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Regionalplan Havelland-Fläming 2020 - Brandenburg an der Havel

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Nie<strong>der</strong>görsdorf:<br />

R<strong>an</strong>gsdorf:<br />

Stadt Trebbin:<br />

Stadt Zossen:<br />

Ortslage Blönsdorf<br />

Ortslage R<strong>an</strong>gsdorf<br />

Ortslage Trebbin<br />

Ortslagen Zossen und Wünsdorf<br />

Erläuterung und Begründung<br />

Anlass<br />

Unerfüllte Wachstumserwartungen <strong>der</strong> 90er Jahre des vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts bieten heute auf den Siedlungsflächen<br />

<strong>der</strong> Region Entwicklungs- und Baumöglichkeiten, die weit über den bis <strong>2020</strong> zu erwartenden Bedarf hinausgehen.<br />

Die demografische Entwicklung lässt bis <strong>2020</strong> eine Einwohnerzahl von knapp 750 000 erwarten, die<br />

bis 2030 jedoch wie<strong>der</strong> auf 736 000 absinken dürfte (siehe Anh<strong>an</strong>g 1, 4.5, Tabelle 2.1.03, S. 116f). Einem Zuwachs<br />

von einigen Tausend Einwohnern im Berliner Uml<strong>an</strong>d und z.T. starke Bevölkerungsrückgänge im weiteren<br />

Metropolenraum st<strong>an</strong>den nach einer Abfrage bei allen Kommunen 2008 allein in genehmigten Bebauungsplänen<br />

Flächen für 20 200 WE (siehe Anh<strong>an</strong>g 1, 4.5, Tabelle 2.1.04, S. 117; Flächenpotenziale für einen generalisierten<br />

Bedarf von rund 40 000 Einwohner) gegenüber. Die Beobachtung <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ungs- und Bautätigkeit zeigt<br />

seither keine wesentlichen Än<strong>der</strong>ungen hinsichtlich des Gesamtpotenzials. Einige Kommunen stellen sich auf<br />

das Über<strong>an</strong>gebot <strong>an</strong> Siedlungsflächen in <strong>der</strong> Weise ein, indem sie Bauflächen aus ihren Flächennutzungsplänen<br />

zurücknehmen und nicht mehr benötigten Wohnraum zurückbauen. Gleichzeitig haben die infrastrukturellen<br />

Folgekosten vielen Kommunen auch die fin<strong>an</strong>ziellen Grenzen ihrer Entwicklung verdeutlicht: Entwicklungsabsichten<br />

orientieren sich heute stärker <strong>an</strong> den fin<strong>an</strong>ziellen Möglichkeiten einer Kommune (siehe auch Modellvorhaben<br />

<strong>der</strong> Raumordnung „Siedlungsentwicklung und Infrastrukturfolgekosten 2005“), die Folgekosten zu bewältigen.<br />

Nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> mit dem demografischen W<strong>an</strong>del einhergehenden Überalterung (siehe auch Modellvorhaben<br />

<strong>der</strong> Raumordnung „<strong>Regionalpl<strong>an</strong></strong>erische H<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>sätze zur öffentlichen Daseinsvorsorge 2008“)<br />

erscheint es bei <strong>der</strong> künftigen Siedlungsentwicklung schließlich auch geboten, einer sinkenden Mobilität älterer<br />

Einwohner günstigere Erreichbarkeitsverhältnisse zumindest mit Blick auf die tägliche Versorgung zu erhalten<br />

o<strong>der</strong> herzustellen. Konsequenz aus diesen verän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen ist eine stärkere Hinwendung zum<br />

Siedlungsbest<strong>an</strong>d und zur bevorzugten Ausschöpfung <strong>der</strong> Möglichkeiten, die eine Innenentwicklung bietet.<br />

Auch <strong>der</strong> L<strong>an</strong>desentwicklungspl<strong>an</strong> Berlin-<strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong> greift diese Tatsache auf und zielt bei <strong>der</strong> Steuerung <strong>der</strong><br />

