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<strong>LEUCHTTURM</strong> 28 Tagung der Fachgruppe SeniorInnen im Bezirk Weser-Ems Auf den Spuren der Schulgeschichte Herbert Czekir Zu ihrer ersten Vorstandssitzung 2012 trafen sich die Kreisvorstände der Fachgruppe SeniorInnen an einem historischen Ort. Gastgeber war das Ostfriesische Schulmuseum Folmhusen. So stand der Vormittag auch im Zeichen der Erkundung dieses Ortes. Unter sachkundiger Führung konnten die 21 SeniorInnenvertreter einen Blick hinter die Kulissen tun. Schon 1975 beschloss die Gemeinde Westoverledingen im 1904 errichteten Folmhuser Schulgebäude ein Museum zu errichten. Karl Reuer wurde der erste Leiter des Schulmuseums Folmhusen. Die Arbeitsgruppe Ostfriesland der Stiftung Schulgeschichte der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft - Bezirksverband Weser Ems - unterstützte ihn beim Aufbau der schulgeschichtlichen Sammlung. Heute ist der Verein „Ostfriesisches Schulmuseum Folmhusen“, gegründet 1984, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Westoverledingen Träger des Schulmuseums. Die Stiftung Ostfriesisches Schulmuseum, deren Kuratoriumsmitglied Prof. Klaus Klattenhoff Gast der Veranstaltung war, bildet die dritte Säule. Neben dem alten Schulgebäude entstand ein Neubau, die Bücherscheune, die die umfangreiche Sammlung beherbergt, aber auch Arbeitsplätze für wissenschaftliche Arbeit. Ziel des Museums ist es, die pädagogische Entwicklung der Schule in der Region zu dokumentieren, die Kommunikation zwischen den Generationen zu fördern und die kritische Auseinandersetzung mit Schule und Kindheit gestern und heute zu initiieren. Darüber hinaus soll die ostfriesische Schulgeschichte in einen europäischen Kontext gestellt und die kritische Auseinandersetzung mit Zeitphänomenen ermöglicht werden. Grundlage für diese anspruchsvolle Zielsetzung ist eine der bundesweit größten Sammlungen von Büchern zum Thema Schule. Das Schulmuseum beherbergt zurzeit ca. 38 000 Bücher und macht es sich zur Aufgabe, einen Überblick über die Schulbücher aus ca. 200 Jahren geben zu können. Das älteste Buch, ein Rechenbuch aus dem 17. Jahrhundert, gehört genauso zur Sammlung wie ein Englischbuch für die Grundschule aus dem Jahre 2007. Unzählige weitere schulische Objekte ergänzen den Bestand. So findet man zum Beispiel ca. 9000 Schulwandbilder aus der Zeit von 1836 bis 1999 und 600 Landkarten aus den Jahren von 1870 bis 1990. Der schnelle technische Wandel der letzten Jahrzehnte lässt sich in der umfangreichen Mediensammlung nachvollziehen. In der Sammlungsgruppe Klassenzimmer steht die voll-
29 <strong>LEUCHTTURM</strong> ständige Einrichtung eines Klassenraumes der alten Schule von Folmhusen von 1904 im Mittelpunkt. Zwei- und viersitzige Schulbänke, Schultafel, Kartenständer, aber auch ein Kanonenofen sind das Umfeld, in dem heutige Schulklassen in einer Unterrichtsstunde den Schulalltag des frühen 20. Jahrhunderts nacherleben können. Beindruckt kehrten die SeniorInnenvertreter von ihrem Rundgang zurück, um dann den Ausführungen von Prof. Klaus Klattenhoff zu lauschen, der einen Einblick in die Arbeit der Stiftung Schulgeschichte der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft - Bezirksverband Weser Ems - gab. Dabei beließ er es jedoch nicht bei trockenen Fakten, sondern ergänzte sie mit kurzweiligen Geschichten aus dem Schulalltag vergangener Zeiten. Den visuellen Nachschlag gab es, als Ubbo Voss, Bezirksvorsitzender der Fachgruppe SeniorInnen, Filme zeigte, in denen er als Junglehrer schon in den fünfziger Jahren den ostfriesischen Dorf- und Schulalltag dokumentiert hatte. Nach einer kurzen Mittagspause wandten sich die SeniorInnen den zahlreichen gewerkschaftlichen Themen zu. Neben den Berichten zur SeniorInnenarbeit auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene standen vor allem zwei Themen im Mittelpunkt. Zum einen die Erarbeitung von Arbeitsschwerpunkten für die kommenden Treffen, zum anderen die Nachbereitung der Landesdelegiertenkonferenz im Oktober 2011. Dort hatte der Landesvorstand vergeblich versucht, in einem Antrag die Zahl der Delegierten der Fachgruppe der SeniorInnen auf die Hälfte zu verringern. Nach Diskussion einigte sich der Vorstand der Bezirksfachgruppe einstimmig auf eine Resolution an den Landesvorstand. Die Fachgruppe sieht sich als aktiver und notwendiger Teil in der „Mitmachgewerkschaft“ GEW und betont ihren Anspruch auf eine gleichwertige Stellung der SeniorInnen. Die Resolution formuliert u. a.: Wir lehnen eine einseitige Verminderung des Stimmrechts zu Lasten der SeniorInnen ab! Da die Zeit drängte, mussten einige Tagungsordnungspunkte trotz intensiver Arbeit auf die nächste Sitzung verschoben werden. Erst gegen 17 Uhr traten die Fachgruppenvertreter die zum Teil lange Heimreise an.
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