Ausgabe 37 - Juni / Juli 2013 - Senioren Journal

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20 RECHT //// Herr, gib mir das Gedächtnis eines Elefanten oder zumindest ein unfehlbares Dreijahresgedächtnis. Lass das Wunder geschehen, Gustav-Radbruch-Str.7 32423 Minden Tel.: (05 71) 8 53 14 Fax: (05 71) 88 00 76 kanzlei-rudolph@t-online.de Jahresgebet einer RENO-Gehilfin § Kanzlei Rudolph Rechtsanwälte dass ich alles zur selben Zeit tun kann: vier Telefonate gleichzeitig führen und dazu noch einen Brief schreiben, der unbedingt noch heute raus muss, obwohl ich weiß, dass er erst morgen unterschrieben wird. Statte mich mit Geduld eines Engels aus, wenn der Chef mich stundenlang eine Akte suchen lässt, die ich schließlich auf seinem Schreibtisch finde. Vergiss bitte, dass ich als Schulabschluss „Mittlere Reife“ angeben muss, und fülle meine Gehirnwindun- gen mit dem Wissen einer kompletten juristischen Bibliothek und der darin enthaltenen Gesetzestexte GRAGO, BGB, GKG, StPO, ZPO. Hilf mir, alles zu verstehen, auch wenn die Informationen unverständlich sind, hilf mir alles richtig zu machen, auch wenn die Anweisungen falsch sind. Erleuchte mich, so dass ich allzeit weiß, wo der Chef ist, was er tut und wann er zurückkommt – auch wenn er verschwand, ohne ein Wort zu sagen. Lass mich am Jahresende, wenn ich – weisungsgemäß- alte Akten vernichte, ahnen, welches Stück davon der Chef in den nächsten Tagen unter allen Umständen haben muss: „besorgen Sie`s – wie ist mir egal!“ Gib mir die Nerven wie Drahtseile, damit ich unerschütterlich lächle, wenn der Chef daran zerrt. Belohne die vielen Chefs, die bei solchem Zerren nicht mitmachen, die wissen, dass eine RENO-Gehilfin auch nur ein Mensch ist und die danach handeln. Amen! Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Dankersen Das Deutsche Rote Kreuz existiert seit 150 Jahren. Es war der Beginn einer lebendigen Geschichte aus Liebe zum Menschen. Der Begründer war bekanntlich der junge Schweizer Jean-Henry Dunant. Der DRK Ortsverein Dankersen be- steht seit 113 Jahren und ist damit verbunden mit der größten humanitären Hilfsorganisation im Zeichen der Menschlichkeit. Man ist dabei, wenn es darum geht, Menschen in der Not zu helfen. Das DRK möchte Sie einladen, die vielfältigen Aktivitäten des DRK in der Region kennen zu lernen. Vielleicht ist Ihnen der Arbeit des DRK näher, als Sie dachten – und vielleicht entschließen Sie sich sogar, Ihr Rotes Kreuz in einem der zahlreichen Ortsvereine vor Ort zu unterstützen. Als Fördermitglied ermöglichen Sie, dass das DRK weiter engagiert arbeiten kann. Helfen Sie Helfen! Besonders wichtig ist das Blutspenden, denn gespendetes Blut wird dringend benötigt! Das DRK bietet Blutspendetermine für den Verlauf des Jahres 2013 in Dankersen und Leteln an: 7. Juni 7. August 30. August 6. November 13. Dezember Den DRK Ortsverein Dankersen erreichen Sie unter: Telefon 0571 30055, Mail: info@drk-dankersen.de
RECHT //// 21 Das Berliner Testament ist völlig zu Unrecht so beliebt Von Dr. jur. Wolfgang Lange, Rechtsanwalt u. Notar in Minden Dr. jur. Wolfgang Lange Das Ehegattentestament - auch gemeinschaftliches Testament genannt - ist in Deutschland in der Fassung des Berliner Testamentes wohl die am häufigsten benutzte Testamentsart; sie ist gleichzeitig wohl auch die beliebteste, denn das Gesetz liefert die Vorgabe dafür, ein solches Testament mühelos niederzuschreiben: Ein Ehepartner setzt sich hin und schreibt den Text mit der Hand (eigenhändig), und