PDF Version - Snowsport Tirol
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Bericht<br />
Benny Pregenzer<br />
einen hervorragenden Namen in Falls Creek gemacht hat. Im<br />
selben Jahr wurde dann die Stelle des dortigen Skischulleiters<br />
ausgeschrieben und ich habe mich unter anderem auf Anhalten<br />
von Herrn Hoppichler hin für diese Stelle beworben.<br />
Kurz zur Erklärung, in Australien ist die Ski- und Seilbahnwirtschaft<br />
anders geführt als in Österreich. In Australien stellen<br />
die Seilbahn, die Skischule und auch die Gastronomie ein Geschäftsfeld<br />
einer Gesamtunternehmung dar. So gibt es für jeden<br />
Bereich einen Geschäftsführer, welcher dem General Manager<br />
untergeordnet ist. Nach meiner Bewerbung bekam ich dann<br />
die Information, dass der Gerneral Manager nach Fiss kommt<br />
und nach zwei Stunden auf der Piste wurde dann der Vertrag<br />
unterschrieben. Dass ein Österreicher in Falls Creek nachfolgend<br />
einem Australier und zudem noch aus Mount Buller zum<br />
Skischulleiter wurde, sorgte vorerst für großes Aufsehen. Allerdings<br />
wurde von Anfang an eine gute Zusammenarbeit mit<br />
allen angestrebt und so konnte dieses Aufsehen schnell wieder<br />
beruhigt werden.<br />
Von diesem Zeitpunkt an hatte ich dann zwei Skischulen zu<br />
leiten, im Winter die Skischule Fiss und im österreichischen<br />
Sommer die Skischule in Falls Creek. Das hatte den großen<br />
Vorteil, dass das Vorantreiben von Innovationen deutlich<br />
schneller möglich war, da sich die Entwicklungszeit nicht mehr<br />
lediglich auf die österreichische Wintersaison beschränkte.<br />
Insbesondere im Bereich Kinder konnte unter anderem durch<br />
die Mitarbeit von unserer Eva Stark, sowohl in der australischen<br />
als auch in der Fisser Skischule einiges vorangetrieben werden.<br />
Im Unterschied zum damaligen österreichischen Skilehrwesen<br />
war insbesondere der Bereich Kinder in Australien schon sehr<br />
weit entwickelt. Es gab spezielle Kinderprogramme und eigene<br />
Kids Center und Kindergärten in den Skischulen. In Österreich<br />
fand man zu dieser Zeit erst erste Ansätze von ähnlichen<br />
Einrichtungen. Zu diesem Zeitpunkt waren uns die Australier<br />
in punkto Dienstleistungsorientierung einen großen Schritt<br />
voraus.<br />
Wie hast du die Australier selbst erlebt?<br />
Die Australier sind ein sehr angenehmes Volk, und ich habe<br />
mich immer sehr willkommen gefühlt. In meiner ersten Zeit<br />
als Skilehrer hat unser österreichischer Leistungsgeist dazu<br />
beigetragen, dass sich mit der Zeit zwischen den österreichischen<br />
und den australischen SkilehrerInnen ein gewisses<br />
Konkurrenzdenken entwickelt hat. Es gab immer mehr Gäste,<br />
die speziell eine(n) österreichische(n) Skilehrer(in) buchten, was<br />
bei den australischen KollegenInnen verständlicherweise auf<br />
keine große Begeisterung stieß. Im Bewußtsein, dass wir Gäste<br />
in Australien sind, haben wir dieses Problem rasch behoben, in<br />
dem wir gemeinsam mit unseren australischen Kollegen/innen<br />
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