Jugend - Partnerschaft Ruanda
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Die Stiftungskinder (Foto: Elisabeth Eminger)<br />
Besuch der Partnerschule Kirinda (Foto: Dr. Holger Schlageter)<br />
Freude über die Einweihung der Schule Gitanga<br />
(Foto: Elisabeth Eminger)<br />
aufkommen. Fast sprachlos machte die Sauberkeit<br />
des Landes trotz Armut. Viele Fortschritte<br />
wurden zur Kenntnis genommen,<br />
auch die Begeisterung der Schulkinder. Beanstandet<br />
wurde allerdings das Stöckchen<br />
der Lehrer. Ich konnte, hoffe ich, überzeugen,<br />
dass in unserem Partnerland Prügelstrafen<br />
verboten sind, aber Klassen mit bis zu 80<br />
Schülern sehr viel Disziplin erfordern. Meine<br />
Begleiter waren auch beim Organisieren<br />
von Projekten dabei und konnten sich davon<br />
überzeugen, wie viel Arbeit hier und in<br />
<strong>Ruanda</strong> bis zur Fertigstellung eines Projektes<br />
nötig ist. Wir besichtigten auch das Geleistete<br />
des <strong>Ruanda</strong>-Komitees Bad Kreuznach<br />
und der Stiftung Ausbildungshilfe <strong>Ruanda</strong>.<br />
natürlich wurden auch politische Gegebenheiten<br />
besprochen. <strong>Ruanda</strong> ist nun einmal<br />
keine Demokratie im westlichen Sinne, aber<br />
von allen afrikanischen Staaten doch auf einem<br />
relativ guten Weg.<br />
Ich will meine kurzen Bericht beenden mit<br />
der Feststellung aller: Es ist eine schöne und<br />
positive Reise gewesen.<br />
Ich möchte mich bei Julia, Holger und Charlotte<br />
ganz herzlich bedanken, für eine harmonische<br />
Reise, auf der auch ich unser Partnerland<br />
wieder neu entdecken konnte.<br />
Was machen die Ruander bei den Bundesjugendspielen?<br />
Ein Kommentar von Dr. Richard Auernheimer<br />
Die Allgemeinte Zeitung Mainz<br />
brachte mich auf die Spur. Am<br />
11. August, also zwischen Olympiade<br />
und Paralympics schloss<br />
Reinhard Breidenbach seine<br />
satirische Zusammenfassung<br />
einer Woche mit dem Hinweis<br />
auf den Watussi-Sprung. In der<br />
Reihe der lockeren Anmerkungen<br />
zu aktuellen Ereignissen kam<br />
„Breidenbachs Woche“ schließlich<br />
zu folgenden Feststellungen:<br />
„Auf „bundesjugendspiele.de“<br />
haben wir übrigens noch den<br />
„Watussi-Sprung“ gefunden...“<br />
Auf der Webseite des Deutschen<br />
Leichtathletik Verbandes DLV<br />
hätte Breidenbach sogar das Foto<br />
finden können, das das Ganze<br />
zu erklären scheint. Es zeigt den<br />
Sprung eines ruandischen Kriegers<br />
über die Köpfe von Herzog<br />
Adolf Friedrich von Mecklenburg<br />
und seinem Adjutanten. 1907<br />
wurde das Foto beim Besuch des<br />
Herzogs am Königshof in Nyanza<br />
aufgenommen. Nun ist es laut<br />
DLV in die Sportgeschichte eingegangen.<br />
Leider wurde dabei<br />
übersehen, die alten kolonialen<br />
Begriffe aufzugeben. Watussi,<br />
das ist der Name, der damals für<br />
die Tutsis verwendet wurde, sind<br />
kein Stamm aus Afrika (<strong>Ruanda</strong>),<br />
wie es auf der Seite der Bundesjugendspiele<br />
noch immer heißt.“<br />
Und die Erläuterung, es gelte bei<br />
den Watussis als ein besonderes<br />
Zeichen, die eigene Körpergröße<br />
zu überspringen, vermittelt die<br />
Gefühle, die man allem Exotischen<br />
entgegenbringt. Das DLV-<br />
Bewegungs-Camp bringt es auf<br />
den Punkt „Anlauf, Absprung und<br />
hoch geht‘s über das Hindernis –<br />
die Bewegungsstation Watussi-<br />
Sprung versetzt Jung und Alt<br />
nach Ostafrika.“ Ich meine: Bundesjugendspiele<br />
und DLV sollten<br />
den Watussi-Sprung überwinden.<br />
Wie? Indem sie die ihnen<br />
eigene Größe überspringen.<br />
Entnommen aus Karl-Heinz<br />
Weichert u.a., <strong>Ruanda</strong>. Ein Landeskundliches<br />
Porträt. Hrsg. von<br />
der Landesbildstelle Rheinland-<br />
Pfalz. Koblenz 1987.<br />
62 RUANDA REVUE · 02/2012