lernen die Schülerinnen und Schüler<br />
doch hauptsächlich auswendig, was an die<br />
Tafel geschrieben wird, ohne weitere Materialien<br />
wie beispielsweise Fotos zu bekommen.<br />
Da die neuntklässler während der Ferien drei<br />
Wochen länger in der Schule blieben, jedoch<br />
nur vormittags Unterricht hatten, bot sich<br />
schnell eine Gelegenheit, die Idee in die Tat<br />
umzusetzen. Auch der Schulleiter war sofort<br />
für das Vorhaben zu gewinnen. Wäre da nicht<br />
die finanzielle Frage gewesen… So musste<br />
der zentrumseigene Bus betankt und Eintritt<br />
für 38 Schülerinnen und Schüler sowie für<br />
Begleitpersonen gezahlt werden. Doch nicht<br />
umsonst gibt es das ruandische Sprichwort<br />
„<strong>Ruanda</strong>: tausend Hügel, tausend Probleme<br />
und tausend Lösungen“. Dank Frau Rahm,<br />
der Vorsitzenden des Freundeskreises Ruhango-Landau<br />
e.V., war schnell eine Lösung für<br />
unser finanzielles Problem gefunden. Die benötigten<br />
80 Euro stellten eine eher kleinere<br />
16 RUANDA REVUE · 02/2012