Max, Mustermann - SCHUHFRIED GmbH
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Schwierigkeitsunterschiede zwischen den Testteilen durch strukturelle Unterschiede erklären<br />
lassen (Konstruktvalidität).<br />
Konstruktvalidität<br />
Die Philosophie bei der Messung von "Aufmerksamkeit" ist seit Jahrzehnten gleich<br />
geblieben: Immer werden intellektuell anspruchslose Aufgaben gestellt, die für eine gewisse<br />
Zeit möglichst rasch und fehlerfrei auszuführen sind. Die erhobenen Geschwindigkeits- und<br />
Genauigkeitsmaße liefern einen Hinweis über den Grad der "investierten" Aufmerksamkeit.<br />
Auch die Testformen des Cognitrone Tests sind in dieser Weise konzipiert: Die Aufgaben<br />
bestehen aus (mehr oder weniger) komplexen "Strichfiguren", die lediglich dahingehend zu<br />
beurteilen sind, ob sich unter ihnen identische "Figuren" befinden oder nicht.<br />
Über Befunde zur Konstruktvalidität für die Testformen mit freier Bearbeitungszeit berichtet<br />
Wagner (1999). Unter Zugrundelegung des Konzentrationsmodells von Reulecke (1991)<br />
schlägt sie vor, die Variable Mittlere Zeit „Korrekte Zurückweisung“ nur unter der Bedingung<br />
mind. 90% richtiger Antworten als Indikator für Konzentration zu interpretieren. Diese 90%<br />
beziehen sich auf eine Vorgabe von Reulecke (1991).<br />
Die Konstruktvalidierung der Variable Mittlere Zeit „Korrekte Zurückweisung“ erfolgt mit Hilfe<br />
des Rasch-Modells anhand einer Stichprobe von 625 Personen aus den Normdaten. Unter<br />
der Annahme einer optimalen Dosierung der “Energie” zum präzisen Ablauf der “Funktion”<br />
Mustervergleich, sollte die Bearbeitung von Vergleichsfiguren einer komplexeren Vorlage<br />
mehr Zeit in Anspruch nehmen als die Bearbeitung der weniger komplexen Vorlagen. Zur<br />
Schätzung der Itemparameter für die 20 Vorlagenblöcke mit Hilfe des Rasch-Modells war es<br />
notwendig, die Variable Mittlere Zeit „Korrekte Zurückweisung“ 1-20 zu dichotomisieren. Die<br />
erste Kategorie (1=schnelle Lösung) umfasst den Bereich 0-200 ms, die zweite Kategorie<br />
(0=langsame Lösung) umfasst den Bereich ab 201 ms. Die signifikanten LQTs (=Andersen<br />
Likelihood-Quotiententest) für das interne Teilungskriterium “Bearbeitungstempo” und für das<br />
externe Teilungskriterium “Angemessenheit des Arbeitstempos” (vgl. Tabelle 7) weisen<br />
darauf hin, dass zur vollständigen Erklärung der beobachteten Daten Parameterschätzungen<br />
für jede Gruppe gesondert notwendig sind.<br />
Diese Modellabweichungen sind durch die eingangs getroffene Annahme - nur bei präziser<br />
Ausführung wird Konzentration gemessen - erklärbar.<br />
Tabelle 7: Modelltest für die Gesamtstichprobe<br />
Modelltest<br />
Teilungskriterium<br />
Bearbeitungstempo (internes TK)<br />
Gruppe1: viele Aufgaben “schnell” bearbeitet<br />
Gruppe2: wenige Aufgaben “schnell” bearbeitet<br />
Angemessenheit des Arbeitstempos (externes TK)<br />
Gruppe1: viele “Richtige” unabhängig von der Komplexität der Figuren<br />
Gruppe2: wenig “Richtige” im Gesamttest, bzw. bei komplexen Figuren<br />
2 (df=18)<br />
LQT<br />
s./n.s. 5%<br />
50.53 s.<br />
85.37 s.<br />
Alter (externes TK) 19.10 n.s.<br />
Anmerkungen<br />
LQT: Der Anderson Likelihood-Quotiententest prüft, ob die Parameterschätzung für<br />
getrennte Teilstichproben die Datenstruktur besser erklärt als die Parameterschätzung<br />
gesamt.<br />
Für weitere Modellkontrollen werden daher aus der Gesamtstichprobe Personen<br />
ausgeschlossen, die für den Gesamttest das 90%-Kriterium nicht erfüllten. 479 Personen<br />
verbleiben in der Stichprobe. Die Betrachtung der Verteilung bezüglich dieses Kriteriums<br />
zeigt erwartungsgemäß, dass anhand dieses Kriteriums - bezogen auf den Gesamttest -<br />
nicht alle Personen mit inadäquatem Arbeitstempo ausgeschlossen werden, sondern nur die