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dere Routen wählen, um schließlich die Beste zu finden. <strong>Die</strong>s<br />
war jedoch schier unmöglich, da sich die Fronten andauernd<br />
änderten. Dabei musste er nicht nur die Deutschen fürchten,<br />
sondern auch die Armee des Zaren, der ihm unter diesen Umständen<br />
keine Hilfe sein würde.<br />
***<br />
Igor war mit Boris verabredet, und wie üblich, wenn sie etwas<br />
Geheimes zu besprechen hatten, trafen sie sich in Igors<br />
Jagdhütte, die zu Pferd etwa eine Stunde außerhalb von St.<br />
Petersburg lag. Es war ein heißer Sommernachmittag und die<br />
Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel, als er sich auf den<br />
Weg machte. Seine Stute Amonka wieherte ihm freudig entgegen,<br />
als wenn sie merkte, dass ein längerer Ausritt bevorstand.<br />
Seit er seine Männer mit Waffen versorgt hatte, war er von<br />
Streiks weitgehend verschont geblieben, obwohl zwei seiner<br />
Arbeiter auf offener Straße erschossen wurden. Er schwang sich<br />
in den Sattel und gab Amonka die Sporen.<br />
Boris war schon da, als er bei seiner Jagdhütte eintraf. Sie<br />
lag in einem von Birken dominierten Mischwald. Im Gegensatz<br />
zu Boris schlitterte Igor nie in den Hafen der Ehe, und wenn er<br />
sich Olga näher anschaute, fühlte er sich darin bestätigt. Geld<br />
hatte er genug, und wenn ihm danach war, gab es genügend<br />
willige Mädchen, die nur allzu bereitwillig eine Nacht mit ihm<br />
verbrachten.<br />
»Bist du schon lange da?«, fragte er Boris.<br />
Boris griff nach seiner Taschenuhr und sagte: »Etwa eine<br />
Viertelstunde.«<br />
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