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rebekka bakken - Sono-Magazin

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die Jukebox<br />

Frühe Hitmaschine<br />

Die Jukeboxes, wie wir sie heute<br />

kennen, hatten einen Vorläufer: den<br />

Phonographen, der Musik von<br />

Wachswalzen abspielte. Als in den<br />

30er Jahren die Schellackplatten<br />

immer populärer wurden, verdrängten<br />

die Jukeboxen die Phonographen.<br />

Bereits in den 40er Jahren bekamen<br />

die Geräte ein Design, dessen<br />

Grundzüge sich bis<br />

heute erhalten<br />

haben. Jahrzehntelang<br />

hatten vor<br />

allem Jukeboxes<br />

in öffentlichen<br />

Lokalen großen<br />

Einfluss auf den<br />

Plattenverkauf.<br />

in Billboard die erste echte Hitparade. Im Laufe der Jahrzehnte legten<br />

Billboard und Konkurrenzmagazine wie Cash Box und Record World<br />

ihren Charts eine jeweils eigene Mischung aus Verkaufsstatistiken und<br />

Airplay zugrunde.<br />

Ähnlich die Charts-Historie in Deutschland. Ab 1959 kümmerte<br />

sich das Fachblatt Der Musikmarkt um die systematische Erstellung<br />

einer Hitparade. Der Verlag rief die Verkaufsstatistiken bei ausgesuchten<br />

Händlern ab und kombinierte Angaben zu Platten- und Notenverkäufen<br />

und die Verbreitung in den Automaten zu einer einheitlichen<br />

Bestenliste. Erster Spitzenreiter dieser nun zuverlässigeren Charts war<br />

Freddie Quinn mit „Die Gitarre und das Meer“. Zunächst erschienen<br />

die Musikmarkt-Charts monatlich, seit 1965 14-tägig, seit 1971 wöchentlich.<br />

1976 trat das Baden-Badener Marktforschungsinstitut Media Control<br />

auf den Plan und liefert seitdem im Auftrag des Bundesverbandes<br />

der Phonographischen Wirtschaft die offiziellen Charts für Deutschland.<br />

Zur Berechnung dienten lange Zeit ausschließlich die Verkaufszahlen<br />

der Tonträger (Schallplatten, Musikkassetten), seit 1989 wurden<br />

auch die Radioeinsätze eines Titels berücksichtigt. Die digitale Revolution<br />

schlägt sich seit 2001 auch in den Media-Control-Charts nieder,<br />

wo seitdem die Online-Verkäufe<br />

einfließen. Heute melden wöchentlich<br />

2.000 Geschäfte – kleine<br />

Läden genauso wie große<br />

Handelsketten und Online-Riesen<br />

wie iTunes und Amazon –<br />

ihre Zahlen an ein automatisches<br />

Registrierungssystem.<br />

Der Nr.-1-Hit,<br />

den keiner kennt<br />

Allerdings ist der Absatz von<br />

physischen Tonträgern seit dem<br />

Siegeszug des Online-Handels<br />

in den Keller gefallen. Beeindruckender<br />

Beleg: Die kalifornische<br />

Sängerin Sara Bareilles eroberte<br />

im Jahr 2010 mit gerade noch<br />

89.500 verkauften Exemplaren<br />

ihres Albums „Kaleidoscope<br />

Heart“ in der ersten Woche nach<br />

der Veröffentlichung Platz eins<br />

in den US-Billboard-Charts –<br />

so wenig Verkäufe hatten dafür<br />

bis dahin noch nie ausgereicht.<br />

Zum Vergleich: Im Jahr 1998 schlug der US-Countrybarde Garth<br />

Brooks von seinem Live-Album „Double Live“ in der ersten Woche<br />

knapp 1,1 Millionen Exemplare los, ein Rekord, der natürlich ebenfalls<br />

für Platz eins reichte.<br />

Wie wenig die Chartsplatzierung gelegentlich über den Erfolg eines<br />

Songs aussagt, belegt das Beispiel einer der populärsten Melodien des<br />

letzten Jahrzehnts: Als „Seven Nation Army“ von der US-Indieband<br />

The White Stripes im Jahr 2003 erstmals auf Single erschien, kam es in<br />

den USA über Platz 76 nicht hinaus. In Deutschland blieb es praktisch<br />

unbemerkt. Erst nachdem es die Fußballfans entdeckt und im Sommer<br />

2008 zur heimlichen Hymne in den Stadien der Europameisterschaft<br />

gemacht hatten, wurde es eilig ein weiteres Mal als Single ausgekoppelt<br />

und schaffte es im Juli bis auf Platz vier der deutschen Hitlisten.<br />

Auf Platz eins thronte in diesen Wochen der DSDS-Sieger Thomas<br />

Godoj mit der Ballade „Love Is You“. Kennt die noch jemand?<br />

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