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Broschüre "Heilpädagogik in Regelschulen" - Schoenbrunn.de

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Das K<strong>in</strong>d stärken - Erfahrungen von<br />

Heilpädagogik <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regelschule<br />

Christ<strong>in</strong>e Nie<strong>de</strong>rmayer, Monika Lumbe und Michael Kreisel<br />

Fachaka<strong>de</strong>mie für Heilpädagogik<br />

Seit Anfang 2007 bieten Dozenten und auch<br />

Studieren<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fachaka<strong>de</strong>mie für Heilpädagogik<br />

heilpädagogische Projekte <strong>in</strong> Regelschulen<br />

<strong>de</strong>s Landkreises Dachau an. Mit<br />

<strong>de</strong>n Projekten soll das Arbeitsfeld von Heilpädagogen<br />

<strong>in</strong> Regelschulen bekannter<br />

gemacht und durch gute Beispiele gezeigt<br />

wer<strong>de</strong>n, wie Heilpädagogik <strong>in</strong> Regelschulen<br />

gel<strong>in</strong>gen kann. Wir wussten, dass wir uns<br />

ehrgeizige Ziele gesetzt hatten, zumal die<br />

Projekte zunächst auf freiwilliger Basis<br />

durchgeführt wur<strong>de</strong>n. Mut gaben uns Beispiele<br />

aus <strong>de</strong>n skand<strong>in</strong>avischen Län<strong>de</strong>rn,<br />

die zeigen, dass es selbstverständlich se<strong>in</strong><br />

kann, dass Heilpädagogen zum Schulkollegium<br />

e<strong>in</strong>er Regelschule gehören. Dieser Vision folgend<br />

wollten wir Möglichkeiten aufzeigen, wie dies auch <strong>in</strong><br />

Bayern geschehen könnte. Parallel zu <strong>de</strong>n heilpädagogischen<br />

Projekten trafen sich Studieren<strong>de</strong>, Dozenten und<br />

Absolventen <strong>de</strong>r Fachaka<strong>de</strong>mie zu e<strong>in</strong>em Arbeitskreis, <strong>de</strong>r<br />

die Initiativen begleitete. Erklärtes Ziel war es, dazu<br />

beizutragen, dass <strong>in</strong> <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Regelschulen<br />

Heilpädagogen mittelfristig im Schulalltag tätig s<strong>in</strong>d.<br />

Wenn wir heute <strong>de</strong>n Alltag <strong>in</strong> Regelschulen anschauen, so<br />

begegnen uns viele Herausfor<strong>de</strong>rungen:<br />

Aggressionen, Lernschwierigkeiten, Konzentrationsund<br />

Wahrnehmungsstörungen, <strong>de</strong>nen pädagogisch<br />

zu begegnen klassische Lehrer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n gegebenen<br />

Strukturen oft überfor<strong>de</strong>rt s<strong>in</strong>d.<br />

sich anbahnen<strong>de</strong> Schwierigkeiten, die aufgefangen<br />

und <strong>de</strong>nen frühzeitig begegnet wer<strong>de</strong>n müsste.<br />

För<strong>de</strong>rung und emotionale Stabilisierung, die so<br />

gestaltet se<strong>in</strong> müsste, dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d das „an<strong>de</strong>rs ist“<br />

sich nicht als problematisch o<strong>de</strong>r ausgegrenzt erleben<br />

muss.<br />

Auch im Umgang mit K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn<br />

und Jugendlichen mit Beh<strong>in</strong><strong>de</strong>rungen<br />

ist es dr<strong>in</strong>glich, auch <strong>in</strong><br />

Bayern nach Wegen zu suchen,<br />

wie Integration und Inklusion<br />

noch besser gel<strong>in</strong>gen kann.<br />

Antworten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividualisieren<strong>de</strong>n<br />

Angeboten und <strong>in</strong> <strong>in</strong>klusiven<br />

Schulstrukturen zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n,<br />

für die auch Lehrstrategien zu<br />

reflektieren und konzipieren wären. Fragen wären hier,<br />

wie z.B. Neugier als entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kraft <strong>de</strong>s Lernens<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n kann o<strong>de</strong>r wie Lernen mit allen S<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong>itiiert bzw. wie e<strong>in</strong> monotoner Schullalltag vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Handlungsleiten<strong>de</strong> Hypothese war für uns, dass Sichtweisen<br />

über die eigene Person von großer Be<strong>de</strong>utung für<br />

<strong>de</strong>n schulischen Alltag s<strong>in</strong>d. Vor allem K<strong>in</strong><strong>de</strong>r mit e<strong>in</strong>em<br />

beson<strong>de</strong>ren För<strong>de</strong>rbedarf o<strong>de</strong>r mit drohen<strong>de</strong>n Beh<strong>in</strong><strong>de</strong>rungen<br />

zeigen oftmals e<strong>in</strong>e negative Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />

von sich selbst. Negative Selbste<strong>in</strong>schätzungen können<br />

jedoch zu negativen Erfolgserwartungen führen (erlernte<br />

Hilflosigkeit). Ziel war daher K<strong>in</strong><strong>de</strong>r und Jugendliche vor<br />

allem <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Entwicklung e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes<br />

zu unterstützen.<br />

„Schule kann Spaß machen, Schule kann toll se<strong>in</strong>“-<br />

E<strong>in</strong> heilpädagogisches Projekt an <strong>de</strong>r Grundschule<br />

zum Thema Entwicklungsför<strong>de</strong>rung<br />

Ausgangspunkt <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Grundschule<br />

Hebertshausen war die Rückmeldung von immer höher<br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n alltäglichen Anfor<strong>de</strong>rungen an die Lehrkräfte.<br />

In <strong>de</strong>r Schuljahresanfangskonferenz <strong>de</strong>r Grundschule<br />

stellte Frau Nie<strong>de</strong>rmayer zunächst <strong>de</strong>n Beruf und die<br />

Arbeitsweise von Heilpädagogen sowie die Planung und<br />

Durchführung ihres Projektes vor. Bei<strong>de</strong>s weckte bei allen<br />

Lehrkräften großes Interesse.<br />

Als nächster Schritt wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Rektor und <strong>de</strong>n Lehrern<br />

e<strong>in</strong>e Bedarfserhebung zu <strong>de</strong>n Bereichen sozialemotionales<br />

Verhalten, Sprache, Aufmerksamkeit und<br />

Wahrnehmung durchgeführt. Dabei stellte <strong>de</strong>r Rektor mit<br />

großem Erstaunen die hohe Anzahl an zu unterstützen<strong>de</strong>n<br />

Schülern <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>r Schulklassen fest. In je<strong>de</strong>r<br />

Klasse mel<strong>de</strong>ten die Lehrer zwischen zwei bis sieben<br />

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