Jugend - Partnerschaft Ruanda
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S CHULPARTn ERSCHAFT<br />
Partizipatives Theater<br />
an ruandischen Partnerschulen<br />
von Julian Winkler (ehemaliger) Praktikant im Koordinationsbüro, Fotos von Espérance<br />
Den Auftakt macht die Tanzgruppe der Schule mit traditionellen und modernen Tänzen<br />
Die Vorstellung wird durch einige lustige Sketche<br />
abgerundet<br />
Erstaunte Blicke ernteten wir, als wir den Lehrern<br />
eine partizipative Theateraufführung an<br />
ihren Schulen vorschlugen. Ein Theaterstück,<br />
in das die Schüler aktiv eingebunden werden,<br />
war den Lehrern fremd. Das hat sich<br />
nach mittlerweile 10 von 18 Aufführungen<br />
geändert. Diese für Schüler wie Lehrer neue<br />
erzieherische Methode wird, inzwischen begeistert<br />
aufgenommen.<br />
Bildung stellt den wohl wichtigsten Entwicklungsfaktor<br />
in <strong>Ruanda</strong> dar. Allen Kindern soll<br />
der Zugang zur Schule ermöglicht werden.<br />
Die Anzahl der Pflichtschuljahre wurde kürzlich<br />
von 9 auf 12 Jahre erhöht. Doch die Anzahl<br />
der Schuljahre allein reicht nicht aus, um<br />
gute Bildung gewährleisten zu können. Das<br />
Hauptproblem ruandischer Schulen liegt in<br />
der Gestaltung des Unterrichts: er ist wenig<br />
abwechslungsreich, sehr theoretisch und<br />
strikt durchorganisiert. Den Schülern wird<br />
wenig Zeit und Möglichkeit gegeben, ihre<br />
Interessen und Kreativität abseits vom Schulalltag<br />
auszuüben und auszuleben. Ihnen<br />
dies zu ermöglichen, wäre ein großer Schritt<br />
in der Entwicklung eines jeden Schülers und<br />
somit langfristig des ganzen Landes.<br />
Darum wurde vom Koordinationsbüro Kigali<br />
im April dieses Jahres mithilfe einer großzügigen<br />
Spende eines Partners in Rheinland-<br />
Pfalz ein partizipatives Theaterprojekt ins<br />
Leben gerufen. Die Theatergruppe Espérance<br />
führt an insgesamt 18 verpartnerten<br />
ruandischen Schulen ein Theaterstück auf,<br />
in das die Schüler mit einbezogen werden.<br />
Die einzelnen Aufführungen werden per<br />
Videokamera dokumentiert und der entsprechenden<br />
deutschen Partnerschule gesendet.<br />
Darüber hinaus wird es noch einen<br />
gemeinschaftlichen Film des Projekts geben.<br />
Das Ziel des Koordinationsbüros ist die Verbesserung<br />
von Bildungsangeboten im Freizeitbereich<br />
an ruandischen Schulen und die<br />
Verbesserung der Kommunikation zwischen<br />
den verpartnerten Schulen.<br />
entscheidend ist die<br />
Partizipation der schüler<br />
Espérance konnte bisher ganz und gar überzeugen.<br />
Die junge Gruppe aus Kigali versteht<br />
es, sensible Themen mit einer Mischung aus<br />
Witz und Ernsthaftigkeit an die Schüler heranzutragen.<br />
Vor der eigentlichen Aufführung<br />
Streitgespräch zum Thema „Sex gegen Bezahlung“<br />
RUANDA REVUE · 02/2012 23