Handbuch I zur StÃ¶rfallverordnung (StFV) - Umwelt und Energie

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Handbuch I zur Störfallverordnung (StFV) BAFU 2008 50 Fische finden sich beispielsweise in den Handbüchern von Roth 33 , Perkow 34 und Hommel 35 . Tests zur Ökotoxizität sind nach international anerkannten wissenschaftlichen Methoden und Standards durchzuführen. Werden andere Verfahren als diejenigen der Richtlinie 67/548/EWG angewandt, so müssen sie diesen gleichwertig sein und zu vergleichbaren Ergebnissen führen. Es handelt sich hier um die mittlere effektive Konzentration eines Stoffes oder einer Zubereitung im Wasser, bei welcher 50 Prozent der Daphnien schwimmunfähig werden (EC 50 ). Geeignete Prüforganismen sind Daphnia magna und Daphnia pulex. Die Versuchsanordnung gemäss Richtlinie 67/548/EWG besteht darin, dass die Daphnien in Wasser verschiedener Konzentrationen der Prüfsubstanz ausgesetzt werden. Die Versuchsdauer beträgt gemäss Richtlinie 48 Stunden. Die Störfallverordnung verwendet den Wert für 24 Stunden. Es handelt sich hier um die mittlere tödliche Konzentration (LC 50 ) eines Stoffes oder einer Zubereitung im Wasser, bei welcher 50 Prozent einer Prüfgruppe von Fischen innerhalb einer ununterbrochenen Einwirkungsdauer von mindestens 96 Stunden (4 Tage) getötet werden 36 . Geeignete Fischarten sind unter anderen Zebrabärbling (Brachydanio rerio) und Regenbogenforelle (Salmo gairdneri). Die Versuchsanordnung gemäss Richtlinie 67/548/EWG besteht darin, dass die Fische in Wasser verschiedener Konzentrationen der Prüfsubstanz ausgesetzt werden. Die Versuchsdauer beträgt 96 Stunden. Ist ein Stoff oder eine Zubereitung entweder mit dem R-Satz 50 oder 51 eingestuft und gekennzeichnet, so kann davon ausgegangen werden, dass entweder die akute Toxizität EC50 für Daphnien oder LC50 für Fische ≤ 10 mg/l ist. Der Unterschied zwischen den Kriterien des Bereichs Ökotoxizität im Anhang 1.1 Ziff. 43 StFV und den R-Sätzen 50 und 51 in der Richtlinie 67/548/EWG besteht darin, dass für diese R-Sätze auch noch die Algentoxizität berücksichtigt und für die Daphnientoxizität anstelle einer Expositionsdauer von 24 Stunden eine Expositionsdauer von 48 Stunden verwendet werden. Die Praxis hat gezeigt, dass es sehr wenige Stoffe gibt, welche eine Algentoxizität von ≤ 10 mg/l haben und gleichzeitig eine Fisch- und Daphnientoxizität von > 10 mg/l. Bei der Expositionsdauer betreffend Daphnientoxizität ist die Störfallverordnung weniger streng als die R-Sätze 50 und 51 gemäss Richtlinie 67/548/EWG. Im Sinne der Praxistauglichkeit kann also von der eingangs erwähnten Annahme ausgegangen und Stoffen sowie Zubereitungen mit den R-Sätzen 50 und 51 eine Mengenschwelle von 2000 kg zugeteilt werden. Akute Toxizität für Daphnien (Anh. 1.1 Ziff. 43 Bst. a StFV) Akute Toxizität für Fische (Anh. 1.1 Ziff. 43 Bst b StFV) Bemerkung zu den EU R-Sätzen 50 und 51 33 Roth L. 2006: Wassergefährdende Stoffe, Ecomed Verlagsgesellschaft, Landsberg/Lech. 34 Perkow W. 2005: Wirksubstanzen der Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfungsmittel, 3. Auflage, Verlag Paul Parey, Berlin. 35 Hommel G. 2005: Handbuch der gefährlichen Güter, 19. Auflage, Springer Verlag, Berlin. 36 Mit der in der Störfallverordnung festgelegten Reihenfolge der Kriterien zur Ökotoxizität ist den Bestimmungen der schweizerischen Tierschutzgesetzgebung Rechnung getragen worden, das heisst, bei Datenmangel sollen nur Tests zur Bestimmung der akuten Daphnientoxizität in Erwägung gezogen werden. Sind von einem Stoff oder einer Zubereitung Daphnien- und Fischtoxizität bekannt, so ist bei der Ermittlung der Mengenschwellen der tiefere Konzentrationswert massgebend. Für Stoffgemische kann die Konzentration zur Ermittlung der Mengenschwelle mittels Verdünnungsrechnung, ausgehend von der Daphnien- oder Fischtoxizität der einzelnen Gemischkomponenten, bestimmt werden.
Anhang 51 A3 Hinweise für die Erstellung des Kurzberichts Der Kurzbericht soll der Vollzugsbehörde die nötigen Grundlagen für die in der ersten Stufe des Kontroll- und Beurteilungsverfahrens erforderlichen Entscheide verschaffen, insbesondere ob der Inhaber eine Risikoermittlung zu erstellen hat. Es soll dazu auf plausible und nachvollziehbare Art aufgezeigt werden, ob aufgrund der im Betrieb möglichen Störfallszenarien schwere Schädigungen zu erwarten sind oder nicht. Der Kurzbericht enthält am besten einen einfach und knapp gehaltenen Text, ergänzt mit graphischen Elementen wie Skizzen, Tabellen, Pläne (Situationsplan der Umgebung und des Betriebsareals, Stockwerkpläne der Gebäude, Brandschutzpläne, Entwässerungs- und Kanalisationsplan), Fotografien, Diagrammen, usw., die ausreichend beschriftet sind. Ob der Kurzbericht als ganzer Bericht oder als Ergänzungsbericht bzw. Sammlung von Einzelblattergänzungen nachgeführt werden soll, ist im Gespräch zwischen Inhaber und Vollzugsbehörde festzulegen. In jedem Fall soll klar ersichtlich sein, welche Änderungen bzw. Ergänzungen zur letzten Version des Kurzberichts vorgenommen wurden (z. B. Berichtigungen der Stoffmengen, neue Stoffe, neue Szenarien, usw.). Der Kurzbericht gliedert sich nach dem folgenden Raster (Erläuterungen zu den einzelnen Punkten sind unter den Eingabefeldern gegeben). Plausibilität und Nachvollziehbarkeit der Ausmassabschätzung Einsatz von grafischen Elementen als Ergänzung zum Text des Kurzberichts Nachführung des Kurzberichts Gliederung des Kurzberichts A3-1 Betriebs- und Umgebungsbeschreibung Name des Betriebs: Adresse: PLZ, Ort: Telefon: Kontaktperson / Funktion: Telefon: E-Mail-Adresse: Unter Kontaktperson ist diejenige Person zu verstehen, die für die Erstellung des Kurzberichts verantwortlich ist.
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