Handbuch I zur Störfallverordnung (StFV) - Umwelt und Energie
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<strong>Handbuch</strong> I <strong>zur</strong> Störfallverordnung (<strong>StFV</strong>) BAFU 2008 60<br />
> Tragwerksicherheit: Angabe, welche Gebäude oder Gebäudeteile welcher Bauwerksklasse<br />
nach SIA Norm 261 entsprechen; Brandwiderstände der Haupttragelemente,<br />
insbesondere bei Stahltragwerken; Entlastungsöffnungen gegen Druckwirkungen<br />
bei Explosionen.<br />
> Abflusslose Auffangwannen <strong>und</strong> Rückhaltebecken (siehe auch Hinweise zu Ziffer<br />
21): Angabe der Volumina; Angaben über die Auslösung von Schiebern bei Rückhaltebecken<br />
<strong>und</strong> Kanalisationsleitungen.<br />
> Alarmeinrichtungen (Brandmeldeanlage, Gassensoren, pH-Sonden, Temperaturfühler<br />
usw.): Genauer Beschrieb, was detektiert wird, ab welchem Konzentrationsniveau<br />
welcher Alarm <strong>und</strong> welche Steuerbefehle ausgelöst werden, z. B. Abschalten<br />
der Anlage.<br />
> Lösch- <strong>und</strong> Explosionsschutzeinrichtungen: Angaben über die Art der Löschmittel,<br />
die Funktionsweise der Löschung bzw. Explosionsunterdrückung <strong>und</strong> über die Lage<br />
bzw. die Reichweite der Löscheinrichtungen.<br />
> Löschwasserversorgung: Angaben über Hydrantenstandorte <strong>und</strong> Zufahrtswege für<br />
schwere Tanklöschfahrzeuge; Angaben über Durchflussmengen, Druck bei verschiedenen<br />
Durchflussmengen <strong>und</strong> Löschwasservorrat.<br />
Wenn immer möglich sind die Sicherheitsmassnahmen neben einer Beschreibung oder<br />
tabellarischer Zusammenstellung auch auf Plänen oder Prinzipskizzen darzustellen.<br />
A4-6 Beschreibung der Analysemethode (Anh. 4.1 Ziff. 31 <strong>StFV</strong>):<br />
Für die Analyse pro Untersuchungseinheit <strong>und</strong> gesamthaft pro Betrieb sind Methoden<br />
anzuwenden, welche eine quantitative Abschätzung des Ausmasses der möglichen<br />
Schädigung für Bevölkerung <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> sowie der Eintretenswahrscheinlichkeit für<br />
jedes Störfallszenarium ermöglichen. Die Wahl der Methode ist vorzugsweise im<br />
Vorfeld der Analyse mit der Vollzugsbehörde abzusprechen. Bei der Beschreibung der<br />
Methode ist auf die Nachvollziehbarkeit zu achten. Die klassische Basismethodik der<br />
Risikoanalyse ist die Fehler- <strong>und</strong> Ereignisbaumanalyse. Die Erfahrungen im Vollzug<br />
haben gezeigt, dass die Erarbeitung einer Risikoermittlung ein hohes Mass an Fachkompetenz<br />
in den Bereichen Risikomethodik, Wahrscheinlichkeitsrechnung <strong>und</strong><br />
Wirkungsanalysen voraussetzt. Diese Fachkompetenz muss jedoch mit dem Wissen<br />
über den Betrieb kombiniert werden. Die Erstellung der Risikoermittlung kann deshalb<br />
nicht vollständig ausgelagert werden. Die internen Fachleute, welche die Abläufe <strong>und</strong><br />
deren Gefahren aus dem täglichen Betrieb heraus genau kennen, müssen aktiv an der<br />
Erstellung der Risikoermittlung beteiligt werden.<br />
Als Hilfe bei den Analysen im Rahmen der Risikoermittlung können Methodikbeispiele<br />
(BAFU, Vollzugshilfen oder Publikationen zum Vollzug) <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagenwerke 37, 38<br />
herangezogen werden.<br />
37<br />
Guidelines for Chemical Process Quantitative Risk Analysis, 1989, Center for chemical Process Safety of the American Institute of<br />
Chemical Engineers, 345 East 47th Street, New York, NY 10017<br />
38<br />
Committee for the Prevention of Disasters, TNO, Netherlands:<br />
1999: Guidelines for Quantitative Risk Assessments, CPR 18 E, Purple Book.<br />
1997: Methods for the calculation of physical effects, CPR 14 E, Yellow Book