der andere unterschreibt es nur mit oder fügt - was nicht erforderlich ist - noch hinzu: „Das ist auch mein letzter Wille“. Inhaltlich steht in dem Berliner Testament geschrieben, dass die Ehepartner sich gegenseitig zu Alleinerben einsetzen und dass erst nach dem Tode des überlebenden Ehepartners Kinder zur Erbfolge gelangen sollen. Hauptmotiv einer solchen Gestaltung ist die Versorgung des überlebenden Ehepartners. Die Kinder (Abkömmlinge) sollen so lange warten, bis der letzte Elternteil verstorben ist und sich dann das teilen, was von dem Nachlass beider Eltern übrig geblieben ist. Bei dieser Gestaltung tappen die Eltern (Eheleute) in eine große „Gestaltungsfalle“, denn sie erkennen nicht die drei Hauptprobleme, die sie mit einer solchen Testamentsgestaltung schaffen. Die Probleme lauten in Schlagworten: Bindung, Pflichtteil und Erbschaftssteuer. Das Bindungsproblem wird oftmals gar nicht gesehen: Stirbt nämlich ein Ehepartner, dann kann der Überlebende die Erbeinsetzung der Kinder selbst dann nicht mehr abändern, wenn ein Kind beispielsweise auf Grund persönlicher oder sonstiger Umstände nicht erben darf, etwa wenn dieses Kind in Vermögensverfall geraten oder aber zum Pflegefall geworden ist. In beiden Fällen kommt diesem Kind das Erbe nämlich nicht zugute; es wandert entweder an dessen Gläubiger oder an den Sozialhilfeträger ab. Der Nachteil der Bindungswirkung kann dadurch vermieden werden, dass dem überlebenden Ehepartner die Befugnis eingeräumt wird, die sog. Schlusserbeinsetzung zu ändern, sei es, dass er die Erbquoten der Kinder verändern kann, sei es, dass er nur einen bestimmten Prozentsatz des Nachlasses den Kindern zuwenden muss. Das zweite Problem wird durch das Pflichtteilsrecht geschaffen: Die gegenseitige Erbeinsetzung führt nämlich dazu, dass nach dem Tode eines Ehepartners der Überlebende unter Ausschluss von Kindern Alleinerbe wird. Damit löst diese Testamentsform zugunsten jedes Kindes einen Pflichtteilsanspruch aus, der die Hälfte des gesetzlichen Erbteils ausmacht und sofort in Geld zu zahlen ist. Die daraus entstehenden Schwierigkeiten sind vorprogrammiert, wenn nicht genügend Bargeld zur Erfüllung des Pflichtteils zur Verfügung steht. Hier müssen moderne Gestaltungen her, die einen solchen Pflichtteilsanspruch entweder ausschließen oder vermindern. Sogenannte Bestrafungsklauseln zu Lasten dessen, der den Pflichtteil fordert, lösen das Problem jedenfalls nicht. Die schlimmste zu schluckende Kröte ist aber die Erbschaftssteuer, weil durch die gegenseitige Erbeinsetzung die Vermögen beider Eheleute kumulieren und dadurch die Freibeträge überschritten werden können. Als Faustregel gilt hier: Je größer das Vermögen ist, desto weniger Reichtum darf sich bei dem überlebenden Ehepartner ansammeln. Bei größeren und großen Vermögen wird es deshalb unumgänglich sein, bereits bei dem ersten Todesfall die Kinder als Erben einzusetzen und dem Ehepartner „nur ein Vermächtnis“ auszusetzen. Bei mittleren und kleinen Vermögen kann es ausreichen, anzuordnen, dass mit dem Tod des ersten Ehepartners die Kinder in Höhe ihrer Freibeträge Vermächtnisse erhalten. Es zeigt sich also, dass das Berliner Testament voller Tücken steckt und nicht ungeprüft als Gestaltungsvorlage dienen sollte. ALTGOLD IST BARES GELD. Wir kaufen Ihre alten Schmuckstücke zu Top-Preisen. 10 € GUTSCHEIN IHR PERSÖNLICHER CODE: SJ2013 Hufschmiede 5 · 32423 Minden Tel. 0571 . 22295 www.schmuck-minden.de
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