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Expertise des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

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Bildung in Zeiten knapper Kassen | Ergebnisse einer <strong>Expertise</strong> <strong>des</strong> <strong>Instituts</strong> <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Köln für das Land Hessen<br />

HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN<br />

3<br />

Aus den bisherigen Überlegungen lassen sich folgende Handlungsempfehlungen ableiten:<br />

1. Zur Steuerung <strong>des</strong> Bildungssystems sollten vali<strong>der</strong>e und transparentere Daten zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

2. Als Steuerungsgröße im Bildungssystem sollten die Ausgaben je Bildungsteilnehmer<br />

Verwendung finden. Die Ausgaben gemessen am BIP werden durch demografische<br />

Entwicklungen zu stark beeinträchtigt.<br />

3. Im Jahr 2020 steht Hessen durch die demografische Entwicklung <strong>der</strong> Schülerzahlen<br />

ein Umwidmungspotenzial von knapp 700 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Mittel<br />

(demografische Rendite) sollten im System bleiben. Damit stünden je Schüler 6.600 Euro<br />

statt heute 5.300 Euro zur Verfügung.<br />

4. Effizienzgewinne sollten durch eine Reform <strong>der</strong> Lehrerarbeitszeit in Kombination mit <strong>der</strong><br />

Einführung einer leistungsorientierten Lehrervergütung und durch eine Abschaffung <strong>der</strong><br />

Senioritätsentlohnung generiert werden. Die freiwerdenden Mittel in Hessen betragen<br />

zwischen gut 40 und rund 580 Millionen Euro, je nachdem, ob das bisherige Senioritätsprinzip<br />

beibehalten wird und die Ersparnisse nur durch die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Altersstruktur entstehen o<strong>der</strong> ob die Senioritätskomponenten für alle Lehrer abgeschafft<br />

werden. Im letzteren Fall würden erhebliche Mittel frei, um ziel- und leistungsorientierte<br />

Entlohnungskomponenten einzuführen.<br />

5. Größere kostenwirksame Effekte sind – in Anlehnung an das Modell <strong>der</strong> Schulen in<br />

freier Trägerschaft – auch von <strong>der</strong> weiteren Dezentralisierung im Schulsystem durch die<br />

Übertragung <strong>der</strong> vollständigen Personal- und Budgetverantwortung auf die Schulen zu<br />

erwarten. Ferner sollten durch eine Ausweitung von Privatschulen weitere Einsparpotenziale<br />

im Lan<strong>des</strong>haushalt und Effizienzgewinne realisiert werden.<br />

6. Bis zum Jahr 2020 sollten die frühkindliche För<strong>der</strong>infrastruktur sowie die Ganztagsschulen<br />

in Hessen ausgebaut werden. Für die Betriebskosten im Jahr 2020 entstehen hierfür reale<br />

Kosten in Höhe von insgesamt etwa 0,7 Milliarden Euro. Der Ausbau <strong>der</strong> Hochschulkapazitäten<br />

sollte weitgehend durch die Wie<strong>der</strong>einführung von Studiengebühren in Höhe von 1.000 Euro<br />

pro Jahr finanziert werden können.<br />

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