Weiter so - Deutschland ?
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21 <strong>Weiter</strong> <strong>so</strong> – <strong>Deutschland</strong>?<br />
LEUCHTTURM<br />
Belastung gerecht verteilen<br />
Ein gutes und sicheres Leben braucht einen handlungsfähigen Staat. Für Investitionen in Bildung, <strong>so</strong>zialen Wohnungsbau oder<br />
Verkehrsinfrastruktur sind <strong>so</strong>lide finanzierte öffentliche Haushalte notwendig.<br />
Der DGB will Reichtum neu<br />
verteilen, damit zum Beispiel die<br />
Kommunen ihre Haushalte <strong>so</strong>lide<br />
finanzieren können und handlungsfähig<br />
bleiben. Deshalb <strong>so</strong>ll die<br />
Vermögenssteuer wiedereingeführt,<br />
Erbschaften und Gewinne<br />
höher besteuert und die Finanztransaktionssteuer<br />
umgesetzt werden.<br />
Der Körperschaftssteuersatz<br />
<strong>so</strong>ll erhöht, Investitionen im Betrieb<br />
aber besser abgeschrieben werden<br />
können. Die Abgeltungssteuer<br />
<strong>so</strong>ll gestrichen, alle Einkommensarten<br />
mit dem persönlichen Einkommensteuersatz<br />
besteuert werden.<br />
Die gesenkte Mehrwertsteuer für<br />
Hoteliers <strong>so</strong>ll zurückgenommen<br />
werden. Riesigen Investitionsbedarf<br />
sieht der DGB etwa im<br />
Bildungsbereich. So <strong>so</strong>llen Kitas,<br />
Schulen, Berufsschulen und<br />
Hochschulen finanziell besser<br />
ausgestattet werden. Der DGB<br />
fordert, die öffentliche und<br />
<strong>so</strong>ziale Infrastruktur zu stärken.<br />
Der öffentliche Dienst (ÖD)<br />
muss über ausreichend Per<strong>so</strong>nal<br />
zen, unter anderem mit einer<br />
„Qualität<strong>so</strong>ffensive Lehrerbildung“<br />
– ausgestattet mit 500<br />
Millionen Euro.<br />
Die SPD will die<br />
Vermögenssteuer<br />
„angemessen“ ausgestalten.<br />
Der Spitzensteuersatz<br />
<strong>so</strong>ll von 42<br />
Prozent bzw. 45 Prozent auf 49<br />
Prozent für Einkommen über 100<br />
000 Euro bzw. 200 000 bei<br />
Ehepaaren angehoben werden. Die<br />
SPD will die Erbschaftssteuer<br />
anpassen und Unternehmenserbschaften<br />
stärker an Arbeitsplätze<br />
koppeln. Das SPD-Programm sieht<br />
vor, das Ehegattensplitting durch<br />
einen Partnerschaftstarif für Ehegatten<br />
abzulösen. Die Steuerprivilegien<br />
für Hoteliers und Erben<br />
<strong>so</strong>llen zurückgenommen, die Abgeltungssteuer<br />
von 25 auf 32<br />
Prozent steigen. Für Steuerbetrug<br />
sieht die SPD härtere Strafen vor.<br />
Steueroasen <strong>so</strong>llen bekämpft werden,<br />
Spekulationen, z.B. auf<br />
Nahrungsmittel, unterbunden werden.<br />
Die SPD plant, 20 Milliarden<br />
Euro mehr für Bildung pro Jahr<br />
auszugeben, unter anderem will sie<br />
Ganztagsschulen und Schul<strong>so</strong>zial-<br />
Die Linke will eine einmalige<br />
Vermögensabgabe in <strong>Deutschland</strong><br />
und allen EU-Staaten. Ab<br />
einem Freibetrag von einer Million<br />
Euro <strong>so</strong>llen zehn Prozent gezahlt<br />
werden, 20 Prozent ab zehn<br />
Millionen Euro und 30 Prozent ab<br />
