22 Mögliche Zyklen: Bauarten: 300 bis 1000 Zyklen Vorwiegend Knopf- <strong>und</strong> R<strong>und</strong>zellen, aber auch prismatische Zellen <strong>und</strong> entsprechen<strong>de</strong> Batteriepacks. Hochdruckausführung mit gasförmig gespeichertem Wasserstoff (30 bis 40 bar) für <strong>die</strong> Reservestromversorgung von Satelliten. Diese Ausführung zeichnet sich insbeson<strong>de</strong>re durch hohe Zyklenzahl (1500 bis 6000 Zyklen) aus. Nachteilig ist <strong>die</strong> hohe Selbstentla<strong>de</strong>rate von 60% / Monat. Beson<strong>de</strong>rheiten Im Gegensatz zum Ni/Cd-System tritt kaum ein Memory-Effekt auf. Wie beim Ni/Cd-System ist begrenzte Überladung im geschlossenen System möglich. Überschüssiges Elektro<strong>de</strong>nmaterial in <strong>de</strong>r negativen Elektro<strong>de</strong> <strong>die</strong>nt als La<strong>de</strong>-Entla<strong>de</strong>reserve <strong>und</strong> verzehrt <strong>de</strong>n gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ladung <strong>und</strong> bei Überladung entstehen<strong>de</strong> Sauerstoff. Die Temperatur hat erheblichen Einfluss auf Kapazität, Spannungslage <strong>und</strong> Lebensdauer <strong>de</strong>r Zelle. Vorteile: Hohe spez. Energie, weniger Umwelt belasten<strong>de</strong>n Inhaltsstoffe als NiCd-System, zuverlässig, langlebig, robust, tiefentla<strong>de</strong>fähig, lange Standzeit im entla<strong>de</strong>nen Zustand, auch bei tiefen Temperaturen entla<strong>de</strong>fähig. Hohe Ströme möglich. Nachteile: Höhere Kosten als NiCd-System, höhere Selbstentladungsrate als bei NiCd-System (beson<strong>de</strong>rs bei erhöhter Temperatur), geringere Lebensdauer. M 6.2 Metallhydri<strong>de</strong> Sammelbezeichnung für Verbindungen von Metallen mit Wasserstoff; <strong>die</strong> Verbindungen <strong>de</strong>r Halbmetalle mit Wasserstoff bleiben hier unberücksichtigt. Es gibt stöchiometrische Metallhydri<strong>de</strong> (Beisp.: <strong>die</strong> Hydri<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Alkali- u. Erdalkalimetalle), hochpolymere Metallhydri<strong>de</strong> (<strong>die</strong>jenigen von Al, Be u. Mg), <strong>die</strong> sogenannten komplexen Metallhydri<strong>de</strong> (Beisp.: Alanate, Boranate) <strong>und</strong> <strong>die</strong> hier interessieren<strong>de</strong>n nichtstöchiometrischen Metallhydri<strong>de</strong>, <strong>die</strong> im Gegensatz zu <strong>de</strong>n vorerwähnten salzartigen <strong>und</strong> Hydridionen-haltigen Metallhydri<strong>de</strong> metallartig sind <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Legierungen ähneln. Die nichtstöchiometrischen Metallhydri<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs von Übergangsmetallen <strong>und</strong> intermetallischen Verbindungen gebil<strong>de</strong>t <strong>und</strong> sind sprö<strong>de</strong>, im Allgemeinen luft- <strong>und</strong> wasserbeständige Massen. Sie stellen feste Lösungen von Wasserstoff in Metallen dar, in <strong>de</strong>nen H-Atome Zwischengitterplätze besetzen, wodurch das Kristallgitter stark aufgeweitet wird. Ein Raumteil Eisen kann z.B. 19, Gold 46, Platin 50 u. Palladium gar 500–900 Raumteile Wasserstoff aufnehmen, was seine bes. Eignung als Hydrierungs-Katalysator verständlich macht. Bei <strong>de</strong>r H-Einlagerung wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> zunächst an <strong>de</strong>r Metalloberfläche adsorbierten H 2 -Moleküle in H-Atome gespalten, <strong>die</strong> dann in das Gitter aufgenommen wer<strong>de</strong>n. Herstellung: Sie erfolgt im Allgemeinen durch direkte Einwirkung von H 2 auf – möglichst fein verteiltes – Metall unter Druck bei erhöhter Temperatur Die H 2 -Aufnahme ist weitgehend reversibel, d.h. durch Druckvermin<strong>de</strong>rung bei gegebener Temperatur (o<strong>de</strong>r Temperatur-Erhöhung bei gegebenem Druck) wird <strong>de</strong>r Wasserstoff wie<strong>de</strong>r abgegeben; <strong>die</strong> Be- <strong>und</strong> Entladung sollte beliebig wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n können. Einige Legierungen wie z.B. LaNi 5 od. CaNi 5 reagieren schon bei Raumtemperatur mit H 2 , ebenso FeTi mit 5% Mn, während reine FeTi-Legierungen zuvor aktiviert wer<strong>de</strong>n müssen. Die Metallhydri<strong>de</strong> stellen somit Wasserstoff-Speicher dar, <strong>die</strong> z.B. in Brennstoffzellen o<strong>de</strong>r in H 2 - getriebenen Kraftfahrzeugen eingesetzt wer<strong>de</strong>n können, <strong>und</strong> in Spraydosen zur Erzeugung <strong>de</strong>s Zerstäubungsdrucks durch Wasserstoff (statt FCKW) geeignet erscheinen. [...] Potentiale 2 H 2 O + 2 e - H 2 + 2 OH - E 0 = - 0,83 V (pH = 14) NiOOH + H 2 O + e - Ni(OH) 2 + OH - E 0 = + 0,49 V (pH = 14) O 2 + 2 H 2 O + 4 e - 4 OH - E 0 = + 0,40 V (pH = 14)
23 Quellen M 6.1: Batterie-Glossar <strong>de</strong>s Fraunhofer ICT http://www.ict.fhg.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>utsch/scope/ae/nimehysys.html (05.09.2005) M 6.2: CD Römpp Chemie Lexikon – Version 1.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1995