DER NEUE SÄCHSISCHE BERGSTEIGER - Sächsischer ...
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Todesfälle / Nachrufe<br />
Dr. Hans Hilpmann (26.04.1957 - 28.07.2005)<br />
Auf die Sektionsfahrt in das Besingigebiet im Kaukasus<br />
hatte er sich intensiv vorbereitet und lange<br />
gefreut. Gemeinsam mit seinen Bergfreunden hatte<br />
er bereits mehrere Gipfel erfolgreich bestiegen,<br />
als ihn beim Aufstieg auf den Lalwer in leichtem<br />
Gelände ein Stein in die Tiefe riß. Unfaßbar die<br />
Nachricht für seine Familie, für die Bergfreunde zu<br />
Hause.<br />
Viele von uns kannten Hans bereits seit 1977, als<br />
er mit Beginn seines Elektrotechnik-Studiums an<br />
der TU Dresden in die soeben gegründete Studentenklettergruppe<br />
der Sektion Bergsteigen der HSG<br />
TU Dresden eintrat. Dort traf er auf viele Gleichgesinnte,<br />
mit denen er sich durch die Sehnsucht nach<br />
den Bergen und die Freude am Klettern verbunden<br />
fühlte. Gemeinsam mit uns entdeckte er die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz<br />
und die damals erreichbaren Hochgebirge.<br />
Hans war mit Leib und Seele Bergsteiger. Als typischer Vorsteiger verfolgte er seine<br />
Kletterziele mit Ehrgeiz und Hartnäckigkeit. Am liebsten kletterte er Wege im 7er<br />
Schwierigkeitsbereich. Bloßstock/Westwand, Hoher Torstein/Naumannhangel, Teufelsturm/Alter<br />
Weg und Falkenstein/Reginawand sind nur einige Beispiele aus seinem<br />
umfangreichen Fahrtenbuch.<br />
Erste alpinistische Erfahrungen sammelte Hans auf Winterüberschreitungen von<br />
Westtatra und Fagaras sowie auf Sommer- und Winterkletterfahrten in die Hohe<br />
Tatra, das Rilagebirge und die rumänischen Karpaten. 1986 fuhr er illegal als Transittourist<br />
bis nach Mittelasien und erstieg dort im Fan-Gebirge seine ersten 5000er<br />
Gipfel im vergletscherten Hochgebirge. 1989 schließlich gelangen ihm als Teilnehmer<br />
einer organisierten Sektionskletterfahrt in den Kaukasus verschiedene Gipfelbesteigungen,<br />
u. a. auch auf den Elbrus. Nach der Wende wurden die Alpen das<br />
Ziel seiner regelmäßigen Bergfahrten. Insbesondere in den Dolomiten gelangen<br />
ihm viele große klassische Routen wie z. B. Pala/Schleierkante, Große Zinne/Dülferroute,<br />
Sella/Vinatzerführe und - 1999, fast genau zum 100. Jahrestag der Erstbegehung<br />
- die Guglia di Brenta/Ampferer-Route.<br />
Hans hatte noch viele Ziele in den Bergen, als er plötzlich aus dem Leben gerissen<br />
wurde. Er hinterläßt eine schmerzhafte Lücke in seiner Familie und im Kreise seiner<br />
Bergfreunde. Mit seiner zuverlässigen, optimistischen und humorvollen Art bereicherte<br />
er das Sektionsleben und leistete auch im DAV-Bundesausschuß für Klettern<br />
und Naturschutz engagierte Arbeit.<br />
Uns bleibt die Erinnerung an viele schöne gemeinsame Erlebnisse in den Bergen<br />
und in geselliger Runde, für die wir ihm zu tiefem Dank verpflichtet sind.<br />
Eberhard Recknagel<br />
im Namen seiner Bergfreunde von der Akademischen Sektion Dresden im DAV<br />
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