Marktentwicklung 2012.pdf - NachhaltigWirtschaften.at
Marktentwicklung 2012.pdf - NachhaltigWirtschaften.at
Marktentwicklung 2012.pdf - NachhaltigWirtschaften.at
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Innov<strong>at</strong>ive Energietechnologien in Österreich – <strong>Marktentwicklung</strong> 2012<br />
1.8 Schlussfolgerungen<br />
Die <strong>Marktentwicklung</strong> der untersuchten Technologiebereiche feste Biomasse,<br />
Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen war im Jahr 2012 von einer weiteren<br />
Erholung der Märkte geprägt. Bei einer detaillierten Betrachtung war die Entwicklung<br />
der Verkaufszahlen für die einzelnen Technologielinien, Leistungsklassen und<br />
Brennstoffe jedoch inhomogen. Durch die vielfältigen Rahmenbedingungen der<br />
<strong>Marktentwicklung</strong> wie dem im Jahr 2012 durchgehend hohen Ölpreis, die<br />
zurückhaltende Entwicklung der Konjunktur und die anhaltenden Turbulenzen in der<br />
Eurozone war im betrachteten Jahr ein sehr komplexes Umfeld gegeben. Faktoren,<br />
die Anreize für Investitionen schafften, mischten sich wie auch schon im Vorjahr mit<br />
solchen, die hemmend wirkten. Dieses Umfeld, ergänzt durch Veränderungen in den<br />
energiepolitischen Rahmenbedingungen für die betrachteten Technologien auf<br />
Landes- und Bundesebene, sowie die spezifischen Entwicklungen innerhalb der<br />
Technologien selbst, führten schlussendlich zu den dargestellten<br />
<strong>Marktentwicklung</strong>en.<br />
Durch den im Jahr 2012 durchgehend hohen Ölpreis wurde zweifelsohne die<br />
Marktdiffusion von Biomassekessel und hier allen voran von Pelletskessel (+15,0 %)<br />
angekurbelt. Vom hohen Ölpreis profitierten auch die Heizungswärmepumpen im<br />
kleinen Leistungsbereich bis 20 kW (+12,7 %). Der Gesamteffekt bei den Biomasseund<br />
Wärmepumpenheizungen wurde dadurch verstärkt, dass die seit dem Jahr 2008<br />
durch die österreichische Mineralölindustrie vergebenen Investitionszuschüsse für<br />
neue Ölkessel durch die hohen Ölpreise großteils in ihrer Wirkung kompensiert<br />
wurden.<br />
Die beispiellose und ungebrochene Marktdiffusion von netzgekoppelten<br />
Photovoltaikanlagen in Österreich seit dem Jahr 2009 wurde im Jahr 2012 wieder<br />
von mehreren fördernden Faktoren begleitet: i) die energiepolitischen Rahmenbedingungen<br />
auf Landes- und Bundesebene und die installierten anreizorientierten<br />
Instrumente zeigten ihre Wirkung und erwiesen sich in den vergangenen Jahren<br />
auch als mehr oder weniger planbar und verlässlich; ii) die spezifischen<br />
Endkundenpreise für Photovoltaikanlagen zeigten eine deutliche ökonomische<br />
Lernkurve, wobei dieser Effekt auch aus dem rasch wachsenden Weltmarkt resultiert;<br />
iii) die wirtschaftlichen bzw. finanztechnischen Turbulenzen in der Eurozone<br />
verunsicherten viele priv<strong>at</strong>e Haushalte und bildeten damit einen Anreiz zur Investition<br />
in reale Anlagen.<br />
Der Marktrückgang im Bereich der Solarthermie um 16 % ist nicht unabhängig von<br />
den oben genannten Aspekten zu sehen. Im skizzierten Umfeld kam es 2012 zu<br />
einem Wettbewerb zwischen den dargestellten Technologien. Solarthermische<br />
Anlagen h<strong>at</strong>ten dabei folgende str<strong>at</strong>egische Nachteile: i) Trotz einer massiven<br />
Steigerung des jährlichen Marktvolumens seit 1990 und einer Technologieführerschaft<br />
in Österreich wurden seitens der Branche keine ökonomischen<br />
Lerneffekte an den Endkunden weitergegeben, was langfristig den Verlust der<br />
Wettbewerbsfähigkeit bewirkt. ii) Das Kundensegment der Innov<strong>at</strong>oren, Bastler und<br />
technisch Interessierten wurde von der Solarthermiebranche in der Vergangenheit<br />
flächendeckend bedient. Das Segment der frühen Mehrheit sucht jedoch nach<br />
einfachen, monovalenten und kompakten Wärmeversorgungssystemen, die seitens<br />
der Solarthermiebranche nicht angeboten werden. iii) Photovoltaik und Solarthermie<br />
beanspruchen das selbe Flächenpotenzial und stehen bei Investitionsentscheidungen<br />
oftmals in direktem Wettbewerb. Haushalte investieren zumeist entweder in<br />
eine solarthermische Anlage oder in eine Photovoltaikanlage.<br />
Seite 16 von 180