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Expertise des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

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Motor für Reform<br />

MANAGEMENT SUMMARY<br />

Die vorliegende <strong>Expertise</strong> untersucht, wie sich die wachstumspolitische Bedeutung <strong>des</strong> Bildungssystems<br />

mit dem ebenfalls wachstumsrelevanten Ziel <strong>der</strong> Haushaltskonsolidierung<br />

tarieren lässt, das angesichts <strong>der</strong> grundgesetzlich verankerten Schuldenbremse deutlich an<br />

Bedeutung gewonnen hat. Richtschnur für die Untersuchung ist dabei, dass nicht die in <strong>der</strong><br />

politischen Diskussion meist verwendete Kenngröße <strong>der</strong> Bildungsausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt<br />

Zielgröße <strong>der</strong> Politik sein sollte, son<strong>der</strong>n vielmehr die Bildungsausgaben pro<br />

Kopf, die letztlich beim Schüler im Unterricht ankommen.<br />

Die Erfassung <strong>der</strong> Bildungsausgaben stößt allerdings auf zahlreiche statistische Hin<strong>der</strong>nisse.<br />

Dies erschwert es nicht nur, Aussagen über die <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit bestimmter Ausgaben zu treffen,<br />

son<strong>der</strong>n auch, wie vorhandene Ressourcen künftig effizienter genutzt werden können. Deshalb<br />

geht die <strong>Expertise</strong> vier Fragen nach: Wie lassen sich die tatsächlichen Bildungsausgaben<br />

realistischer abbilden (Richtig rechnen)? Welche Auswirkungen haben rückläufige Schülerzahlen<br />

auf die effektiven Bildungsausgaben (Demografische Rendite reinvestieren)? Wie können<br />

bei gegebenen Mitteln Effizienzpotenziale beim Mitteleinsatz realisiert werden (Effizienzpotenziale<br />

nutzen)? Wie muss bildungsökonomisch gesehen auf <strong>der</strong> bildungsbiographischen Zeitachse<br />

richtig investiert werden (Richtig investieren)?<br />

Richtig rechnen<br />

Für Deutschland zeigen neue Zahlen für das Jahr 2007, dass die Bildungsausgaben pro Schüler<br />

an allgemeinbildenden Schulen 5.400 Euro betragen. Hessen liegt mit 5.300 Euro pro Schüler<br />

leicht unter dem <strong>deutschen</strong> Durchschnittswert. An beruflichen Schulen übertrifft <strong>der</strong> Ausgabenwert<br />

pro Schüler in Hessen den <strong>deutschen</strong> Durchschnittswert deutlich (4.000 Euro versus 3.600<br />

Euro). Für alle Schularten zusammen ergibt sich daraus ein Durchschnittswert von 5.000 Euro<br />

pro Schüler, <strong>der</strong> mit dem Bun<strong>des</strong>wert übereinstimmt. Die Finanzausstattung <strong>der</strong> Schulen in Hessen<br />

liegt nach den amtlichen Daten folglich weitgehend im bun<strong>des</strong><strong>deutschen</strong> Durchschnitt.<br />

Die Bildungsfinanzstatistik weist allerdings eine ganze Reihe von Unschärfen und Untererfassungen<br />

auf, die nicht nur Aussagen über die Höhe bestimmter Ausgaben erschweren, son<strong>der</strong>n<br />

auch Aussagen darüber, wie vorhandene Ressourcen künftig effizienter genutzt werden können:<br />

• Die Bildungsausgaben in Hessen sind allein im Bereich <strong>der</strong> Pensionslasten <strong>der</strong> heute aktiven<br />

Beamten im Bildungsbereich um rund 1 Milliarden Euro untererfasst.<br />

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