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Broschüre "Heilpädagogik in Regelschulen" - Schoenbrunn.de

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Heilpädagogisches Konzept<br />

zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

sozialen Kompetenzen und<br />

<strong>de</strong>s Selbstmanagements<br />

Christ<strong>in</strong>e Nie<strong>de</strong>rmayer,<br />

Fachaka<strong>de</strong>mie für Heilpädagogik<br />

E<strong>in</strong> Teilprojekt an <strong>de</strong>r Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

Innerhalb <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llversuchs „Integrierte Pflege-<br />

Erstausbildung“ an <strong>de</strong>r Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

<strong>in</strong> Gut Häusern wird seit <strong>de</strong>m Schuljahr 2006 <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>r Fachaka<strong>de</strong>mie für Heilpädagogik das Projekt<br />

„För<strong>de</strong>rung von sozialen Kompetenzen und <strong>de</strong>s Selbstmanagements“<br />

durchgeführt. Die Schüler <strong>de</strong>r Berufsfachschule<br />

bekommen im Unterricht theoretisches und fachpraktisches<br />

Wissen vermittelt. Für das Bestehen, beson<strong>de</strong>rs<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sozialen Beruf, braucht es jedoch neben<br />

<strong>de</strong>r beruflichen Fachkenntnis auch e<strong>in</strong> stabiles Selbstkonzept<br />

und gute soziale Kompetenzen. Bei<strong>de</strong>s ist beson<strong>de</strong>rs<br />

wichtig um mit <strong>de</strong>n hohen Anfor<strong>de</strong>rungen und Belastungen,<br />

die e<strong>in</strong> sozialpflegerischer Beruf mit sich br<strong>in</strong>gt,<br />

umgehen und auch bestehen zu können. Die Entwicklung<br />

von sozialen Kompetenzen und <strong>de</strong>s Selbstmanagements<br />

bil<strong>de</strong>t die Basis um <strong>de</strong>n anvertrauten Klientel und sich<br />

selbst gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Was s<strong>in</strong>d soziale Kompetenzen?<br />

Soziale Kompetenzen wer<strong>de</strong>n neben fachlichen Kompetenzen<br />

als Erfolgsfaktoren für die Meisterung e<strong>in</strong>es erfolgreichen<br />

Berufs- und Privatlebens gesehen. „Damit K<strong>in</strong><strong>de</strong>r<br />

und Jugendliche die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>in</strong> unserer Gesellschaft<br />

meistern können, brauchen sie vor allem soziale<br />

Kompetenzen, wie beispielsweise Konflikt- und Kooperationsfähigkeit“,<br />

sagte Prof. Dr. Rita Süssmuth im Februar<br />

2007 auf <strong>de</strong>r größten europäischen Bildungsmesse didacta<br />

<strong>in</strong> Köln. Soziale Kompetenzen s<strong>in</strong>d laut OECD (Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)<br />

Schlüsselkompetenzen, die sich aus drei Kernkompetenzen<br />

zusammensetzen:<br />

Erfolgreich selbstständig han<strong>de</strong>ln können (Stichwort:<br />

Zivilgesellschaftliches Engagement);<br />

Werkzeuge konstruktiv nutzen können (Stichwort:<br />

Arbeit <strong>in</strong> Projekten);<br />

<strong>in</strong> heterogenen Gruppen erfolgreich mite<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r<br />

han<strong>de</strong>ln können (Stichwort: Soziale Kompetenzen).<br />

Warum die För<strong>de</strong>rung sozialer Kompetenzen an<br />

<strong>de</strong>r Berufsfachschule für Sozialpflege?<br />

Soziale Kompetenzen s<strong>in</strong>d neben <strong>de</strong>m fachlichen Wissen<br />

grundlegen<strong>de</strong> Eigenschaften für e<strong>in</strong>en erfolgreichen und<br />

befriedigen<strong>de</strong>n Wer<strong>de</strong>gang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sozialpflegerischen<br />

Beruf. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht <strong>de</strong>r Aufbau e<strong>in</strong>er<br />

Beziehung zu <strong>de</strong>n Betreuten, die getragen se<strong>in</strong> soll von<br />

Achtsamkeit, Wertschätzung, Kongruenz und Empathie.<br />

Aus diesem Grund sehen wir die von <strong>de</strong>r Berufsfachschule<br />

für Sozialpflege <strong>in</strong>itiierte heilpädagogische und sozialpsychologische<br />

Betreuung als große und notwendige<br />

Bereicherung für die Schüler an, da fachliches Lernen<br />

auch die Entfaltung sozialer Kompetenzen <strong>in</strong>tegrieren<br />

soll. Unsere Aufgaben sehen wir im S<strong>in</strong>ne <strong>de</strong>s Reformpädagogen<br />

Otto Herz: „Gute Pädagogen stärken die Stärken<br />

und schwächen die Schwächen, sie s<strong>in</strong>d vor allem<br />

Schatzsucher und ke<strong>in</strong>e Defizitnachweiser.“<br />

Das heilpädagogische Konzept zur Stärkung <strong>de</strong>r sozialen<br />

Kompetenzen und <strong>de</strong>s Selbstmanagements soll genau<br />

diese Ziele verfolgen. Unser vordr<strong>in</strong>glicher Anspruch ist <strong>in</strong><br />

ganzheitlichen Dimensionen und Systemen zu arbeiten.<br />

Dies be<strong>de</strong>utet, dass die jungen Erwachsenen im Kontext<br />

aller ihrer betreffen<strong>de</strong>n Faktoren und Bed<strong>in</strong>gungen betrachtet<br />

und beachtet wer<strong>de</strong>n sollen, soweit dies möglich<br />

und für e<strong>in</strong>en Außenstehen<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>sehbar ist. Diese Faktoren<br />

betreffen <strong>de</strong>n Jugendlichen mit all se<strong>in</strong>en Stärken,<br />

Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten, aber auch<br />

die familiäre Lebenssituation. Ziele <strong>de</strong>s Jugendalters s<strong>in</strong>d<br />

die Entwicklung von Eigenständigkeit und Unabhängigkeit.<br />

Welche Ziele verfolgt das heilpädagogische Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

an <strong>de</strong>r Berufsfachschule für Sozialpflege?<br />

Ziel <strong>de</strong>s heilpädagogischen und sozialpsychologischen<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs soll se<strong>in</strong>, sozial-emotionale Schlüsselfertigen<br />

nach Payton et al. (2000) zu för<strong>de</strong>rn und zu stärken.<br />

Dazu zählen die zwei Hauptfaktoren För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Selbst- und Fremdwahrnehmung und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

sozialen Interaktion, die hier kurz dargestellt wer<strong>de</strong>n<br />

sollen<br />

(Bun<strong>de</strong>sm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung, 2005)<br />

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