DER NEUE SÄCHSISCHE BERGSTEIGER - Sächsischer ...
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unde DAV-Schaft (Nr. 6 in Abb. 2) ist nicht<br />
verdrehsicher.<br />
Welche Schweißfehler auftraten und ob die<br />
Ringe richtig wärmebehandelt wurden, wird<br />
demnächst untersucht. Bei den zwei Ringen,<br />
die an der Öse versagten, könnten noch die<br />
Ringe selbst zerrissen werden, um zu prüfen,<br />
ob sie 34 kN erreicht hätten. Vom Ring,<br />
der 48,9 kN ertrug, könnte die Öse zerrissen<br />
werden, um den Kerbeinfluß des zusammengedroschenen<br />
Ringauges auf die Bruchkraft<br />
nachzuweisen.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden,<br />
daß bei einem ungünstigen Sturz an Ringen<br />
Kräfte über 20 kN auftreten. Von den sieben<br />
Willenberg-Ringen hielten drei 12 bis 17 kN<br />
aus, drei 22 bis 26 kN, und bei einem ertrug<br />
der Ring 48,9 kN, aber seine Öse ist durch<br />
das „Festdreschen“ durch die Kerbwirkung<br />
gefährdet. Zwei baugleiche Ringe mit runden<br />
22<br />
Klettertechnische Abteilung<br />
Ösen brachen bei 22 bzw. 25,7 kN an der<br />
Öse. Keiner der 7 Schäfte erfüllte in Dicke<br />
oder Länge die KTA-Norm.<br />
Praxistips: Liebe Erstbegeher, bitte die Ringaugen<br />
nicht komplett „zerdreschen“. Ist es zu<br />
spät, solche Ringe besser gleich am Schaft<br />
abbinden. Und vielleicht findet der eine oder<br />
andere auch im XI-er Gelände noch die Muse,<br />
die Schweißnaht auf 3 Uhr zu drehen, bevor<br />
er hineinfällt (sofern man sie unter dem Rost<br />
findet).<br />
Conrad Zurbuchen<br />
Quellen:<br />
ISO 9224:1992 Corrosion of metals and alloys -<br />
Corrosivity of atmospheres - Guiding values for<br />
the corrosivity categories. International Standard.<br />
Pankotsch: Bergsport. Sportverlag 1990, 1.<br />
Aufl., S. 87 - 89 (SBB-Bibliothek).<br />
DIN 685-2:2001-02 Geprüfte Rundstahlketten.<br />
Teil 2: Sicherheitstechnische Anforderungen.<br />
Führungswechsel in der Klettertechnische Abteilung (KTA)<br />
Die KTA gehört zu den leisen Arbeitsgruppen des SBB, in denen unaufgeregt Aufgaben<br />
des SBB erledigt werden. Die Auswirkungen der Arbeit sind jedoch für jeden sichtbar,<br />
und so ist diese Gruppe eine ganz besondere.<br />
Heute soll die KTA aber einmal im Rampenlicht stehen. Sie hat einen neuen Leiter,<br />
Gunter Hommel. Stefan Jacob gibt das Ruder weiter, das er nach dem Tode Martin<br />
Langes vor vier Jahren übernommen und souverän geführt hatte.<br />
Es gehört zur Spezifik der Gruppe, daß in Stefans Amtszeit keine großen Umwälzungen<br />
stattfanden, die hier erwähnt werden könnten. Zu nennen sind lediglich die Umstellung<br />
der Schadensmeldungen, die jetzt über unsere Webseite abgewickelt werden, was eine<br />
ganz erhebliche Erleichterung für die Gruppe ist, und die Entpersonalisierung der Arbeitsweise.<br />
Das soll keine - auch keine versteckte - Kritik an Martin Lange sein, doch im<br />
Laufe der Jahre sammelten sich so viele Aufgaben bei ihm, daß eine Übertragung auf<br />
einen Nachfolger ernsthaft gefährdet war. Es ist Stefans großer Verdienst, das Amt wieder<br />
handhabbar und übergabefähig gemacht zu haben.<br />
Die Arbeiten in der Sächsischen Schweiz sind auf einem guten Stand. Es gibt kaum<br />
noch „Rostgurken“, und der altersbedingte Austausch von Ringen hat seinen 30- bis 40jährigen<br />
Turnus aufgenommen. Und auch die Felsverfestigung läuft in geordneten Bahnen.<br />
Die aufgetretenen Qualitätsprobleme können keinesfalls der KTA angelastet werden.<br />
Sie sind erkannt und werden abgestellt.<br />
Besonders freute ich mich als zuständiger Fachvorstand über Stefans offene Art. Es war<br />
immer möglich, Meinungsverschiedenheiten anzusprechen und auszuräumen. Von beiden<br />
Seiten. Das ist keineswegs selbstverständlich.<br />
Ich möchte mich im Namen des Vorstandes bei Stefan für seine Tätigkeit bedanken und<br />
wünsche ihm viel Erfolg bei seinen neuen Aufgaben. Gleichzeitig wünsche ich Gunter<br />
Hommel die Kraft, das Amt ebenso gut weiterzuführen.<br />
Ludwig Trojok, Vorstand Bergsteigen