Broschüre "Heilpädagogik in Regelschulen" - Schoenbrunn.de

sucht sich die Heilpädagogin bzw. Sonderschullehrerin
ihren Kooperationslehrer für ein Fach, z.B. Hauswirtschaft,
und bespricht im Team die notwendige Planung
und Vorgehensweise. Außerdem sind Neigungsgruppen
für die Haupt- und Förderschüler möglich, da die Schülerzahlen
in den Hauptschulklassen teilweise unter 20 liegen.
Die Schüler der Cäcilien-Schule fühlen sich in Günzlhofen
sehr wohl. Einige sind stolz, dass sie die Hauptschule
in der Nähe ihres Wohnortes besuchen.
Insgesamt ist ein einfühlsamer Umgang mit allen Schülern
erforderlich, da durch die Pubertät immer wieder
Befindlichkeitsstörungen auftreten, die phasenweise das
Miteinander beeinträchtigen. Von den Lehrern in Günzlhofen
wird ein besseres Sozialverhalten ihrer Schüler und
ein Kompetenzzuwachs bei der Übernahme von Verantwortung
festgestellt.
Resümee
Heilpädagogische Arbeit in Außenklassen erfordert ein
hohes Maß an Engagement, Flexibilität, Gelassenheit,
Empathie und Kreativität. Einerseits ist die Individualität
der einzelnen Schüler zu berücksichtigen, andererseits ist
das Einhalten festgelegter Regeln in den Gruppe für alle
notwendig. Nur so werden positive Interaktionsprozesse
in der Gruppe ermöglicht. Im gemeinsamen Unterricht
erwerben die Regelschüler soziale Kompetenzen, die
Förderschüler werden zu besserem Lernfortschritt angespornt.
Es darf aber nicht übersehen werden, dass zur
„inklusiven Qualität“ des gemeinsamen Lernens auch der
umgekehrte Effekt gehört: Die Regelschüler staunen über
Fertigkeiten der Förderschüler, diese wiederum schulen
ihre soziale Kompetenz. Im System Schule bedeutet
Heilpädagogik überwiegend Gruppenangebote, Einzelförderung
bleibt eher die Ausnahme. Der Lehrplan hat für
die Gestaltung der Stunden maßgebliche Bedeutung. Die
Ausstattung von Regelschulen ist nicht immer barrierefrei
und deshalb verbesserungswürdig. Therapeutische Angebote
und Spezialräume wie Wickel- oder Snoezelenraum
fehlen. Die interdisziplinäre Arbeit erfordert von den
beteiligten Professionen (Lehrer, Heilpädagogen, Pflegepersonal,
Zivis) ein ständiges Aufeinanderzugehen.
Kontakt:
www.hammann-heilpaedagogik.de
„Mittendrin statt nur dabei“ -
Vernetzung und Förderung in der
heilpädagogischen Tagesstätte
Monika Hrdina und Markus Böswirth
Wenn in der Entwicklung oder bei der Erziehung eines
Kindes Schwierigkeiten auftreten, die über das "normale
Maß" hinausgehen, kann die Förderung des Kindes in
einer Heilpädagogischen Tagesstätte eine Hilfe sein.
Zur HPT kommen Kinder, die seelisch behindert oder von
einer solchen Behinderung bedroht sind. Oftmals führen
Störungen des Verhaltens im emotionalen, sozialen Bereich
zu Aggressivität bzw. Rückzug und auch zu Schulleistungsstörungen
(Teufelskreis).
Vernetzung von Fördermaßnahmen
Die Kinder sind häufig
durch eine Kombination
aus verschiedenen
Symptomen
in der Bewältigung
ihrer Lebenswirklichkeit
(Familie,
Kindergarten) so beeinträchtigt,
dass sie
in einer großen
Gruppe
überfordert
wären 2 . Ihnen gelingt
die Bewältigung
der Entwicklungsaufgabe
Schule nicht
mehr. Wichtiges Ziel
der
Heilpädagogischen
Tagesstätte ist daher die Integration der Kinder in
ihre Familie und ihr Lebensumfeld.
Heilpädagogik hat in der HPT u. a. die Aufgabe verschiedene
Fördermaßnahmen zu vernetzen. Der Heilpädagoge
steht „mittendrin“ in einem Dreieck bestehend aus Kind,
Eltern und Schule. Nicht selten kommt es vor, dass er
zwischen den drei Systemen vermitteln muss. Er ist dann
Bindeglied zwischen Schule und Eltern, oder Helfer bei
Entscheidungen.
Heilpädagogik befähigt Kinder in ihrem Alltag mit einem
gestärkten Selbstkonzept aufzutreten und sich damit
besser zu integrieren. Ziele einer heilpädagogischen
Einzelbegleitung sind häufig das Erleben von Selbstwirksamkeit
und die Reduzierung von Widerstand/Angst
gegenüber der Schule. Es geht darum Motivation aufzubauen
und Kinder durch Strukturhilfen zur Selbststrukturierung
zu befähigen. Wenn das Selbstkonzept der Kinder
gestärkt ist, können sie auch in der Schule sicherer auftreten,
was Integration erleichtert.
Beispiel:
Kinder können in ihrer Integration in das Lebensumfeld
durch heilpädagogische Maßnahmen gefördert werden,
wenn das Ausdrucksspiel aus dem Erleben d.h. Jeux
Dramatiques als Methode einbezogen wird:
Jeux Dramatiques ist eine einfache Form des Theaterspielens
ohne eingeübte Rollen und ohne Auswendiglernen.
Rollen werden nach eigenen Bedürfnissen gewählt
2 Vgl. Konzeption Tagesstätte Hebertshausen
(www.caritas-hpt-hebertshausen.de)
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