LEUCHTTURM
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9 <strong>LEUCHTTURM</strong><br />
Veranstaltung „Inklusion“ nahm<br />
Illusionen<br />
28.4.12 – Ca. 55 Besucher aus<br />
den Schulen des Landkreises, aus<br />
den Schulverwaltungen der<br />
Schulträger und weiteren Institutionen<br />
besuchten die Veranstaltung<br />
des GEW-Kreisverbandes<br />
Wittmund zum aktuellen Stand<br />
der Einführung der schulischen<br />
Inklusion in Niedersachsen.<br />
Klaus Jürgen Richter begrüßt Astrid Müller<br />
Klaus-J. Richter begrüßte nach<br />
den Gästen als Referentin des<br />
Tages Astrid Müller, Vorsitzende<br />
der Fachgruppe Förderschulen<br />
im GEW-Bezirk Weser-Ems.<br />
Unterstützt von zahlreichen<br />
PowerPoint-Folien erläuterte sie<br />
Niedersachsen auch bei großzügiger<br />
Auslegung der Begriffe<br />
keine Rede davon sein kann,<br />
dass Inklusion wirklich im Sinne<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
umgesetzt werden wird.<br />
Müller verwies darauf, dass<br />
von den verschiedenen Förderschwerpunkten<br />
im Förderschulbereich<br />
zunächst lediglich<br />
einer, der<br />
Förderschwerpunkt<br />
Lernen, in den Blick<br />
genommen wird.<br />
Kinder mit diesem<br />
Förderbedarf werden<br />
ab Schuljahr 2013/<br />
14 nur noch in die<br />
Regelgrundschule<br />
eingeschult, sodass<br />
der Primarbereich<br />
der Förderschule Lernen<br />
aufsteigend von<br />
diesem Jahr an entfällt.<br />
Schon an dieser<br />
Stelle aber wird die<br />
Sicherstellung einer<br />
angemessenen Förderung<br />
der betroffenen<br />
Kinder zum Problem: selbst<br />
die zugesagte Bereitstellung von<br />
2 Förderschullehrerstunden pro<br />
Woche und Grundschulklasse<br />
wird von der Landesschulbehörde<br />
mittlerweile relativiert.<br />
Bei den übrigen Förder-<br />
Astrid Müller<br />
Die Hoffnung, dass drei Jahre<br />
nach Unterzeichnung der Konvention<br />
durch die Bundesregierung<br />
ein wenig mehr an<br />
Vorbereitung hätte geleistet sein<br />
können, um Menschenrechte<br />
auch in Niedersachsen wirksam<br />
werden zu lassen, hat getrogen.<br />
Auch die entscheidenden Regelungen,<br />
die in Folge der<br />
Schulgesetzänderung notwendig<br />
werden, liegen noch nicht vor.<br />
Klaus-Jürgen<br />
Richter<br />
Weitere Fotos unter www.gew-wittmund.de<br />
Unterschied Inklusion – Integration<br />
Während der Veranstaltung<br />
nach einer grundlegenden Erläuterung<br />
des Begriffs „Inklusion“<br />
in Abgrenzung zur heutigen<br />
„Integration“ den Sachstand<br />
nach Verabschiedung der Novellierung<br />
des Schulgesetzes vom<br />
März. Es wurde deutlich, dass in<br />
(Fotos J. Kramm)<br />
schwerpunkten übt<br />
man sich in Niedersachsen<br />
weiter in<br />
Zurückhaltung; Kultusminister<br />
Althusmann<br />
verweist auf die<br />
nächsten 10 Jahre.<br />
• Inklusion geht nicht<br />
vom Kind aus, sondern<br />
vom System<br />
• System muss sich verändern<br />
• Berücksichtigung und<br />
Respektierung der Individualität<br />
• Keine Ausgrenzung –<br />
keine Aussonderung<br />
• Kein festgestellter Förderbedarf<br />
• Integration verlangt<br />
vom behinderten<br />
Kind eine Anpassungsleistung<br />
an das System<br />
• System bleibt so bestehen<br />
• Ausgesuchte Kinder<br />
für besondere Klassen<br />
• Feststellung des Förderbedarfs<br />
erforderlich,<br />
sonst keine Ressourcen