10.09.2014 Aufrufe

Weiter so - Deutschland ?

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LEUCHTTURM<br />

20 Jahre Umweltbildung in historischer<br />

Parkanlage - das RUZ in Schortens<br />

Udo Borkenstein<br />

Das im August 1993 gegrün<br />

dete Regionale Umweltzentrum<br />

Schortens liegt in einer<br />

weitläufigen alten Parkanlage auf<br />

einem Sporn des oldenburgischostfriesischen<br />

Geestrückens. Mitten<br />

im Klosterpark findet man<br />

noch Reste des großen Wehrturms<br />

der Klosterkirche. Im<br />

Jahre 785 wurde das Benediktinerkloster<br />

Oestringfelde gegründet.<br />

1323 erfolgte die Grundsteinlegung<br />

für den Wehrturm<br />

des Klosters. 1577 kam das<br />

Kloster in den Besitz des Grafen<br />

Johann von Oldenburg. Im<br />

Jahre 1609 ließ Graf Anton<br />

Günther die Klosterkirche abbrechen.<br />

Im Jahre 1839 erwarb<br />

Hofrat Ehrentraut das Gut. Er<br />

ließ das Gelände des ehemaligen<br />

Klosters aufräumen und für<br />

Anpflanzungen herrichten. Ihm<br />

verdanken wir den heutigen<br />

Klosterpark, der im „englischen<br />

Stil“ angelegt ist, das heißt: Die<br />

Wege werden durch Tieferlegen<br />

versteckt und spielen mit langen<br />

freien Sichtachsen einen wesentlich<br />

größeren Park vor.<br />

1862 wurde das Gutshaus<br />

errichtet, in dem jetzt das RUZ<br />

arbeitet. 1920 ging der Park mit<br />

seinen Anlagen in den Besitz<br />

der Gemeinde Schortens über<br />

und 1985 wurde sie als<br />

Landschaftsschutzgebiet eingetragen.<br />

Seit 20 Jahren entwickeln<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Regionale Umweltzentrums<br />

Schortens Umweltbildungsangebote<br />

für Schulklassen,<br />

Lehrkräfte und andere interessierte<br />

Bürger der Region.<br />

Das Projekt „Natur für alle –<br />

der barrierefreie Garten“ unter<br />

der Trägerschaft des RUZ hat die<br />

Umgestaltung des bereits 1995<br />

auf einer Fläche von ca. 2500 m<br />

angelegten Klostergartens zum<br />

Ziel. Er ist neben den vom RUZ<br />

genutzten Gebäuden im Klosterpark<br />

angesiedelt und steht<br />

interessierten Besuchern jederzeit<br />

offen.<br />

Mit der Erarbeitung der<br />

„Planungshilfen für Barrierefreiheit<br />

– Natur für alle“ als<br />

Gemeinschaftsprojekt der Lebenshilfe<br />

WTM e.V. und dem<br />

RUZ Schortens sind die theoretischen<br />

Grundlagen zur Durchführung<br />

bereits in den vergangenen<br />

Jahren gelegt worden und<br />

werden nun in die Praxis<br />

umgesetzt. Hier <strong>so</strong>llen laut der<br />

Anfang August fand im Bürgerhaus Schortens die 20 Jahre Feier statt: v.l. Pädqagogische Leiterin<br />

Ina Rosemeyer, RUZ-Lehrer Bernd-Uwe Janssen, Kultusministerin Frauke Heiligenstadt,<br />

Beiratsvorsitzende Karin Evers-Meyer, Ruz-Leiter Udo Borkenstein<br />

12<br />

Grundidee naturnahe und für<br />

den eigenen Bedarf umsetzbare<br />

Anbau- und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

aufgezeigt werden. Die<br />

Beete sind z.T. bereits als<br />

Themenbeete (Duftpflanzen,<br />

Tastbereiche, Naschen erwünscht<br />

usw.) angelegt, was im Hinblick<br />

auf sinnansprechende Bepflanzung<br />

über den ganzen Kernbereich<br />

des Gartens auszuweiten<br />

ist. Auch Beetanordnungen auf<br />

mehr als einer Ebene (Hochbeete,<br />

Aufschüttungen) für in der<br />

Bewegungsfähigkeit eingeschränkte<br />

Per<strong>so</strong>nen sind berücksichtigt<br />

worden.<br />

Darüber hinaus liegt ein<br />

weiterer Schwerpunkt in der<br />

pädagogischen Arbeit mit Kindern<br />

und Jugendlichen, die in<br />

Projekten und Lehrveranstaltungen<br />

verstärkt für die Belange von<br />

Natur und Umwelt sensibilisiert<br />

werden <strong>so</strong>llen. Auf dem Gelände<br />

kann Natur und Umweltschutz<br />

hautnah erlebt, erfühlt und mit<br />

allen Sinnen wahrgenommen<br />

werden. Neben Kindergärten,<br />

Vorschulen und Klassen jeglicher<br />

Altersstufe und Schulform,<br />

die Unterricht <strong>so</strong> einmal ganz<br />

anders erleben, können Kinder<br />

und Jugendliche hier zudem in<br />

ihrer Freizeit oder im Rahmen<br />

der Umweltwochen und des<br />

Ferienpasses diverse Angebote<br />

nutzen.<br />

Im Jahr 1997 baute eine<br />

Klasse der Berufsbildenden<br />

Schule Jever einen Steinbackofen<br />

nach historischem Vorbild an<br />

ein kleines Klinkergebäude auf<br />

dem RUZ-Gelände im Klosterpark.<br />

Seit 1998 wird mit<br />

Schulklassen regelmäßig Brot<br />

gebacken. Es ist spannend für die<br />

Schülerinnen und Schüler zu<br />

erleben wie früher gebacken<br />

wurde. Das Vogelbeobachtungshaus,<br />

auch „Vogelkieker“ genannt,<br />

bietet Kleingruppen die<br />

Möglichkeit, Vögel beim Brutgeschäft<br />

zu beobachten. Die<br />

aufgehängten Nistkästen sind

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!