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Arbeitsbericht des RWI 2003 - Rheinisch-Westfälisches Institut für ...

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4. KB und Forschungsschwerpunkte: Staatsaktivität, Öffentliche Finanzen und Steuern<br />

47<br />

gelmäßig Projektionen der Wirkung von Besteuerungs- und Ausgabenentscheidungen<br />

und der impliziten Zahlungsverpflichtungen über einen längeren<br />

Zeitraum hinweg. Dabei kommt der Steuerschätzung auch in längerer Frist<br />

grundlegende Bedeutung zu.<br />

Fragen der Nachhaltigkeit betreffen aber nicht nur den staatlichen Gesamthaushalt,<br />

sondern gerade auch einzelne Gebietskörperschaften bezüglich der<br />

aktuellen und zukünftigen Auf- und Ausgabenniveaus und -strukturen und<br />

der damit verbundenen kurz- und längerfristigen Kosten. Die Verbindung<br />

zwischen demographischem Wandel und öffentlichen Haushalten wird in der<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Forschungslandschaft bislang noch nicht systematisch<br />

und umfassend analysiert. Aufgrund ihrer altersspezifischen Aufgaben-<br />

und Ausgabenstrukturen sowie ihrer Verantwortung für wesentliche Infrastrukturbereiche<br />

sind die Länder- und Kommunalfinanzen besonders von<br />

der Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung betroffen. Den Gemeinden<br />

kommt als Hauptinvestoren im öffentlichen Bereich eine besondere Verantwortung<br />

für Erhalt und Ausbau einer modernen Infrastruktur vor allem im<br />

Bildungs- und Verkehrsbereich zu. Ihnen müssen dafür ausreichende eigene<br />

Mittel zur Verfügung stehen. Fragen der Nachhaltigkeit der Kommunalfinanzen<br />

und der Gemeindefinanzreform sind hier zu diskutieren.<br />

Die finanzwirtschaftliche Entwicklung und die finanzpolitischen Planungen<br />

werden im Rahmen der Konjunkturanalyse zusammen mit dem KB Wachstum<br />

und Konjuktur laufend analysiert und im Hinblick auf ihre voraussichtlichen<br />

Wachstums- und Beschäftigungseffekte diskutiert. Im Jahr <strong>2003</strong> stand<br />

die Frage nach den gesamt- und finanzwirtschaftlichen Wirkungen und dem<br />

„richtigen“ Tempo der Haushaltskonsolidierung im Zentrum dieser Arbeiten.<br />

Es wurden die makroökonomischen Wirkungen eines Vorziehens der dritten<br />

Stufe der Steuerreform, <strong>des</strong> Abbaus von Steuervergünstigungen und Subventionen<br />

sowie der geplanten Reform <strong>des</strong> Gesundheitswesens analysiert. Dabei<br />

wurden auch Simulationen mit dem <strong>RWI</strong>-Konjunkturmodell durchgeführt.<br />

Im Rahmen der Mitarbeit im Arbeitskreis „Steuerschätzungen“ <strong>des</strong> BMF<br />

wurden im Mai <strong>2003</strong> eine Mittelfrist und im November <strong>2003</strong> eine Kurzfristprognose<br />

<strong>des</strong> Steueraufkommens erstellt.<br />

Damit rückt auch das Steuersystem insgesamt als Herausforderung <strong>des</strong> demographischen<br />

Wandels in den Vordergrund <strong>des</strong> Interesses. Gerade dieser Blickwinkel<br />

auf die staatlichen Einnahmensysteme grenzt das Thema zur Konkurrenz<br />

ab: Die Inzidenz von Steuern und Abgaben gewinnt immer mehr an Relevanz,<br />

wenn es darum geht, das Steuersystem insgesamt moderner, d.h. vor allem<br />

demographiefester zu machen. Dabei stellt sich die Frage, welche Rolle<br />

dabei die allgemeinen oder speziellen Verbrauchsteuern sowie die sog. Vermögensteuern<br />

gegenüber den Einkommensteuern spielen sollen und welche<br />

verteilungspolitischen Implikationen damit verbunden wären. Analoge Pro-

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