Siedlungsentwicklung auf den Vorr<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Innenentwicklung (Pl<strong>an</strong>satz 4.1 und 4.5 Abs. 1 LEP B-B) und auf<br />

den Anschluss neuer Siedlungsflächen <strong>an</strong> vorh<strong>an</strong>dene Siedlungsgebiete (Pl<strong>an</strong>satz 4.2 LEP B-B) ab.<br />

Die Region <strong><strong>Havel</strong>l<strong>an</strong>d</strong>-<strong>Fläming</strong> sah sich daher ver<strong>an</strong>lasst, aufgrund hervorragen<strong>der</strong> aktueller und kleinteiliger<br />

Siedlungsstruktur<strong>an</strong>alysen ein neues Pl<strong>an</strong>ungselement zu entwickeln, das die Siedlungsentwicklung stärker auf<br />

die technisch bereits erschlossenen, mit täglich o<strong>der</strong> häufig nachgefragten Versorgungseinrichtungen ausgestatteten<br />

Flächen zu lenken, um <strong>der</strong>en Lagegunst zukünftig besser zu nutzen, die Innenentwicklung zu för<strong>der</strong>n und die<br />

In<strong>an</strong>spruchnahme von Freiräumen zu verringern.<br />

Potenziale im Vorzugsraum Siedlung<br />

Überprüfungen <strong>der</strong> Größe und baulichen Struktur des Vorzugsraumes Siedlung in allen Städten und Gemeinden<br />

<strong>der</strong> Region haben 2008 ergeben, dass diese Gebiete mit ihren Baulücken und innerörtlichen Freiflächen zusammen<br />

mit den Reserven in rechtskräftigen, teils außerhalb <strong>der</strong> Vorzugsräume liegenden Bebauungsplänen genügend<br />

nutzbare Flächenreserven aufweisen, um den Siedlungsflächenbedarf für das Wohnen und notwendige<br />

Wohnfolgeeinrichtungen bis zum Jahr <strong>2020</strong> zu decken (siehe Anh<strong>an</strong>g 1, 4.5, Tabelle 2.1.04, S. 117). Zur Deckung<br />

des künftigen Wohn- und Wohnfolgeflächenbedarfs könnte daher in <strong>der</strong> Region auf Neuausweisungen<br />

außerhalb <strong>der</strong> Vorzugsräume Siedlung verzichtet werden.<br />

Die Wohnungs- und Wohnraumversorgung ist in allen Teilen <strong>der</strong> Region mit Ausnahme <strong>der</strong> L<strong>an</strong>deshauptstadt<br />

Potsdam <strong>der</strong>zeit und im Pl<strong>an</strong>ungszeitraum bis <strong>2020</strong> ausreichend. Grundsätzlich ergibt sich in allen Teilräumen<br />

<strong>der</strong> Region eine zunehmende Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nachfragepräferenz weg vom „Wohnen in Mehrfamilienhäusern“<br />

hin zum „Wohnen in Ein- und Zweifamilienhäusern“. Gekoppelt mit den Entwicklungs<strong>an</strong>nahmen <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

Haushalte bis <strong>2020</strong> (L<strong>an</strong>d <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong> gesamt, Berliner Uml<strong>an</strong>d: plus 13-15%, übriger Metropolenraum: minus<br />

7-8%) im L<strong>an</strong>d <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong> erwächst für diesen Zeitraum im Berliner Uml<strong>an</strong>d ein Bedarf von 5 bis 10 % für<br />

den Teilmarkt <strong>der</strong> Ein- und Zweifamilienhäuser. Auch dieser spezielle, mehr Flächen be<strong>an</strong>spruchende Bedarf<br />

k<strong>an</strong>n mit den Reserven im Vorzugsraum Siedlung und in genehmigten Plänen <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitpl<strong>an</strong>ung<br />

gedeckt werden. Die Nachfrage für den Teilmarkt <strong>der</strong> Ein- und Zweifamilienhäuser im übrigen Metropolenraum<br />

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