PDF Version - Snowsport Tirol
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Staatliche Skilehrerausbildung<br />
Rückblick<br />
Die letzten 10 Jahre<br />
der staatlichen<br />
Skilehrerausbildung<br />
TEXT<br />
FOTO<br />
<strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong>, HR Prof. Mag. Werner Wörndle<br />
<strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong><br />
Nach über 10 Jahren als Ausbildungsleiter hat Herr<br />
Hofrat Prof. Mag. Werner Wörndle mit Ende 2011<br />
sein Amt als Ausbildungsleiter der staatlichen Skilehrerausbildung<br />
niedergelegt. In einem Interview<br />
durften wir mit ihm nochmals einen Rückblick auf<br />
seine Erfolgsgeschichte wagen.<br />
Riskieren wir einen Blick zurück zu Ihren Anfängen als Ausbildungsleiter,<br />
wie haben Sie Ihre erste Zeit in dieser Tätigkeit erlebt?<br />
Nach Beendigung meiner Funktion als Alpinchef des Austria<br />
Skiteams übernahm ich mit der Wintersaison 1995/96 die<br />
Leitung des Bundessportheims St. Christoph. Die staatliche<br />
Skilehrerausbildung wurde zu dieser Zeit von Paul Romagna<br />
geführt, welcher diese ab der Saison 1995/96 nach dem Tod<br />
von Prof. Franz Hoppichler geleitet hatte. Mit dem Ausbildungsjahrgang<br />
2000 wurde ich vom ÖSSV und dem BMfUK<br />
bzw. der BAFL Innsbruck – der heutigen Bundessportakademie<br />
– mit der Leitung der Österreichischen staatlichen Skilehrerausbildung<br />
betraut. Die größte Herausforderung dieser Anfangszeit<br />
war neben der Ausbildungsleitung der Aufbau eines neuen<br />
Ausbildungsteams, da mit dem Wechsel der Ausbildungsleitung<br />
nahezu das ganze Ausbildungsteam seine Mitarbeit beendet<br />
hatte. Neben der Koordination des neuen Teams stand eine<br />
Überarbeitung des Skilehrplanes und der Ausbildungsunterlagen<br />
dringend an. Auf Grund der Entwicklung der Carverski<br />
bestand die dringende Notwendigkeit, diesen zunächst von<br />
Nordamerika aus lancierten Trend der Skiindustrie in das Ausbildungsprogramm<br />
aufzunehmen und auch in geeigneter Form<br />
in unseren Lehrweg zu integrieren.<br />
Kernfrage dieser damals offenen Entwicklung war, wie sich<br />
das Carven im skitouristischen Bereich entwickeln wird und<br />
wie es im Skischulbetrieb angeboten werden kann. Es gab viele<br />
die glaubten, das Carven sollte nur in Form des Racecarvens<br />
als rein geschnittenes Kurvenfahren integriert werden. Von<br />
Seite des Ausbildungsteams waren wir eher der Meinung, dass<br />
ein breiterer Ansatz in Skimethodik und Technik angestrebt<br />
werden und somit das Carven für eine breitere Kundenschicht<br />
der Skischulen attraktiv gemacht werden sollte. Es war klar,<br />
dass die Einschätzung dieses Trends sich maßgeblich auf die<br />
Entwicklung eines neuen Lehrplans auswirken würde. Es<br />
folgten heiße, aber wegweisende Diskussionen im Kreis der<br />
Ausbildungsleiter. Schließlich konnte man sich darauf einigen,<br />
das Carven von der Grundstufe an in den neuen Lehrweg einzubauen<br />
und Carven als neuen „roten Faden“ vom Basisbereich<br />
bis zu den Inhalten der Expertenstufe im neuen Lehrweg zu<br />
integrieren und als begriffliches Leitmotiv zu verwenden. Dies<br />
war aus heutiger Sicht wohl der Grundstein für den dauerhaften<br />
Erfolg des aktuellen Lehrplans „<strong>Snowsport</strong> Austria – die<br />
österreichische Skischule“, welcher seit dem Interski Kongress<br />
2003 in Crans Montana unsere Ausbildungsgrundlage darstellt.<br />
Neben dem Carven bestand aber auch im Feld der alternativen<br />
Schneesportarten Handlungsbedarf, besonders Snowboarden<br />
war bei vielen beliebter als Skifahren. Neue Möglichkeiten mit<br />
Shortcarvern, Fahren ohne Stöcke oder Spaß mit Kurzgleiten<br />
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