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Jugend - Partnerschaft Ruanda

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Politik<br />

Der Ostkongo-Konflikt II<br />

<strong>Ruanda</strong> nimmt Stellung<br />

von Hanne Hall, Leiterin des „<strong>Ruanda</strong>-Referates“ im Ministerium<br />

des Innern, für Sport und Infrastrukur<br />

Für internationales Presseecho sorgte im Sommer und Herbst dieses Jahres die Veröffentlichung<br />

eines Berichts der Expertengruppe zum Kongo an den UN-Sicherheitsrat. In diesem<br />

Bericht werden schwere Vorwürfe gegen die ruandische Regierung und die ruandische<br />

Armee erhoben. Sie sollen die seit dem Frühjahr 2012 anhaltende Rebellion der M-23 unter<br />

Führung von Bosco Ntaganda und Sultani Makenga, ehemaliger General bzw. Oberst<br />

der Streitkräfte der DR Kongo, unterstützt haben. Die Vorwürfe umfassen die unmittelbare<br />

Unterstützung bei der Gründung der Rebellengruppe, Versorgung mit Geld, Waffen, Lebensmitteln<br />

und anderem militärischen Gerät, die Rekrutierung von Kindersoldaten und<br />

demobilisierter Ex-Kombattanten. Nach Veröffentlichung des UN-Berichtes dementierte das<br />

ruandische Außenministerium eine Verwicklung in den aktuellen Bürgerkrieg im Osten der<br />

DR Kongo. Eine zehn Punkte umfassende offizielle Stellungnahme der Regierung in Kigali zu<br />

den Vorwürfen wurde dem UN-Sicherheitsrat übergeben. Ein dies berücksichtigender abschließender<br />

Bericht der Vereinten Nationen steht noch aus. In den folgenden Zeilen nimmt<br />

die ruandische Botschaft in Berlin zu den Vorwürfen Stellung:<br />

Bewertung des aktuellen Konflikts im<br />

Ostkongo und Stellungnahme zu den<br />

Vorwürfen im aktuellen UN-Bericht<br />

(Stand: 20. August 2012)<br />

verfasst von der Botschaft der<br />

Republik <strong>Ruanda</strong> in Berlin<br />

Seit Mai 2012 beobachtet <strong>Ruanda</strong> eine gewaltsame<br />

Eskalation des langjährigen Konflikts<br />

im Osten der DR Kongo insbesondere<br />

in der an <strong>Ruanda</strong> und Uganda angrenzenden<br />

Provinz Nord Kivu.<br />

Im Mittelpunkt dieses neu entflammten Konflikts<br />

stehen Kampfhandlungen zwischen der<br />

nationalen kongolesischen Armee und aus<br />

derselben Armee desertierte Soldaten, organisiert<br />

innerhalb der neuen Rebellengruppe<br />

M23.<br />

Der Name M23 ist die Abkürzung für „Mouvement<br />

du 23 Mars“ und geht auf den 23. März<br />

2009 zurück. Damals wurde ein Abkommen<br />

zwischen der Regierung und der damaligen<br />

in den Kivu-Provinzen stark verankerten Rebellengruppe<br />

CNDP unterzeichnet, welches<br />

die Integration von CNDP-Militäreinheiten in<br />

die kongolesische Armee besiegelte.<br />

Im April 2012 kam es zur Meuterei innerhalb<br />

der kongolesischen Armee, in deren Folge<br />

zahlreiche Soldaten darunter Ex-CNDP Kämpfer<br />

aus der kongolesischen Armee desertierten,<br />

unter anderem mit der Begründung, dass<br />

die Regierung ihre damaligen Vereinbarungen<br />

nicht eingehalten habe. Einige von Ihnen<br />

gründeten in den Regionen nah an der ruandischen<br />

und ugandischen Grenze die neue<br />

Gruppe M23 und liefern sich seitdem schwere<br />

Gefechte mit den Regierungstruppen.<br />

Der jüngste Bericht einer im Auftrag des<br />

UN Sicherheitsrates operierenden Untersuchungsgruppe<br />

zur Lage im Osten der DR<br />

Kongo enthält schwerwiegende Vorwürfe<br />

an <strong>Ruanda</strong>s Regierung welche – laut Bericht<br />

– die M23 mit Waffen und Soldaten unterstützen<br />

soll.<br />

Auf Basis dieser Behauptungen wurden sei-<br />

Der jüngste<br />

Bericht einer im<br />

Auftrag des UN<br />

Sicherheitsrates<br />

operierenden<br />

Untersuchungsgruppe<br />

zur Lage<br />

im Osten der DR<br />

Kongo enthält<br />

schwerwiegende<br />

Vorwürfe an<br />

<strong>Ruanda</strong>s Regierung<br />

RUANDA REVUE · 02/2012 45

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