ZT | Oktober 2014
Ausgabe 30 - 10/14
Ausgabe 30 - 10/14
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Innovationstätigkeit lässt sich nicht befehlen.“<br />
geworden und wird von der Unternehmensführung<br />
kaum noch als Impulsgeber<br />
oder strategischer Partner<br />
wahrgenommen. Auch die Personalentwicklung<br />
ist immer häufiger von Seminarkatalogen<br />
und Standardtrainings<br />
geprägt, die von den Fachabteilungen<br />
abgerufen und nur noch selten mit<br />
den strategischen Zielen des Unternehmens<br />
verknüpft werden.<br />
Wenn allerdings die Entwicklung einer<br />
nachhaltigen Innovationskultur auf der<br />
Agenda steht, reichen<br />
einzelne Kreativitätstrainings<br />
nicht<br />
aus. Vielmehr geht es<br />
um die Bearbeitung<br />
von Themen, wie der<br />
Stärkung der Selbstverantwortung<br />
der<br />
Mitarbeiter, die Gestaltung<br />
von Freiräumen<br />
im Arbeitsprozess,<br />
die Entwicklung einer Fehlerkultur<br />
und eine wertschätzende Haltung zu<br />
kreativem Denken und Veränderungen.<br />
Hier kann die HR durch ihre Kompetenzen<br />
in der Entwicklung von Menschen<br />
und Organisationen wieder zu einem<br />
wichtigen strategischen Partner der<br />
Geschäftsführung werden. Voraussetzung<br />
ist allerdings eine grundlegende<br />
Kenntnis der Funktionsweise und Entwicklung<br />
einer nachhaltigen Innovationskultur.<br />
Wie entsteht Innovation?<br />
Innovationstätigkeit wird im Wesentlichen<br />
von 3 Faktoren beeinflusst:<br />
Können (Besitze ich die nötigen<br />
Fähigkeiten?)<br />
Neben den technischen Voraussetzungen<br />
für die Entwicklung von<br />
Innovationen (z.B. die Nutzung neuer<br />
Technologien) sind häufig nur<br />
wenig methodische Kompetenzen<br />
bei den Mitarbeitern vorhanden. In<br />
„Auch wenn die Idee bereits vorhanden<br />
ist, braucht das Unternehmen<br />
engagierte Mitarbeiter, die eine Idee<br />
vorantreiben wollen.“<br />
meinen Innovationsworkshops frage<br />
ich beispielsweise häufig nach<br />
den Kreativitätstechniken, die die<br />
Teilnehmenden bereits kennen.<br />
Meistens sind dies nicht mehr als<br />
zwei oder drei, die erstgenannten<br />
sind nahezu immer Brainstorming,<br />
Mind Map und vielleicht noch Walt<br />
Disney. Danach kommt in der Regel<br />
nicht mehr viel, obwohl es über<br />
200 bekannte Methoden gibt. Die<br />
darauf folgende Frage nach den tatsächlich<br />
in der Praxis eingesetzten<br />
Methoden liefert häufig ein betretenes<br />
Schweigen. Hier zeigt sich ein<br />
hohes Kompetenzdefizit, das dazu<br />
führt, dass im Alltag keine strukturierte<br />
Ideenfindung stattfindet.<br />
Gezielte Trainingsmaßnahmen können<br />
hier das Know-How deutlich<br />
erhöhen.<br />
Wollen (Habe ich die Bereitschaft?)<br />
Innovationstätigkeit lässt sich nicht<br />
befehlen. Ideen entstehen nur,<br />
wenn die Mitarbeiter selber bereit<br />
sind, auf Ideensuche zu gehen.<br />
Auch wenn die Idee<br />
bereits vorhanden ist,<br />
braucht das Unternehmen<br />
engagierte<br />
Mitarbeiter, die eine<br />
Idee vorantreiben<br />
wollen. Die Einstellung<br />
von Führungskräften<br />
zum Innovationsprozess<br />
ist dabei<br />
ein wichtiger Schlüssel<br />
für die Umsetzung. Eine gelebte<br />
Innovationskultur motiviert zu eigenverantwortlicher<br />
Ideenfindung<br />
und sorgt für eine hohe Bereitschaft<br />
zur Realisierung von Innovationsprojekten.<br />
Dürfen (Gibt das Unternehmen<br />
mir die Möglichkeiten?)<br />
Ein entscheidender Faktor für die<br />
Verhinderung von Innovation sind<br />
häufig Innovationsbarrieren im Unternehmen.<br />
52 | Zukunft-Training • <strong>Oktober</strong> <strong>2014</strong>