Regionalplan Havelland-Fläming 2020 - Brandenburg an der Havel
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lichen "Karte <strong>der</strong> oberflächennahen Rohstoffe des L<strong>an</strong>des <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong>" (KOR 50). Deshalb wurde für alle betrachteten<br />
Lagerstätten von einer mittleren Mächtigkeit von 10 m ausgeg<strong>an</strong>gen. Dieser Ansatz wurde auf Nachfrage<br />
bei regionalen Abbaubetrieben als realistischer Durchschnitt bestätigt. Die Ergiebigkeit in den letzten Jahren<br />
untersuchter Lagerstätten von Kiess<strong>an</strong>den mit Korngrößen zwischen Feins<strong>an</strong>d und Grobkies von mit mehr<br />
als 10 m Mächtigkeit (Unterlagen des LGBR aus 10/2004) liegt bei einer Mächtigkeit von 30 Metern bei ca. 0,2<br />
Mio t je ha.<br />
Dies führt zu folgendem Betrachtungskorridor bezogen auf die benötigten 60 Mio. t Rohmaterial im Pl<strong>an</strong>ungszeitraum:<br />
Tabelle 3.3.04: B<strong>an</strong>dbreite des Flächenbedarfs bei 60 Mio. t Abbaumenge<br />
Vari<strong>an</strong>ten<br />
Menge<br />
Rohmaterial<br />
Mächtigkeit <strong>der</strong><br />
Lagerstätten<br />
benötigte neue Fläche<br />
(Potenzial)<br />
Maximalvari<strong>an</strong>te 60 Mio.t 5 m 1800 ha<br />
Sicherheitsvari<strong>an</strong>te 60 Mio.t 10 m 900 ha<br />
Mittelvari<strong>an</strong>te 60 Mio.t 17 m 530 ha<br />
Minimalvari<strong>an</strong>te 60 Mio.t 30 m 300 ha<br />
Bei Annahme einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 10 Metern <strong>an</strong> nutzbaren Rohstoffen und einer zu sichernden<br />
För<strong>der</strong>menge von 60 Mio. t bedarf es einer neuen Abbaufläche von ca. 900 ha. Vom LBGR wurde ein<br />
Zuschlag für Böschungen, Fahrwege und Lagerungsstörungen von 20% empfohlen. Damit ergibt sich eine regionale<br />
Zielgröße für auszuweisende Flächen zur Gewinnung oberflächennaher Rohstoffe von ca. 1.100 ha. Dabei<br />
kommt <strong>der</strong> Sicherung von Tonvorkommen, wegen <strong>der</strong>en geringer Anzahl, größere Bedeutung zu als <strong>der</strong> Sicherung<br />
von häufig vorh<strong>an</strong>denen S<strong>an</strong>d- und Kiesvorkommen.<br />
Pl<strong>an</strong>ungskonzept<br />
Das Pl<strong>an</strong>ungskonzept für die Sicherung oberflächennaher Rohstoffe verfolgt mehrere Absichten: Zum einen<br />
sollen vorh<strong>an</strong>dene Rohstofflagerstätten wirtschaftlich erschlossen werden. Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en soll die wirtschaftliche<br />
Erschließung aber in einem raumverträglichen Rahmen durch Konzentration auf eine begrenzte Art von St<strong>an</strong>dorten<br />
stattfinden. Und schließlich soll die Verteilung <strong>der</strong> Abbaust<strong>an</strong>dorte möglichst verbrauchernah liegen, d.h. in<br />
allen Teilen <strong>der</strong> Region sollen Rohstoffvorkommen erschlossen werden, um l<strong>an</strong>ge Wege zu sparen.<br />
Vom theoretisch vorh<strong>an</strong>denen Rohstoffpotenzial gemäß Richtwert des L<strong>an</strong>desamtes für Bergbau, Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe des L<strong>an</strong>des <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong> (LBGR) von ca. 51000 ha in <strong>der</strong> gesamten Region wurde in<br />
Abstimmung mit dem LBGR zunächst <strong>der</strong> Ausschluss <strong>der</strong> geringsten Bauwürdigkeitsstufe 4 vereinbart. Die<br />
Bauwürdigkeitsbewertung des LBGR* ermittelt zu je<strong>der</strong> Fläche folgende Kriterien: Abraum/Nutzschicht–<br />
Verhältnis, geologischer Vorrat, Rohstoffmächtigkeit, Rohstoffqualität, geologischer Erkundungsgrad und die<br />
Verkehrs<strong>an</strong>bindung. Nach dieser Bewertung verbleiben noch 5355 ha auf insgesamt 79 Flächen mit den Bauwürdigkeitsstufen<br />
1 bis 3 (siehe Anh<strong>an</strong>g 1, Tabelle 3.3.19, S. 127ff.).<br />
* Rohstoffsicherungskonzept für das westliche <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong> (SST Prof. Dr.-Ing. Stoll & Partner Ingenieurgesellschaft mbH<br />
Cottbus; Mai 1997)<br />
Zur Bestimmung <strong>der</strong> Vorr<strong>an</strong>ggebiete für die Gewinnung sowie <strong>der</strong> Vorbehaltsgebiete für die Sicherung oberflächennaher<br />
Rohstoffe geht es nun darum, den oben beschriebenen Bedarf in <strong>der</strong> Region <strong>an</strong> vorh<strong>an</strong>denen Rohstoffen<br />
in <strong>der</strong> ermittelten Größe von 1100 ha abzudecken und dabei gleichzeitig die nachhaltige Schonung <strong>der</strong><br />
Schutzgüter Natur und Mensch sicherzustellen. Dies geschieht schrittweise mit <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> Kriterien auf<br />
die vom LBGR gemeldeten Rohstoffflächen.<br />
In Stufe 1 wurden zur Ermittlung <strong>der</strong> beiden Pl<strong>an</strong>elemente Vorr<strong>an</strong>ggebiete (3.3.1) und Vorbehaltsgebiete (3.3.2)<br />
zunächst diejenigen Ausschlusskriterien auf alle Flächen <strong>an</strong>gewendet, die sich allein aus tatsächlichen bzw.<br />
rechtlichen Gründen ergeben (siehe Kriteriengruppen 3.3.1.1, S. 47 und 3.3.2.1, S. 48). In diesem Prüfschritt<br />
werden alle LBGR-Flächen betrachtet, unabhängig davon, ob sie im Abarbeiten <strong>der</strong> Kriterien <strong>der</strong> Stufe 2 auf<br />
eine Ausweisung zum Vorr<strong>an</strong>g- o<strong>der</strong> zum Vorbehaltsgebiet untersucht werden. Dabei reduzierte sich das aus<br />
allen Flächen <strong>der</strong> Bauwürdigkeitsklassen bestehende bauwürdige Potenzial auf 76 St<strong>an</strong>dorte mit zusammen 4795<br />
ha.<br />
In <strong>der</strong> Stufe 2 werden alle weiteren Kriterien zur Bestimmung von Vorr<strong>an</strong>g- und Vorbehaltsgebieten auf die<br />
einzelnen, bis zu diesem Zeitpunkt nicht nach Vorr<strong>an</strong>ggebieten (3.3.1) und Vorbehaltsgebieten (3.3.2) zu unterscheidenden<br />
Flächen <strong>an</strong>gewendet. Dieser Prozess glie<strong>der</strong>t sich in folgende Abschnitte:<br />
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