ZT | Oktober 2014
Ausgabe 30 - 10/14
Ausgabe 30 - 10/14
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Klienten zögern an dieser Stelle und listen auf,<br />
was gegen die einzelnen Türen spricht. Das ist<br />
ganz natürlich, nur leider wenig hilfreich. Lassen<br />
Sie uns gedanklich durch die zweite Tür<br />
gehen und den Experten eliminieren. Sie sind<br />
jetzt in einem Raum mit einer Kleingruppe,<br />
die versucht, Lösungen zu entwickeln. Welche<br />
Türen sehen Sie als nächstes? Wohin bringen<br />
Sie diese Gruppe jetzt? Eine Tür macht aus der<br />
Kleingruppe eine Konferenz, die zweite ersetzt<br />
das direkte Lösen von Problemen durch<br />
ein simuliertes Spiel, das die Gruppe über<br />
zwei Tage lang spielt, um Lösungen zu generieren.<br />
Eine dritte Tür schließlich kombiniert<br />
die Arbeit der Kleingruppe mit der Aufgabe,<br />
Lösungen in einem Buch zusammenzutragen,<br />
das am Ende veröffentlicht wird. Welche Tür<br />
nehmen Sie jetzt? Beim Fortschritt durch die<br />
Räume kommen Sie vielleicht wie meine Klienten<br />
auch bei verrückten Seminarkonzepten<br />
an, die während eines Fluges nach San Francisco<br />
stattfinden oder ein Überlebenstraining<br />
in sozialen Brennpunkten Berlins beinhalten.<br />
Anstatt zu überlegen, warum Ideen nicht<br />
funktionieren werden, entwickeln wir eine<br />
Welt, in der sie funktionieren.<br />
“Eine wirklich gute Idee erkennt man daran,<br />
dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen<br />
erschien.” Das sagte Albert Einstein<br />
und liefert uns damit den Kern des Mindsets,<br />
das uns durch die Türen gehen lässt. Ob<br />
etwas machbar oder sinnvoll ist, bleibt zweitrangig,<br />
wenn es um Fortschritt geht. Wären<br />
Taxiverbände nicht im ersten Raum stehengeblieben,<br />
weil sie es für wenig sinnvoll hielten<br />
weiterzugehen, hätte möglicherweise Taxi<br />
Deutschland die App entwickeln können, die<br />
Uber heute so bedrohlich macht. Ein globales<br />
Mindset in Organisationen bedeutet, früh mit<br />
den richtigen Schlüsseln durch Türen zu gehen,<br />
obwohl man nicht muss. In einer „VUKA“-<br />
Welt tut es sonst jemand anderes.<br />
Christoph Burkhardt<br />
Innovationsberater & Kognitionspsychologe<br />
Christoph Burkhardt ist Innovationsberater und Kognitionspsychologe.<br />
In Workshops und Vorträgen<br />
begleitet er Unternehmen weltweit bei der Entwicklung<br />
und Umsetzung von Ideen. Zu seinen Klienten<br />
zählen neben Unternehmen wie Siemens oder Lufthansa<br />
und Spitzenuniversitäten in ganz Europa auch<br />
Mittelständler und zahlreiche Startups. In seinem<br />
Buch “Durchbruch: gute Ideen sind kein Zufall” deckt<br />
Christoph Burkhardt auf, mit welchem Mindset Innovatoren<br />
komplexe Probleme lösen. Der begeisterte<br />
Innovationsforscher lebt in München und San Francisco,<br />
betreut Projekte in der ganzen Welt und wurde<br />
für seine Vorträge zur Evolution von Ideen <strong>2014</strong> von<br />
der German Speakers Association mit dem begehrten<br />
Newcomer Award ausgezeichnet.<br />
www.christoph-burkhardt.com<br />
***<br />
Christoph Burkhardt