DER NEUE SÄCHSISCHE BERGSTEIGER - Sächsischer ...
DER NEUE SÄCHSISCHE BERGSTEIGER - Sächsischer ...
DER NEUE SÄCHSISCHE BERGSTEIGER - Sächsischer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Unglaublich. Traumhaftes Herbstwetter<br />
schafft ideale Bedingungen für Sporttreiber,<br />
also auch für Kletterer … Und ich habe mir<br />
vor längerer Zeit die sonst eher kühlen und<br />
unbeständigen Herbsttage als Termin für eine<br />
anstehende Knie-Operation gewählt. Im<br />
wahrsten Sinne des Wortes gelähmt, mußte<br />
ich diese traumhafte Zeit „klettertatenlos“<br />
vergehen lassen. Wohl gut nachzufühlen, erwuchs<br />
in mir eine Spannung, in deren Folge<br />
diese Betrachtung entstand.<br />
Keine Kletterstelle existiert zweimal, deshalb<br />
sehen wir uns beim Klettern ständig vor neue<br />
Bewegungsaufgaben gestellt. Aus dieser<br />
Tatsache heraus bieten sich uns fast unendlich<br />
viele und in der Bewegungsausführung<br />
offene Möglichkeiten.<br />
Als Beispiel: Eingedrehte Körperpositionen<br />
bieten alternativ zum kraftaufwendigen Durchziehen<br />
in frontaler Körperhaltung eine geeignete<br />
Bewegungstechnik zum kraftsparenden<br />
Überwinden eines Überhanges. Mit gleicher<br />
Ansichten übers Klettern<br />
Von der Lebendigkeit des Kletterns (Unsichtbare Horizonte)<br />
Technik lassen sich aber auch Bewegungen<br />
gestalten, die primär der Ästhetik geschuldet<br />
sind.<br />
Eine Kletterroute kann der intensiven Naturerfahrung<br />
wegen geklettert werden, aber<br />
auch als Meßlatte der eigenen Leistungsfähigkeit<br />
wahrgenommen werden.<br />
Für den Kletterer sind sowohl Zielstellung als<br />
auch Spielart meistens vom Leistungsgedanken<br />
durchdrungen. Das Erfahren und Erleben<br />
von Bewährung, Risiko, Angst, Erfolg,<br />
Ästhetik, Wohlgefühl und Geselligkeit sind in<br />
den Naturraum eingebettet.<br />
Klettern läßt sich in der Regel nicht auf reines<br />
Sporttreiben reduzieren, sondern prägt<br />
und bestimmt das Dasein mitunter in so hohem<br />
Maße, daß es durchaus als „Lebensform“<br />
betrachtet werden darf. Die Art der<br />
Motive wie auch die Stärke der Motivation<br />
differieren sowohl zwischen den einzelnen<br />
Akteuren, unterliegen aber auch den individuellen<br />
Schwankungen und Entwicklungen.<br />
37