100 Millionen Euro. Vermögensund<br />
Erbschaftssteuer <strong>so</strong>llen<br />
reformiert werden. Der Spitzensteuersatz<br />
<strong>so</strong>ll ab 65 000 Euro auf<br />
53 Prozent erhöht werden. Einkommen<br />
aus Kapitalerträgen <strong>so</strong>ll<br />
nach dem Einkommenssteuersatz<br />
erhoben, die Abgeltungssteuer<br />
abgeschafft werden. Die Linke will<br />
das Ehegattensplitting abschaffen.<br />
Die Linke plant, die „Hotelsteuer“<br />
zurückzunehmen, eine<br />
Kerosinsteuer einzuführen und<br />
Ausnahmeregeln für die Industrie<br />
bei der Ökosteuer abzuschaffen.<br />
Eine Bundesfinanzpolizei <strong>so</strong>ll<br />
geschaffen, der Steuervollzug verbessert<br />
werden. Das Programm der<br />
Linken sieht mehr Ganztagsschulen<br />
und Kitas vor. Bildung<br />
bleibt öffentlich ohne privaten<br />
oder kommerziellen Einfluss. Die<br />
Linke will in die öffentliche<br />
Daseinsvor<strong>so</strong>rge investieren.<br />
verfügen.<br />
arbeit ausbauen.<br />
Bündnis 90 /<br />
Steuererhöhungen<br />
Die Grünen wollen<br />
lehnt die FDP ab.<br />
den Anteil<br />
Stattdessen <strong>so</strong>ll eine<br />
der Einnahmen<br />
CDU/CSU lehnen Steuererhöhungen<br />
„Steuerbremse“ ein-<br />
aus Umweltsteuern am Gesamtgenssteuer<br />
ab. Es <strong>so</strong>ll keine Vermögeführt<br />
werden. Die FDP will den steueraufkommen erhöhen. Die<br />
geben, die Erbschaftssteuer<br />
„Schuldenberg“ weiter abbauen. Einnahmen der Erbschaftssteuer<br />
nicht erhöht wer-<br />
Die Steuer- und Abgabenlast <strong>so</strong>llen verdoppelt werden. Der<br />
den. Die Union hält an ihrem Ziel <strong>so</strong>ll gesenkt, Beihilfen und Spitzensteuersatz <strong>so</strong>ll auf 45<br />
fest, in der kommenden Wahlperiode<br />
Subventionen <strong>so</strong>llen gekürzt Prozent bei 60 000 Euro, bei 80 000<br />
keine neuen Schulden zu werden. Freibeträge für Kapitaler-<br />
auf 49 Prozent steigen. Eine zeitlich<br />
machen. Die „kalte Progression“ träge will sie erhöhen, die befristete Vermögensabgabe ist<br />
<strong>so</strong>ll abgemildert, das Ehegattensplitting<br />
Erbschaftssteuer <strong>so</strong>ll „aufkom-<br />
geplant. Kapitalerträge <strong>so</strong>llen wie<br />
beibehalten werden. mensneutral“ weiterentwickelt und alle anderen Einkommen besteuert<br />
Betriebsübergänge <strong>so</strong>llen steuerlich vereinfacht, das Ehegattensplitting werden. Die Grünen wollen<br />
nicht zu hoch belastet werden. Das beibehalten werden. Die FDP öffentliche Institutionen stärken<br />
Programm sieht eine dritte Föderalismuskommission<br />
vor, um über<br />
den Länderfinanzausgleich zu beraten.<br />
plant, das BAföG zu „entbürokratisieren“<br />
und elternunabhängig zu<br />
gestalten. „Nachlaufende“ Studi-<br />
<strong>so</strong>wie Kitas und Ganztagsschulen<br />
ausbauen. Ein Studierendenzuschuss<br />
<strong>so</strong>ll für alle eingeführt,<br />
Die Union will die „Bildungsengebühren<br />
<strong>so</strong>llen eingesetzt Studiengebühren abgeschafft<br />
republik <strong>Deutschland</strong>“ fortset- werden.<br />
werden.