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»Lass uns reingehen«, sagte Igor. »Drinnen ist es kühler als<br />
hier draußen.« <strong>Die</strong> Hütte war sehr geräumig und solide gebaut.<br />
An der Wand hingen Jagdtrophäen, die ihre glasigen Blicke<br />
in den Raum warfen und in der Mitte baute sich eine riesige<br />
Feuerstelle auf. Während Igor die Gardinen öffnete, fragte er:<br />
»Wodka, wie immer?«<br />
»Ja, bitte.« Boris hatte mittlerweile an dem kleinen Tischchen<br />
Platz genommen und Igor füllte zwei Gläser.<br />
»Jetzt sag schon, was gibt es Neues?«<br />
»Oh, eine ganze Menge.«<br />
»Also erzähl und spann mich nicht auf die Folter.«<br />
»Ich möchte in die Schweiz reisen.«<br />
»Das weiß ich.«<br />
»Nein, ich meine jetzt und vorerst allein, das heißt, mit<br />
einem meiner Arbeiter. Schließlich gibt es sehr viel zu organisieren.<br />
Ich brauche ein Haus dort und eine Fabrikhalle.«<br />
»Also immer noch überzeugt davon, auszuwandern?«<br />
»Ja, mehr denn je.«<br />
»Du bist dir aber schon im Klaren darüber, dass nach der verpatzten<br />
Märzoffensive die Front immer näherkommt?«<br />
»Ich habe bereits zehn meiner Männer in die Schweiz geschickt<br />
und die waren alle nach acht Wochen wieder zurück,<br />
also ist es sehr wohl möglich.«<br />
»Weiß Olga davon?«<br />
»Noch nicht. Aber ich muss es riskieren.«<br />
»Du bist also immer noch der festen Meinung, dass unser<br />
Land in Anarchie verfällt?«<br />
»Ja, und je länger ich darüber nachdenke, um so klarer wird<br />
das Bild. Du bist doch mit mir der Auffassung, dass dieser unfähige<br />
Zar weg muss?«<br />
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