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LEUCHTTURM

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<strong>LEUCHTTURM</strong><br />

26<br />

Emder Zeitung Donnerstag, 10. Januar 2013<br />

Zwei Stunden im Zeichen der Bildungspolitik<br />

Am Dienstagabend fand im<br />

VHS-Forum eine Veranstaltung<br />

mit Landtagskandidaten<br />

statt. Die GEW hatte geladen.<br />

Von PATRICK PLEWE<br />

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Emden. Eine Diskussion zur<br />

Bildungspolitik hat die Gewerkschaft<br />

Erziehung und Wissenschaft<br />

Emden (GEW) am<br />

Dienstagabend mit sechs Landtagskandidaten<br />

im Forum der<br />

Volkshochschule (VHS) veranstaltet.<br />

GEW-Vorstandsmitglied<br />

Renate Isenburg moderierte die<br />

zweistündige Veranstaltung, zu<br />

der etwa 150 Zuschauer kamen.<br />

Allen Diskussions-Teilnehmern<br />

wurden pro Antwort eine<br />

Redezeit von zwei Minuten<br />

gewährt. In ungewöhnlicher<br />

Sitzkonstellation - die Kandidaten<br />

nahmen zwischen den<br />

Zuschauern Platz - entwickelte<br />

sich eine rege Diskussion. Auch<br />

einige Fragen aus dem Publikum<br />

gab es.<br />

Einige der Schwerpunkte der<br />

Diskussion: Der SPD-Landtagsabgeordnete<br />

Hans-Dieter Haase<br />

will die Gruppengröße bei<br />

Kindergarten und Krippengruppen<br />

senken, bei den Kindergärten<br />

„mit Zwischenschritte irgendwann<br />

auf 20”, bei den<br />

Krippen soll das sofort passieren.<br />

Inklusion will er von Geburt an<br />

bis zur Hochschule. Haase<br />

möchte außerdem eine gebundene<br />

Ganztagsschule umsetzen, bei<br />

den Gesamtschulen sofort, bei<br />

den Grundschulen schrittweise.<br />

Der Landtagsabgeordnete der<br />

SPD plädiert bei den Gesamtschulen<br />

für ein Abitur nach 13<br />

Jahren. „Bei den Gymnasien soll<br />

es nach Absprache mit den<br />

Eltern freigestellt sein.” Haase ist<br />

darüber hinaus gegen Studiengebühren.<br />

Der CDU-Landtagsabgeordnete<br />

Reinhard Hegewald betonte,<br />

es müsse schnell reagiert<br />

werden, um die vorgeschriebene<br />

Quote von 35 Prozent bei der<br />

Vergabe von Krippenplätzen in<br />

Ostfriesland zu erreichen. Hegewald<br />

sagte, die Landesregierung<br />

werde in den nächsten Jahren 44<br />

Millionen Euro bereitstellen,<br />

um die Inklusion voranzutreiben.<br />

Außerdem sollen 1000<br />

zusätzliche Lehrkräfte eingestellt<br />

werden. Er sagte darüber hinaus,<br />

es brauche mehr Lehrer, um die<br />

verlässliche Ganztagsschule flächendeckend<br />

einzuführen. Nach<br />

Angaben des CDU-Landtagsabgeordneten<br />

habe außerdem<br />

„keine IGS etwas zu befürchten”.<br />

Die Gesamtschulen gehörten wie<br />

die Gymnasien dazu. Hegewald<br />

hält das Abitur nach zwölf<br />

Jahren für eine „gute Lösung”, er<br />

ist zudem für Studiengebühren.<br />

Die Emder Ratsfrau Hillgriet<br />

Eilers (FDP) bevorzugt einen<br />

Stufenplan, um die Gruppengrößen<br />

bei Kindergärten- und<br />

Krippengruppen zu reduzieren.<br />

Auch die breite Einführung von<br />

verlässlichen Ganztagsschulen<br />

ist ihrer Meinung nach nur<br />

schrittweise möglich. Eilers<br />

glaubt, das Abitur nach zwölf<br />

Jahren könne sich noch bewähren.<br />

Ihr Gefühl sagt ihr aber<br />

auch: „Die Kinder brauchen<br />

mehr Zeit.” Eilers findet die<br />

Studiengebühren richtig.<br />

Johann Smid von den<br />

Grünen fordert „mehr Steuergerechtigkeit”,<br />

um die Reduzierung<br />

der Größen von Kindergartenund<br />

Krippengruppen finanzieren<br />

zu können. Seiner Meinung<br />

nach sollte es den Eltern<br />

freigestellt sein, ob ihre Kinder<br />

nach zwölf oder dreizehn Jahren<br />

ihr Abitur machen. Smid ist<br />

gegen Studiengebühren.<br />

Wilhelm Raveling von den<br />

Linken ist für einen Bildungsfonds,<br />

um die Reduzierung der<br />

Gruppengrößen im Kindergarten<br />

und in der Kindergrippe zu<br />

erreichen. Raveling ist für das<br />

Abitur nach 13 Jahren und<br />

gegen Studiengebühren.<br />

Neben diesen fünf Landtagskandidaten<br />

für den Wahlkreis<br />

Emden-Norden nahm auch Dr.<br />

Meinhart Ramaswamy, Spitzenkandidat<br />

der Piraten-Partei, teil.<br />

Er war für den Emder<br />

Landtagskandidaten Dr. Michael<br />

Berndt eingesprungen, der zeitgleich<br />

auf einer anderen Veranstaltung<br />

einen Vortrag hielt.<br />

Ramaswamy forderte, die<br />

Ausbildung der Lehrkräfte in<br />

den Kindergärten und Krippen<br />

zu verbessern. Integrierte Gesamtschulen<br />

müssen seiner Ansicht<br />

nach dreizügig sein, sprich<br />

drei Klassen pro Jahrgangsstufe<br />

haben. Ramaswamy fordert die<br />

Rückkehr zum Abitur nach 13<br />

Jahren sowie den Wegfall der<br />

Studiengebühren.<br />

Es fehlte der siebte Landtagskandidat,<br />

Reinhard Brüling von<br />

den Freien Wählern.

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