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„Menschen im Kiez“ begrüßen die Mieter aus Stadt und Land

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Recht & Sicherheit<br />

Licht, Lärm, Leute: Drei große L,<br />

<strong>die</strong> Wohnungseinbrecher fernhalten<br />

In Berlin nehmen Einbrüche in Wohnräume wieder zu. 2007 zählte <strong>die</strong> Berliner<br />

Polizei 6.933 vollendete <strong>und</strong> versuchte Einbrüche in Wohnungen <strong>und</strong> Einfamilienhäuser<br />

– 10,3 Prozent mehr als 2006, <strong>und</strong> <strong>im</strong> laufenden Jahr zeichnet sich ein<br />

weiterer Anstieg ab. Ein neuer „Kr<strong>im</strong>inalitätsatlas“ verdeutlicht <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Belastungen der einzelnen Bezirke <strong>und</strong> Ortsteile<br />

Nach den ständigen Rückgängen<br />

der ersten 15 Jahre nach<br />

der Wiedervereinigung kam<br />

<strong>die</strong> Zunahme um 648 Fälle nicht völlig<br />

überraschend; denn ein Absinken<br />

auf Null wird niemand erwarten.<br />

2007 wurde <strong>die</strong> Steigerung hauptsächlich<br />

von der Zunahme der Einfamilienh<strong>aus</strong>einbrüche<br />

um 523 Fälle<br />

(70,5 Prozent) verursacht; Wohnungseinbrüche<br />

stiegen<br />

nur um 125 Fälle (2,3 Prozent)<br />

an.<br />

Bei stadtweit 207 Fällen<br />

auf 100.000 Einwohner<br />

blieb <strong>die</strong> Häufigkeit<br />

<strong>die</strong>ses Delikts trotzdem<br />

noch klar unter den Häufigkeitszahlen<br />

der über<br />

dreißig Jahre von 1972<br />

<strong>im</strong> damaligen West-Berlin<br />

bis 2003 <strong>im</strong> vereinten<br />

Berlin; auch <strong>die</strong> Zunahme<br />

des laufenden Jahres<br />

wird daran tendenziell<br />

nichts ändern.<br />

Mit einer Aufklärungsquote<br />

von 11,3 Prozent<br />

erzielte <strong>die</strong> Berliner Polizei<br />

zu <strong>die</strong>sem Delikt allerdings<br />

das schlechteste Ergebnis seit<br />

Beginn der statistischen Aufzeichnungen.<br />

Erfreulich blieb dagegen <strong>die</strong><br />

Entwicklung der nur versuchten Taten:<br />

Die Versuchsquote von 36,2 Prozent<br />

war <strong>die</strong> zweithöchste, <strong>die</strong> je registriert<br />

wurde; in fast zwei von fünf<br />

Fällen blieben <strong>die</strong> Einbrecher erfolglos!<br />

Der neue „Kr<strong>im</strong>inalitätsatlas“ – <strong>die</strong><br />

Polizei nennt ihn „Bericht zur Kr<strong>im</strong>inalitätsbelastung<br />

in öffentlichen<br />

Räumen“ – bestätigt frühere Erfahrungen,<br />

wonach man <strong>im</strong> Ostteil unserer<br />

<strong>Stadt</strong> generell sicherer wohnt:<br />

Ratgeber für mehr Sicherheit: Kr<strong>im</strong>inaldirektor a.D. Winfried Roll<br />

Lichtenberg, Hellersdorf <strong>und</strong> Hohenschönh<strong>aus</strong>en<br />

waren mit 89 beziehungsweise<br />

111 Fällen auf 100.000<br />

Einwohner am geringsten belastet,<br />

während das Zentrum <strong>und</strong> der ganze<br />

Südwesten Berlins überdurchschnittliche<br />

Häufigkeiten aufwiesen.<br />

Nach Ortsteilen gab es in Blankenfelde<br />

<strong>und</strong> in der <strong>Stadt</strong>randsiedlung<br />

Malchow (Bezirk Pankow) sogar überhaupt<br />

keinen Wohnraumeinbruch,<br />

wogegen <strong>die</strong> 65 Einbrüche in Grunewald<br />

(Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

hochgerechnet 645 Fälle<br />

auf 100.000 Einwohner <strong>aus</strong>machten<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong>sem Ortsteil mit seinen Einfamilienhäusern<br />

den Spitzenplatz einbrachten.<br />

Vor Einbruch schützen vor allem<br />

technische Sicherungen; das belegt<br />

<strong>die</strong> hohe Quote der zumeist durch Sicherungstechnik<br />

abgewehrten oder<br />

erfolglosen Täter.<br />

In Erdgeschosswohnungen kommt<br />

es besonders auf Zusatzverriegelungen<br />

an den Fenstern, Balkon- <strong>und</strong><br />

Terrassentüren an, weil nun nicht<br />

nur Einfamilienh<strong>aus</strong>-, sondern vermehrt<br />

auch Wohnungseinbrecher<br />

<strong>die</strong>se Einstiegsmöglichkeiten nutzen.<br />

Gerade <strong>im</strong> Sommer lassen manche<br />

Wohnungsinhaber solche Fenster<br />

oder Fenstertüren unbeaufsichtigt<br />

ganz oder auch nur in Kippstellung<br />

offen. Das lädt Einbrecher<br />

ein <strong>und</strong> kann unter Umständen<br />

sogar den H<strong>aus</strong>ratversicherungsschutz<br />

kosten, weil es eine Sorgfaltspflicht<br />

verletzt.<br />

Auch <strong>die</strong> drei großen L<br />

der Vorbeugung – Licht,<br />

Lärm, Leute – können helfen,<br />

Einbrecher fernzuhalten:<br />

Ein bewegungsgesteuertes<br />

Lichteinschaltgerät,<br />

ein spielendes Radio <strong>und</strong><br />

insbesondere aufmerksame<br />

Nachbarn haben gewiss<br />

schon manchen Einbruch<br />

verhindert.<br />

Wenn <strong>Mieter</strong> best<strong>im</strong>mte<br />

technische Sicherungen<br />

anbringen lassen wollen,<br />

brauchen sie <strong>im</strong> Allgemeinen <strong>die</strong> Zust<strong>im</strong>mung<br />

des Vermieters, <strong>die</strong> bei<br />

fachgerechtem Einbau wohl problemlos<br />

erteilt wird. Über geeignete<br />

Sicherungstechnik informiert <strong>die</strong><br />

Kr<strong>im</strong>inalpolizeiliche Beratungsstelle<br />

in der Otto-Braun-Straße 27, 10178<br />

Berlin, telefonisch unter 4664-<br />

979999 oder persönlich montags von<br />

10 bis 18.30 Uhr, <strong>die</strong>nstags bis donnerstags<br />

von 8 bis 15 Uhr.<br />

Winfried Roll,<br />

Kr<strong>im</strong>inaldirektor a.D.<br />

Initiative Schutz vor Kr<strong>im</strong>inalität e.V.<br />

14 STADT UND LAND • MIETER Journal Nr. 21 • Juli 2008

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