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»Was führt Euch denn her, mein lieber Boris?«, fragte die Zarin.<br />
Sie war eine hessische Prinzessin, die es an den russischen<br />
Hof schaffte und dies mit Sicherheit nicht ihrer Klugheit wegen,<br />
denn sie war noch dümmer als der Zar selbst. Ihr geistiger<br />
Horizont schaffte es gerade mal bis zu ihren Augenwimpern.<br />
»Ich möchte gern den Zaren sprechen, ob er vielleicht Zeit<br />
hat?«<br />
»Ich glaube, das lässt sich einrichten, was habt Ihr denn<br />
Schönes?«<br />
»Ach, nur eine neue Uhr.«<br />
Jetzt war das Interesse der Zarin geweckt, denn sie liebte<br />
Schmuck über alles und Uhren gehörten zweifellos dazu. Boris<br />
öffnete die Schatulle, in der sich eine Damen- und eine Herrenarmbanduhr<br />
befanden. <strong>Die</strong> Zarin begann zu kichern wie ein<br />
kleines Mädchen, dem man ein paar Süßigkeiten vor die Nase<br />
hielt.<br />
»Sind die schön«, kam es über ihre Lippen. »Wo trägt man<br />
denn so etwas?«<br />
Wahrscheinlich um den Hals, dachte Boris, riss sich aber im<br />
letzten Moment zusammen und sagte: »Ums Handgelenk.«<br />
»Ums Handgelenk?«, echote die Zarin, »darauf wäre ich nie<br />
gekommen. Ihr meint, wie ein Armband?«<br />
Wie blöd ist diese Person eigentlich, dachte Boris, ließ sich<br />
aber nichts anmerken. <strong>Die</strong> Zarin nahm die kleinere der beiden<br />
Uhren heraus und hielt sie sich ans Handgelenk.<br />
»Darf ich Durchlaucht helfen?«, fragte Boris.<br />
»Ja, bitte.«<br />
Boris hatte bei beiden Uhren Lederarmbänder verwendet und<br />
plötzlich fragte die Zarin. »Könnte man hier nicht Goldarmbänder<br />
montieren?<br />
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