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380kv - eb - trassenalternativen - jan. 2013 - final.pdf - Land Salzburg

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380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Trassenalternativen<br />

Nachstehend werden die fachlichen und technischen Argumente betreffend eine Trassenführung im<br />

Hageng<strong>eb</strong>irge zusammenfassend dargestellt:<br />

1. Der Korridor würde abermals ab Maria Alm bis in den Raum Golling Bluntautal durch höchstwertige<br />

Schutzg<strong>eb</strong>iete wie z.B. das Natura 2000 und Naturschutzg<strong>eb</strong>iet Kalkhochalpen (vgl.<br />

Abbildung) geführt werden. Eine Genehmigung nach dem UVP-Gesetz 2000 sowie nach dem<br />

SNschG ist aufgrund der Tatsache, dass dieses G<strong>eb</strong>iet naturschutzrechtlich mehrfach geschützt<br />

ist und insbesondere ein Europaschutzg<strong>eb</strong>iet darstellt, rechtlich ausgeschlossen.<br />

2. Die Gutachter für Naturschutz weisen nachdrücklich darauf hin, dass ein Projekt mit einem<br />

Trassenverlauf über das Hageng<strong>eb</strong>irge mit seinen hochrangigen Schutzg<strong>eb</strong>ieten nicht bewilligungsfähig<br />

ist. Dies alleine deshalb, da es unzweifelhaft Trassen außerhalb der Schutzg<strong>eb</strong>iete<br />

gibt, die die Naturschutzinteressen weniger beeinträchtigen und damit aufgrund des § 3a<br />

SNG ein Ausschlusskriterium vorliegt. Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass die Demontage<br />

der bestehenden Leitung ein G<strong>eb</strong>iet trifft, das im Hinblick auf seine Naturnähe eines der<br />

naturschutzfachlich wertvollsten Schutzg<strong>eb</strong>iete im ganzen Bundesland <strong>Salzburg</strong> ist. Aufgrund<br />

der großflächig fehlenden Nutzung weist dieses G<strong>eb</strong>iet ein zum Teil höheres naturschutzfachliches<br />

Potenzial wie so mancher österreichische Nationalpark auf.<br />

3. Aus forstfachlicher Sicht wird festgestellt, dass die Wälder der riesigen Karsthochfläche des<br />

Hageng<strong>eb</strong>irges bis dato weitestgehend unerschlossen sind und Natur- bis Urwaldcharakter<br />

aufweisen und damit aufgrund der großen räumlichen Ausdehnung für mitteleuropäische Verhältnisse<br />

einzigartig sind. Die betroffenen Wälder weisen eine hohe Schutzfunktion auf und<br />

stellen einen überaus bedeutenden L<strong>eb</strong>ensraum für Rauhfußhühner dar. Ein rd. 100 m breiter<br />

Trassenaufhi<strong>eb</strong> ist bei dem geg<strong>eb</strong>enen Naturnähegrad aus waldökologischer Sicht undenkbar.<br />

Eine Waldüberspannung wiederum ist aus wildökologischer Sicht (Schutz von Rauhfußhühnern<br />

und Steinadler) als sehr problematisch anzusehen. Insgesamt wird diese Trassenvariante<br />

bei den heutigen Umweltstandards aus wald- und wildökologischer Sicht als nicht genehmigungsfähig<br />

eingeschätzt.<br />

4. Die 380 kV-<strong>Salzburg</strong>leitung ist wichtiger Teil des österreichischen 380 kV-Ringes und ein wesentlicher<br />

Bestandteil des europäischen ENTSO E Systems. Eine Trassenführung über<br />

höchstgelegene alpine Lagen bringt betri<strong>eb</strong>stechnische und sicherheitsrelevante Risiken mit<br />

sich.<br />

5. Eine Mitführung der 110 kV-Leitung „Pongau – Golling“ der <strong>Salzburg</strong> AG – so wie zurzeit<br />

durch das Salzachtal geplant – ist aus betri<strong>eb</strong>stechnischen Gründen bei einer Führung über<br />

hochalpines G<strong>eb</strong>iet nicht umsetzbar (Abschaltungen dieses Systems im Fehlerfall auf der 380<br />

kV-System<strong>eb</strong>ene ist unumgänglich). Das heißt, dass die derzeit bestehende 110 kV-Leitung<br />

der <strong>Salzburg</strong> AG vom UW Pongau nach Golling bestehen bleibt und keine Demontage erfolgen<br />

kann.<br />

6. Eine Trassenidentität zur derzeit bestehenden 220 kV-Leitung über das Hageng<strong>eb</strong>irge ist nicht<br />

möglich, da während der Bauzeit für die 380 kV-Leitung die 220 kV-Leitung auf jeden Fall in<br />

Betri<strong>eb</strong> bleiben muss. Nach erfolgter Demontage dieser 220-kV-Leitung wird das Europaschutzg<strong>eb</strong>iert<br />

mit Sicherheit zu schließen sein.<br />

7. Eine Mehrlänge von ca. 20 km gegenüber dem Expertenvorschlag (Korridor) ist im Sinne der<br />

Umweltverträglichkeit <strong>eb</strong>enfalls als wesentlich nachteilig zu bewerten, auch diesbezüglich ist<br />

die Variante im Hinblick auf die Naturschutzinteressen deutlich schlechter als die nunmehr<br />

eingereichte Variante, wodurch <strong>eb</strong>enfalls ein Ausschlusskriterium gemäß § 3a SNG vorliegt.<br />

Aus diesen Gründen wurde der Korridor vom UW Pongau nach Hinterthal und dann über das Hageng<strong>eb</strong>irge<br />

nach Golling nicht weiter verfolgt.<br />

40/127 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH

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