Arbeitsbericht des RWI 2003 - Rheinisch-Westfälisches Institut für ...
Arbeitsbericht des RWI 2003 - Rheinisch-Westfälisches Institut für ...
Arbeitsbericht des RWI 2003 - Rheinisch-Westfälisches Institut für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4. KB und Forschungsschwerpunkte: Existenzgründung und Unternehmenserfolg<br />
33<br />
Voraussetzungen von Erfolg, Wachstum und Niedergang von Unternehmen<br />
und Auswirkungen unterschiedlicher Rahmenbedingungen auf diese Erfolgsgrößen.<br />
Diese Forschung hebt sich von der anderer <strong>Institut</strong>e durch ihren integrativen<br />
Blickwinkel auf die Entwicklung von Unternehmen und Märkten sowie<br />
durch die Synthese quantitativer und qualitativer Methoden ab.<br />
So lassen sich insbesondere die prozessanalytische Durchdringung von unternehmerischem<br />
Handeln und Gründungsgeschehen einerseits und die ökonomische<br />
und ökonometrische Analyse der Bestimmungsfaktoren <strong>des</strong> Wachstums<br />
und Niedergangs von Unternehmen andererseits anführen. Erfolgreiche<br />
Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Lernprozesse bewältigt und<br />
die Möglichkeiten der Information über handlungsrelevante Faktoren genutzt<br />
haben. Bei dieser Fragestellung werden institutionenökonomische und<br />
lerntheoretische Konzepte miteinander verknüpft. Gleichzeitig wurde in Kooperation<br />
mit Forschern der Jönköping International Business School geprüft,<br />
inwieweit Methoden der Diskursanalyse in der Entrepreneurshipforschung<br />
Anwendung finden können.<br />
Im Zuge der öffentlichen Diskussion um die Gleichstellung der Geschlechter<br />
(„Gender Mainstreaming“) findet die Rolle der Frauen im Gründungsgeschehen<br />
und bei den unternehmerischen Aktivitäten wachsende Aufmerksamkeit.<br />
Bei den weiblichen Erwerbstätigen dürften noch erhebliche unerschlossene<br />
bzw. unzureichend erschlossene Potenziale für unternehmerisches Engagement<br />
liegen. Besonderes Augenmerk fand bei diesem Thema die bislang wenig<br />
erforschte Frage nach der Entwicklung weiblich geführter Unternehmen<br />
sowie der Bedeutung externer Ressourcen wie Sozial- und Finanzkapital.<br />
Die jüngere Erfahrung in den osteuropäischen Ländern zeigt, dass dem Aufbau<br />
eines funktionsfähigen institutionellen Rahmens eine Schlüsselbedeutung<br />
für die Bewältigung <strong>des</strong> Strukturwandels zukommt. Die unternehmerische<br />
Initiative kann sich ohne verlässliche Rahmenbedingungen, ein rechtsstaatliches<br />
Umfeld und funktionierende wirtschaftliche <strong>Institut</strong>ionen nicht<br />
entfalten. In diesem Zusammenhang wurden unternehmerische Anpassungsprozesse<br />
in den Transformationsökonomien Ost- und Mitteleuropas analysiert.<br />
Besondere Berücksichtigung findet hierbei die „unternehmerische Dimension“<br />
der EU-Osterweiterung. In diesem Zusammenhang ist gleichzeitig<br />
zu prüfen, welchen Einfluss die EU-Erweiterung auf die Unternehmen in<br />
Deutschland und deren Erfolg ausübt. Die viel diskutierte Verlagerung von<br />
Arbeitsplätzen ist nur ein Thema in diesem Forschungsfeld. Zur Beantwortung<br />
dieser Fragestellungen kommt weiterhin die <strong>RWI</strong>-Unternehmensdatenbank<br />
Globalisierung zum Einsatz, die im vergangenen Jahr weiter gepflegt<br />
und ausgebaut wurde.<br />
Unternehmensentwicklung und -erfolg sind grundsätzlich von einer Vielzahl<br />
von Faktoren abhängig, wie der betrieblichen Ressourcenbasis, der strategi-