380kv - eb - trassenalternativen - jan. 2013 - final.pdf - Land Salzburg

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380-kV-Salzburgleitung Fachbereich: Trassenalternativen 3.3.3 Reihung der Trassenräume nach Kriterien Kriterium Siedlung/Wohnen Abschnitt Süd: Trassenraum Mitte vor Trassenraum West vor Trassenraum Ost Abschnitt Nord: Trassenraum Mitte vor Trassenraum Ost vor Trassenraum West Kriterium Erholung Abschnitt Süd: Trassenraum Mitte vor Trassenraum West vor Trassenraum Ost Abschnitt Nord: Trassenraum Ost vor Trassenraum Mitte vor Trassenraum West Kriterium Landschaftsraum Abschnitt Süd: Trassenraum Mitte vor Trassenraum West vor Trassenraum Ost Abschnitt Nord: Trassenraum Mitte vor Trassenraum Ost vor Trassenraum West Kriterium Naturschutz Abschnitt Süd: Trassenraum Mitte vor Trassenraum Ost vor Trassenraum West Abschnitt Nord: Trassenraum Mitte vor Trassenraum Ost vor Trassenraum West 3.4 Zusammenfassung und Begründung der Auswahl des Trassenraums Mitte Als Ergebnis zur Untersuchung alternativer Trassenräume anhand umweltbezogenen Kriterien zur Raumstruktur ist festzuhalten, dass der Trassenraum Mitte in beiden Abschnitten mit größeren Möglichkeiten der Konfliktbewältigung ausgestattet ist, als die Trassenräume West und Ost. Auf Grundlage der raumstrukturellen Untersuchung und des vorliegenden Vergleiches der alternativen Trassenräume sowie des Einbeziehens sowohl leitungs- und verlegungstechnischer Möglichkeiten, als auch betriebswirtschaftlicher Aspekte, wird der Trassenraum Mitte als jener mit dem geringsten Konfliktpotential und dem kleinsten Planungshemmnis empfohlen und zur Weiterführung der Planungen gewählt. 3.4.1 Naturschutzfachliche Argumente Der Trassenraum „Mitte“ weicht den ausgewiesenen Naturschutzgebieten von allen Trassenvarianten am großräumigsten aus, während die Westtrasse unter anderem das Naturschutz- und Natura 2000 Gebiet im Hagengebirge durchquert und die Osttrasse das Landschaftsschutzgebiet im Bereich der Salzkammergutseen durchschneidet. Vor allem im Abschnitt Süd liegt kein einziges Schutzgebiet. Im Abschnitt Nord befindet sich keine Konfliktzone 1. Ordnung wie dies bei den beiden Trassenräumen Ost und West gegeben ist. Das Landschaftsschutzgebiet Tennengebirge reicht zur Hälfte des Korridorquerschnittes ebenso das Natura 2000 Gebiet Taugl. Maßgeblich bleibt daher für die Detailplanung innerhalb des Trassenraumes Mitte das Natura 2000 Gebiet Taugl in Bad Vigaun, das den Korridor in einer Breite von ca. 1.700m quert, nicht jedoch den gesamten Korridorquerschnitt erfasst. Da sich in diesem Bereich die Trassenräume West und Mitte zum Teil überschneiden besteht diese Konfliktzone sowohl für den Trassenraum Mitte als auch West. Weiters kommt das Natura 2000 Gebiet Bluntautal innerhalb des Trassenraumes zu liegen. 30/127 Austrian Power Grid AG & Salzburg Netz GmbH
Fachbereich: Trassenalternativen 380-kV-Salzburgleitung Bezogen auf Aspekte des Landschaftsraumes wie z.B. zusammenhängende Sichträume, Blickfelder von Sichtverbindungen, Ausstattung der Kulturlandschaft u.a. weist der Trassenraum Mitte sowohl im Abschnitt Süd als auch im Abschnitt Nord am wenigsten Konfliktzonen auf, gleichzeitig umfassen diese Konfliktzonen die kleinste Fläche. Vor allem im Abschnitt Süd ist der eindeutige Vorrang für den Trassenraum Mitte infolge der geringen Flächen an Konfliktzonen 1. Ordnung eindeutig. In Bezug auf Aspekte des Erholungswertes bzw. Erholungsangebotes ist der Trassenraum Mitte jedoch nicht an erster Stelle zu reihen. Für nachfolgende Detailplanung sind dabei vor allem der über den gesamten Korridorquerschnitt verlaufende Entwicklungsbereich Kur in Bad Vigaun (gemäß Regionalprogramm Tennengau) sowie die Ausflugsziele und Naherholungsschwerpunkte bei Kuchl und der Gollinger Wasserfall als sensible Zielpunkte im Tages- und Ausflugstourismus mit hohem Bezug zum Erholungswert der Landschaft sowie der Attraktivität der Naturraumausstattung und des Landschaftscharakters. Mit der Wahl der Mitteltrasse kann die 220 kV-Leitung über das Hagengebirge demontiert werden. Dies bedingt eine naturschutzfachlich hoch bewertete Entlastung des Naturschutz- und Natura 2000 Gebietes Kalkhochalpen. Da die Mitteltrasse die kürzest mögliche Verbindung zwischen den UW Salzach und Pongau bzw. Tauern darstellt, ist sie auch die Trasse mit der geringsten Flächeninanspruchnahme bei gleichzeitig größtem Potenzial an durch umfangreiche Leitungsdemontagen. Diese Leitungsdemontagen werden durch die Nutzung von Synergieeffekten mit dem Landesenergieversorger Salzburg Netz GmbH möglich. Grundsätzlich zeigen sich durch die Auswahl der Konfliktzonen (v.a. in Bezug auf Erholung und hochrangige Schutzgebiete) jene Bereiche entlang bzw. innerhalb des Trassenraumes, die durch Detailplanungen optimiert werden müssen. Da die Konfliktzonen zum Teil nicht über den gesamten Querschnitt des Trassenraumes gehen und zum anderen nicht großräumig Schutzgebiete betroffen sind, ist im Trassenraum Mitte das höchste Potenzial und die beste Möglichkeit für entsprechende Optimierung gegeben. Dort, wo die Konfliktzonen (z.B. aus der Erholung) den Gesamtkorridor umfassen müssen grundsätzlich Lösungen außerhalb des Korridors gefunden werden. 3.4.2 Argumente in Bezug auf Raumordnung und Siedlungsentwicklung Der Trassenraum „Mitte“ weist maßgebliche Vorteile gegenüber den Trassenräumen West und Ost auf. Vor allem im Salzburger Zentralraum bis Golling aber auch in den inneralpinen Zentralräumen (Zell am See, Kaprun, Bruck) und den touristisch intensiv genutzten Gemeinden wird geschlossenen Siedlungsgebiete ausgewichen und der Trassenraum durch Waldgebiete bzw. auf höheren Hanglagen geführt. Der Trassenraum Mitte überschneidet sich in diesen Bereichen zum Teil mit dem Trassenraum West. Grundsätzlich ist jedoch für Aspekte der Siedlungsentwicklung eine Detailuntersuchung, die auch jene Wohnobjekte und Siedlungsansätze in Streulage erfasst, die nicht innerhalb des gewidmeten Baulandes liegen, berücksichtigt, erforderlich. Vor allem in den Bereichen im Anschluss an die Stadt Salzburg sind starke Suburbanisierungstendenzen zu erkennen. Die Weitungen des Salzachtales z.B. im Bereich Kuchl und Golling wurden seit Reduktion der Hochwassergefährdung zu attraktiven Wohnlage, die jedoch vor allem durch Überprägung bestehender landwirtschaftlicher Gehöfte und Siedlungssplitter für Wohnen in Streulage eine starke Zersiedlung zur Folge hatte. Diese Zersiedlung erschwert die Planung von Infrastrukturkorridoren und erfordert ein Abrücken nicht nur aus Gebieten, die nicht zu geschlossenen Siedlungsgebieten gezählt werden und damit grundsätzlich für die Neuerrichtung einer 380 kV Leitung ein hohes Konfliktpotenzial bergen, sondern auch aus Landschaftsräumen, die Austrian Power Grid AG & Salzburg Netz GmbH 31/127
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